#91

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 07:20
von gun0815 (gelöscht)
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Mal ne Frage in die Runde.

Wenn einige Deutsche sich im Ausland danaben benehmen, evtl. sogar eine Frau mißbrauchen, Dinge klauen und Menschen verprügeln und dieses Land danach sagt: Wir lassen jetzt keine Deutschen mehr in unser Land, denn wir wissen ja nicht, wer kriminell ist. ....was wäre dann?


Kinners, es doch grad dieser Pauschalismus, der die Diskussion prägt. Woher nehmen wir uns das Recht, so pauschal zu urteilen, so lange es genug "Einheimische" gibt, die eben solche Verbrechen schon immer begangen haben?
Wenn man jetzt auch noch die Umstände hinzu nimmt, die sind in juristischen Verfahren immer wichtig und werden berücksichtigt, dann verbietet es diese juristische Logik, eben jene Pauschalisierung anzuwenden.

Und bitte, was ich in einer sachlichen Diskussion nicht lesen will, ist schlichter Populismus. Und der Satz "Wir können nicht alle aufnehmen!" ist eben das. Es geht doch überhaupt nicht darum, dass EIN Land ALLE aufnimmt! Woher kommt das überhaupt?

Unterschiede? Ja, die müssen gemacht werden, aber nicht bei den Menschen, sondern bei den Gründen, warum sie flüchten......ausreisen. Natürlich sind Kriegsflüchtlinge (die womöglich eh nur temporär Zuflucht suchen) anders zu handhaben, als Wirtschaftsflüchtlinge. Das sollte endlich mal klar sein. Denn Menschen, die von dem Elend und der Perspektivlosigkeit im eigenen Land erschlagen werden, wollen eben wo anders "heimisch" werden...dauerhaft.

Diese müssen natürlich die bürokratischen Hürden, die es immer gibt, egal von welchem Land wir reden, meistern. Ebenso diejenigen, die politisch/gesellschaftlich unterdrückt werden (Minderheiten zB religiöser oder ethnischer). Sind die Gründe der Auswanderung berechtigt? Was droht den Menschen bei verbleib in diesem Land etc. Also ganz normale Prüfverfahren für Asyl. Die grobe Kelle auf alle angewandt, ist da eher kontraproduktiv und erzeugt Spannungen bei den Betroffenen.
Die Lösung kann kein Lager sein, dass in einem Land steht, das selbst zweifelhaft im Umgang mit Flüchtenden agiert. Es kann auch nicht die Lösung sein, "Nützlichkeit" als Maßstab anzusetzen. Das ist sowasvon entwertend! ....für die abgelehnten! Und mal nebenbei bemerkt, ist es menschlich absolut widerlich.

Schauen wir doch einfach auf die Zeltstädte in den Nachbarländer Syriens. Soll es das sein? Nur mit noch mehr Stacheldraht und bewaffneten Wachen drumherum? Super Idee, da fühlt man sich als Kriegsflüchtling schon viel sicherer.

Wir sollten endlich begreifen, dass der Umgang mit anderen Menschen ein Bild erzeugt. dass prägt. Genau das erleben wir doch grad in den Ländern, in denen wir Krieg führen, weil genau dort eine Pipeline verlaufen oder ein Ölfeld erschlossen soll, ein Diktator durch einen anderen ersetzt wird, der gewogener ist oder einfach nur williger aber gleich brutal.

Wenn das Volk wirklich der Souverän wäre, dann könnten einfache Menschen entscheiden, wo die Armee ihres Landes zum Einsatz kommt und wie der Einsatz gestaltet ist. Wenn es so wäre, dann könnte kein Despot wegen wirtschaftlichen Interessen andere Menschen ins Elend treiben und, wie in vielen Fällen erwiesen, nicht von sogenannten freiheitlichen Demokratien unterstützt werden. DAS ist es, was "Der Westen" seit Jahren....Jahrzehnten macht. Und all die Wähler und Ottonormalos haben es zugelassen, weil sie damit gut lebten.

Jetzt, im Heute fällt es aber eben jenen auf die Füße in Form von Menschenmassen, die vor genau diesem Elend flüchten.
Und was machen wir? Wir diskutieren, wie wir solche Menschen gar nicht erst die Möglichkeit geben, unsere Errungenschaft des Asyls zu nutzen. Wir schließen einfach aus, sperren die Tür zu und selektieren, indem wir davon ausgehen, dass eh alle Kriminell sind. Super!

Ich will jetzt auch gar nicht den Teufel an die Wand malen und spekulieren, wie weit einige Politiker solche zukünftigen "Lösungen" dehnen werden, wenn sie sich als gutes Werkzeug erweisen, auch in der eigenen Bevölkerung Unterschiede zu machen. Das Potenzial dazu haben diese Regelungen.

Es gibt aber noch ein Punkt, der mich stört. Wir haben ja begriffen, dass wir vom Aufwand der Organisation erschlagen wurden und nix richtig funktioniert hat. Dieses Defizit ist schon erbärmlich genug und ist selbst ein Spiegel unserer Gesellschaft. Und nun soll es funktionieren, nur weil die Menschen nicht in, sondern außerhalb Europas selektiert werden? ....Gelächter! Der Grund ist ein anderer. Für mich steht ein riesiges Problem nicht an unserer Grenze, sondern hinter den Mikrofonen der Presse! Wir haben in Europa keine Grenzen, an denen wir Flüchtlinge zurückweisen können.
Es gibt keinen Zaun, der Menschenmassen zu einem Kontrollpunkt kanalisiert, den es auch nicht mehr gibt.
Es ist schlicht logistisch gar nicht möglich den Schrei der Populisten zu realisieren, wenn wir nicht alle 50 Meter einen Posten postieren, der aufpasst, dass der Zug der flüchtenden auch ja zum Kontrollpunkt zieht.

Aus dieser Tatsache ist die Idee geboren worden und sie ist genauso schlecht, wie sie erbärmlich ist. Sie zeigt auf, dass wir gar nicht mehr in der Lage sind, solche Situationen zu beherrschen und sie organisiert zu gestalten. DAS ist ernüchternd!

Wie soll es denn besser werden? Durch diese Lager? Konzentration von Perspektivlosigkeit vermischt mit Langeweile und traumatischen Insassen? Wir schaffen da Pulverfässer und lassen die Streichhölzer auch noch freiwillig rein! Super Idee!

Schauen wir doch auf die Lager, die wir in D haben. Die Probleme, die dort existieren und unsere Zeitungen täglich füllen, werden sich dort potenzieren. Gut, haben die Zeitungen wieder die Gelegenheit zu zeigen, dass diese Menschen nicht würdig sind in unserer Gesellschaft zu leben, weil die ja sooo kriminell sind. Die können ja nicht mal geordnet auf ihre Asylentscheidung warten, ohne sich an die Gurgel zu gehen..... ZACK! Ungeeignet! Bitte draußen bleiben.

Ist es das? Sind wir echt so begrenzt in unserem Denken?


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!
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#92

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 07:56
von gun0815 (gelöscht)
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#93

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 09:29
von Findus (gelöscht)
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Zitat von SirPorthos im Beitrag #83
Moin Findus,

nimm es mir nicht übel, aber da muss ich Dir logisch widersprechen.

Merkel beugt Gesetze. Seehofer verlangt, die Gesetze zu befolgen.

Dazu gab es heute auch einen interessanten Artikel auf Spiegel online.

Fakten muss man sich stellen.

Trotzdem mag ich Seehofer nicht. Aber er hat leider in manchen Dingen recht.

Gruß aus dem alten Land !


Hallo Porthos,

Wenn Seehofer nur sachlich mahnen würde, fände ich sein Anliegen auch durchaus in Ordnung. Das wäre seine Aufgabe.
Aber hier geht es auch darum, was - zum Teil unterschwellig - von Seehofer, Wagenknecht und Dobrindt kommuniziert wird. Die drei nutzen nicht mehr die Sprache des bürgerlich-liberalen Deutschlands
Und ob Merkel tatsächlich irgendwelche Gesetze "gebeugt" hat, da sind die Juristen höchst unterschiedlicher Meinung. Jedenfalls ist es noch keinem Juristen gelungen, ihr ans Zeug zu flicken. Das ist ein Indiz, dass Merkel rechtlich wohl doch richtig gelegen haben könnte.
Es ist traurig, dass die schlichte Sachlage nicht mehr neutral und in Ruhe diskutiert werden kann, nur weil bayrischer Landtagswahlkampf ist. Zu einem Kompromiss wird man vermute ich erst kommen, wenn die Bayern gewählt haben.



zuletzt bearbeitet 23.06.2018 09:29 | nach oben springen

#94

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 09:31
von Findus (gelöscht)
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Zitat von gun0815 im Beitrag #91

Wenn einige Deutsche sich im Ausland danaben benehmen, evtl. sogar eine Frau mißbrauchen, Dinge klauen und Menschen verprügeln und dieses Land danach sagt: Wir lassen jetzt keine Deutschen mehr in unser Land, denn wir wissen ja nicht, wer kriminell ist. ....was wäre dann?


Dann würden Politiker in den betreffenden Ländern genau so argumentieren wie Seehofer und Wagenknecht hierzulande.
Sollten sich wirklich Protektionismus und Abschottung durchsetzen, ist die Ökonomie tot. Es bliebe dann nur der Weg zurück ins Mittelalter.



zuletzt bearbeitet 23.06.2018 09:32 | nach oben springen

#95

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 09:38
von Findus (gelöscht)
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Zitat von SirPorthos im Beitrag #86

Aber ich sehe nicht ein, dass Deutschland die größte Last trägt, während die USA Grenzmauern zu Mexiko errichten. Alles Übel in Nahost hat seine Ursache in der Kriegstreiberei der USA.


Westeuropa hat in den vergangenen Jahrzehnten auch immer aufräumen und wiederaufbauen müssen. Was bitte ist daran so überraschend neu? Ach ja, doch. Die gekürzte Entwicklungshilfe im Bundeshaushalt.
Wenn global eine Lösung gefunden werden soll und vielleicht sogar Perspektiven in den Krisenländern geschaffen, dann wird das ein wenig Ressourcen kosten, dieses Ziel auch zu erreichen. Das setzt also die Erhöhung von Mitteln für Entwicklungshilfe als Strukturqualität voraus.



zuletzt bearbeitet 23.06.2018 09:38 | nach oben springen

#96

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 10:02
von Anthea | 12.633 Beiträge

#91

Zitat
Und bitte, was ich in einer sachlichen Diskussion nicht lesen will, ist schlichter Populismus. Und der Satz "Wir können nicht alle aufnehmen!" ist eben das. Es geht doch überhaupt nicht darum, dass EIN Land ALLE aufnimmt! Woher kommt das überhaupt?



Der Satz kommt daher, dass beinahe ALLe nach Deutschland wollten, da Frau Merkel ihre Arme ausbreitete. Die Gründe lagen auf der Hand: Weil viele, die keine Kriegsflüchtlinge waren, allzu gerne in ein Sozialsystem einwandern wollten zwecks Leistungserhalt. Es ist sicherlich erinnerlich, wie mit Schei**hausparolen in Ländern geworben wurde, dass ein jeder Ankömmling ein Haus bekommen würde, etc.

Und jetzt geht es überhaupt nicht darum, dass Deutschland niemanden aufnehmen will, wie du an deinem Beispiel eingangs meinst aufzeigen zu können, wenn du in einem nicht funktionierenden Vergleich schreibst:

Zitat
„Wenn einige Deutsche sich im Ausland danaben benehmen, evtl. sogar eine Frau mißbrauchen, Dinge klauen und Menschen verprügeln und dieses Land danach sagt: Wir lassen jetzt keine Deutschen mehr in unser Land, denn wir wissen ja nicht, wer kriminell ist. ....was wäre dann?“


Zitat
Unterschiede? Ja, die müssen gemacht werden, aber nicht bei den Menschen, sondern bei den Gründen, warum sie flüchten......ausreisen. Natürlich sind Kriegsflüchtlinge (die womöglich eh nur temporär Zuflucht suchen) anders zu handhaben, als Wirtschaftsflüchtlinge. Das sollte endlich mal klar sein. Denn Menschen, die von dem Elend und der Perspektivlosigkeit im eigenen Land erschlagen werden, wollen eben wo anders "heimisch" werden...dauerhaft.



Die Unterschiede werden ja gemacht! Kriegsflüchtlinge sind willkommen. „Wirtschaftsflüchtlinge“ – unter den Begriff könnte man einen Großteil der Welt einordnen! Der Menschen aus Ländern, die „am Hungertuch nagen“. Dagegen muss und wird (nicht genug) vor Ort etwas getan. Oder müsste getan werden. Das ist tragisch, dass noch so viel im Argen liegt. Aber deshalb könnten wir nicht die Menschen dieser Länder alle in unser Land integrieren, weil sie es hier besser haben würden! Das geht nicht und hat mit Sicherheit nichts mit Herzlosigkeit oder mangelnder Hilfsbereitschaft zu tun.

Deutschland weist keine wirklichen Flüchtlinge zurück. Deutschland prüft die Fluchtgründe, die zu Asylberechtigung führen. Und das ist gut so!

Zitat
Schauen wir doch auf die Lager, die wir in D haben. Die Probleme, die dort existieren und unsere Zeitungen täglich füllen, werden sich dort potenzieren. Gut, haben die Zeitungen wieder die Gelegenheit zu zeigen, dass diese Menschen nicht würdig sind in unserer Gesellschaft zu leben, weil die ja sooo kriminell sind. Die können ja nicht mal geordnet auf ihre Asylentscheidung warten, ohne sich an die Gurgel zu gehen..... ZACK! Ungeeignet! Bitte draußen bleiben.



Ja, natürlich werden „Lager“ – Sammelstellen – nicht plötzlich zu "Freizeitparks" mutieren, weil sie wo anders errichtet werden. Ich frage mich, was du dir eigentlich vorstellst? Wie soll es denn gehen? Das Tor macht weit? Wo wir doch, wie du schreibst, unserer eigenen Kriminellen nicht wirklich Herr werden? Da fällt dann eine weitere Spezies nicht ins Gewicht? Wo der Fokus auf anderen Straftaten liegt?

Deutschland wird der eigenen Armut, Stichwort Suppenküchen etc. nicht Herr. Und kann nun wirklich nicht alle aufnehmen, nur weil die gerne nach Deutschland wollen. Und Deutschland hat eine Verpflichtung seinen eigenen Bürgern gegenüber. Ja, „Germany first“. Und muss versuchen, diese gegen kriminelle Elemente zu schützen, indem solche nicht ins Land gelassen werden, wenn es vermeidbar ist. .

Noch einmal: ALLE Kriegs- und politischen Flüchtlinge sind hier willkommen. Andere müssen draußen bleiben. Das ist die Begrenzung, die logisches und verantwortungsvolles Herangehen an das Problem erfordert. Und wenn alle anderen Länder mitziehen, dann wäre das optimal.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#97

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 10:08
von Anthea | 12.633 Beiträge

Zitat von gun0815 im Beitrag #92
Grad beim stöbern entdeckt......

Von Männern, Mördern und Migranten....Telepolis


Solch eine Erhebung in Bezug auf Vergleiche zwischen deutschen und ausländischen Sexualstraftätern kann auch nur von einem Mann erstellt worden sein.
Das wird aber die Frauen so richtig beruhigen. ;-(

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#98

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 10:09
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #96
Noch einmal: ALLE Kriegs- und politischen Flüchtlinge sind hier willkommen. Andere müssen draußen bleiben.


Aber wenn dank westlich gemachter Klimakatastrophe die Ernte verdorrt, das Land unter Hochwasser leidet oder gar die ersten Südseeinseln bereits versinken, dann sollen die Menschen dort ausharren und ihr leidensvolles Schicksal mit Hunger, Krankheit und Verlust der "Heimat" hinnehmen? Liebe Anthea,es müsste dir klar sein, dass die Flucht vor Klimakatastrophen nichts mit wirtschaftlichen Bedingungen zu tun hat!


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#99

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 10:17
von Anthea | 12.633 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #98
Zitat von Anthea im Beitrag #96
Noch einmal: ALLE Kriegs- und politischen Flüchtlinge sind hier willkommen. Andere müssen draußen bleiben.


Aber wenn dank westlich gemachter Klimakatastrophe die Ernte verdorrt, das Land unter Hochwasser leidet oder gar die ersten Südseeinseln bereits versinken, dann sollen die Menschen dort ausharren und ihr leidensvolles Schicksal mit Hunger, Krankheit und Verlust der "Heimat" hinnehmen? Liebe Anthea,es müsste dir klar sein, dass die Flucht vor Klimakatastrophen nichts mit wirtschaftlichen Bedingungen zu tun hat!


Und was ist dein Vorschlag? Alle nach Deutschland?
Überall! auf der Welt gibt es Leid und anstellbare Vergleiche, WO es sich besser leben lässt.
Ja, es liegt sehr viel im Argen, weil wir unsere Welt systematisch zerstört haben. Lebensbedingungen zerstört.
Und es gibt tagtäglich! Katastrophen, wo Menschen der Hilfe bedürfen. Und diese auch von der Weltgemeinschaft erhalten.

Aber das sind doch wieder andere Themen als dies hier behandelt.

---


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#100

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 10:34
von Findus (gelöscht)
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Für Menschen, die hungern, wäre aus meiner Sicht immer die Grenze offen zu halten. Das ist einfach ein Gebot von Menschlichkeit!

Ansonsten habe ich eben schon bereits etwas über Entwicklungshilfe geschrieben. Diese kann nur im jeweiligen Land stattfinden. Was der Westen an Wohlstand durch Ressourcenausbeutung und Klimazerstörung geschaffen hat, muss er den Dritte-Welt und Schwellenländern heute für Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung stellen.
Wer keine Migration nach Europa will, müsste sich eben seiner globalen Verantwortung stellen. Aber scheinbar drücken Horst und Sarah da eher die Geldbeutel ihrer Wähler


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#101

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 11:05
von Anthea | 12.633 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #100
Für Menschen, die hungern, wäre aus meiner Sicht immer die Grenze offen zu halten. Das ist einfach ein Gebot von Menschlichkeit!

Ansonsten habe ich eben schon bereits etwas über Entwicklungshilfe geschrieben. Diese kann nur im jeweiligen Land stattfinden. Was der Westen an Wohlstand durch Ressourcenausbeutung und Klimazerstörung geschaffen hat, muss er den Dritte-Welt und Schwellenländern heute für Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung stellen.
Wer keine Migration nach Europa will, müsste sich eben seiner globalen Verantwortung stellen. Aber scheinbar drücken Horst und Sarah da eher die Geldbeutel ihrer Wähler


Deutschland steht bei Entwicklungshilfe ganz vorn und tut im Übrigen mehr über die 68 Partnerländer hinausgehend. Dafür gibt es diverse nachlesbare Artikel. Hier einigen Auszüge;.

"Die OECD gibt bekannt, wie viel die Geberländer 2015 für Entwicklungshilfe ausgegeben haben. Deutschland gehört dabei zu den großzügigsten Gebern. Bei den Ausgaben schlagen besonders die Kosten für die Flüchtlingshilfe zu Buche. ntv
Wo hilft Deutschland? [...]

Im Jahr 2016 hatte das BMZ 68 Partnerländer in fünf Regionen. Allein 24 dieser Länder liegen in der Region südlich der Sahara und zählen größtenteils zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt, so zum Beispiel Senegal, Äthiopien oder Malawi.
Aber auch Staaten in Mittel-, Ost und Südosteuropa werden gefördert, vor allem die neuen Balkanstaaten.
Ziel im Nahen Osten und Nordafrika ist vorwiegend, die Kluft zwischen Europa und der arabischen Welt zu überwinden und den demokratischen Aufbruch zu unterstützen. [...]

Für die Exportnation Deutschland ist aus der Sicht des Ministeriums außerdem eine stabile Weltwirtschaft wichtig, daher nütze es auch Deutschland, wenn Krisen in Afrika oder Asien verhindert werden könnten.
Auch Umweltprobleme können nur global gelöst werden. Wenn in Entwicklungsländern zum Beispiel durch fossile Brennstoffe viel Kohlendioxid produziert wird, hat das negative Auswirkungen auf das Weltklima und kann nicht nur als nationale Angelegenheit abgetan werden.

Außerdem führt das BMZ gleich eine doppelte moralische Verpflichtung für Deutschland als Begründung für seine Arbeit an: Zum einen die Verantwortung des Starken, dem Schwachen zu helfen und ihn zu unterstützen.
Zum anderen eine historische Verpflichtung: Nach dem Zweiten Weltkrieg war Deutschland über den Marshallplan selbst Empfänger von Unterstützung in Milliardenhöhe. Planet Wissen

---


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#102

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 11:10
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #101
Deutschland steht bei Entwicklungshilfe ganz vorn und tut im Übrigen mehr über die 68 Partnerländer hinausgehend. Dafür gibt es diverse nachlesbare Artikel. Hier einigen Auszüge;.

"Die OECD gibt bekannt, wie viel die Geberländer 2015 für Entwicklungshilfe ausgegeben haben. Deutschland gehört dabei zu den großzügigsten Gebern. Bei den Ausgaben schlagen besonders die Kosten für die Flüchtlingshilfe zu Buche. ntv



Deutschlands Wirtschaftsleistung ist ja auch duetlich höher als die, anderer Länder
Im Verhältnis zu unserer eigenen Wirtschaftsleistung stehen wir wahrscheinlich sogar mit sehr geringen Beiträgen zur Entwicklungshilfe dar.
Flüchtlingshilfe ist übrigens nicht Entwicklungshilfe.

Und was soll das rumreiten auf dem Kohleverbrauch einiger Schwellenländer? Die Ziele der Pariser Klimakonferenz für 2020 erreichen wir doch selber nicht



zuletzt bearbeitet 23.06.2018 11:18 | nach oben springen

#103

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 11:26
von Anthea | 12.633 Beiträge

Ich glaube, wir verirren uns zu sehr vom eigentlichen Thema weg.
Ich bin völlig d'accord, dass Deutschland alles Machbare tun sollte, um die Bedingungen in Kriegsgebieten, die die Menschen unweigerlich zur Flucht zwingen, zu beseitigen. Wie z.B. Niederschlagung der islamistischen Terrorgruppen.

Ich bin jedoch strikt dagegen, dass ungehindert ein jeder, der sich behauptungsmäßig hinter diesen Gründen versteckt, ungeprüft ins Land kommen darf.

Das ist eine Sache des "schädlichen Mitleids", wie schon Nietzsche dies erkannte. Denn es verdoppelt dann das Leid in der Welt.

---


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#104

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 11:35
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #103
Ich bin jedoch strikt dagegen, dass ungehindert ein jeder, der sich behauptungsmäßig hinter diesen Gründen versteckt, ungeprüft ins Land kommen darf.


Da wir in einem Rechtsstaat leben, gibt es daher ja Einzelfallprüfungen.
Aber das sind bekannte Tatsachen. Wie sollten deiner Meinung nach die anderen Länder besser in die Aufgaben der Flüchtlingshilfe eingebunden werden, Anthea? Was könnte ein besserer Schritt sein, als der europäische Gipfel am Sonntag?
Und wie würde man mehr Engagement in der Entwicklungshilfe erreichen?



zuletzt bearbeitet 23.06.2018 11:43 | nach oben springen

#105

RE: Falsche Empörung

in Deutschland 23.06.2018 11:44
von Till (gelöscht)
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Zitat von gun0815 im Beitrag #91
Mal ne Frage in die Runde.

Wenn einige Deutsche sich im Ausland danaben benehmen, evtl. sogar eine Frau mißbrauchen, Dinge klauen und Menschen verprügeln und dieses Land danach sagt: Wir lassen jetzt keine Deutschen mehr in unser Land, denn wir wissen ja nicht, wer kriminell ist. ....was wäre dann?
Hypothetische Frage. Deutsche dürfen das, die bringen schließlich Geld mit. Die müssen sich im Ausland auch nicht anpassen oder gar eine fremde Sprache lernen.


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