Zitat von Anthea im Beitrag #151

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Ist das nicht überall so, dass viele Köche den Brei verderben?

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[quote="SirPorthos"|p41866XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX]


Sein oder nicht sein? ist eben keine leichte Frage- der S- Laut gibt die Antwort.

Die CDU hat die Wahl in Sachsen-Anhalt überraschend deutlich gewonnen.

https://www.sueddeutsche.de/politik/land...u-afd-1.5312787

Die AfD hat sogar leicht verloren, was ich nicht unbedingt erwartet habe. Aber damit setzt sich nach den Landtagswahlen in BW und RP sowie in den Kommunalwahlen in HE die Verlustserie fort.

Verlierer sind SPD und Linke. Die Grünen haben weniger hinzugewonnen als in der Umfrage, aber das habe ich erwartet. Eigentlicher Sieger ist die FDP, die es in den Landtag geschafft hat und womöglich sogar vor den Grünen liegen könnte.

Welche Koalitionen möglich sein werden? Eine Zimbabwe-Koalition ist wegen der starken CDU wohl nicht nötig. Je nachdem, wie die Hochrechnungen laufen, sollte auch schwarz-rot nicht ausgeschlossen werden. Derzeit sind Fortsetzung der Kenia-Koalition, Deutschlandkoalition oder Jamaika möglich. Die Briefwahlergebnisse, die erst in ein paar Stunden berücksichtigt werden, könnten durchaus noch Änderungen bringen.

Der recht deutliche Sieg der CDU überrascht auch deswegen, weil Haseloff sich im Geschacher um den CDU-Vorsitz auf die Seite von Merz geschlagen hat. Mit Laschet war man sehr enttäuscht.

Wunsch-Koalition der CDU - Wähler ist die Deutschland-Koalition. Fraglich ist jedoch, ob die Sozialdemokraten mit nur noch knapp über 8% sich noch an einer Regierung beteiligen werden. Jamaika ist die zweite mögliche Koalition, jedoch schwierig für Grüne und FDP.
Trotz leichten Gewinnen sind die Grünen in einer denkbar undankbaren Lage. Kenia ist im Land nicht nötig und die Deutschland-Koalition ist eine ernsthafte Alternative auch für den Bund. Den "Baerbock - Effekt" gibt es nicht. Der Hype um Anna-Lena Baerbock geriet ähnlich dem "Schulz-Zug" auf das Abstellgleis.

Zitat von Meridian im Beitrag #155

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Der recht deutliche Sieg der CDU überrascht auch deswegen, weil Haseloff sich im Geschacher um den CDU-Vorsitz auf die Seite von Merz geschlagen hat.

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Es könnte tatsächlich für eine sehr knappe Mehrheit für schwart-rot ergeben.

https://www.wahlrecht.de/news/2021/landt...-hochrechnungen

CDU und SPD derzeit mit 42 von 83 Sitzen, also 1 Stimme Mehrheit. Wenn sich das Ergebnis hält, sind Spekulationen über Kenia- oder Deutschlandkoalition überflüssig. Dann stellt sich nur die Frage: CDU-SPD-Bündnis mit extrem knapper oder Jamaika mit etwas bequemerer Mehrheit. Vorausgesetzt, es drängt in der CDU nicht nach einem Bündnis mit der AfD, die in den letzten Hochrechnungen doch etwas deutlicher verliert. Und mit den Linken (nebenbei der größte Verlierer) wird die CDU wohl auch nicht koalieren.

Der eigentliche Verlierer sind trotz leichter Zugewinne die Grünen, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Schlusslicht. Könnte unter gewissen Umständen sogar wieder in der Bundestagswahl geschehen, selbst wenn sie immerhin noch 12% holen. Das kann geschehen, wenn SPD und FDP je 16% holen, die AfD 13% und die Linke rausfliegt. Ich weiß noch, dass ich spekuliert habe, dass die Grünen womöglich nur 12% holen werden. Schließe ich weiterhin nicht aus. Und wenn die CDU 29% holt, reicht es für schwarz-gelb. Auch das halte ich im Bereich des Möglichen.

Es reicht tatsächlich für schwarz-rot mit 1 Stimme Mehrheit nach dem vorläufigen Endergebnis (s. Link meines vorigen Beitrags). CDU und SPD bekommen zusammen 45,5%. Die Sonstigen (incl. FW) machen 10,3% aus, wodurch die abs. Mehrheit schon bei 44,9% liegt.

Haseloff ist natürlich der Sieger. Man kann sagen: nicht wegen, sondern trotz Laschet. Für Laschet kommt der Sieg zwar gelegen, aber ob er ihm viel nützt?

Die Entscheidung für die richtige Koalition könnte leichtes Kopfzerbrechen bereiten. Bei einer CSU-SPD-Koalition muss er sich künftig auf alle Abgeordneten verlassen können wegen der extrem knappen Mehrheit. Andererseits gibt es bei einigen CDU-Abgeordneten den Wunsch, die Grünen nicht mehr mit ins Boot zu nehmen. Doch ein Jamaika-Bündnis ist die einzige reale Alternative mit einer etwas größeren Mehrheit.

Die AfD hat nun doch etwas deutlicher verloren (-3,5%) als vermutet. Aber mit über 20% ist sie weiterhin stark. SPD und Linke sind ein Schatten ihrer selbst, die FDP kann sich freuen, die Grünen wohl nicht. An der Klimaliste liegt das bestimmt nicht, denn die holte nur 0,1%. Sie kann höchstens schuld daran sein, dass die Grünen am Ende doch noch eine 5 vor dem Komma haben.

Unter den Sonstigen haben die FW am meisten geholt mit 3,1%. 1,4% gehen an die Tierschutzpartei. Offenbar ist diese gespalten, denn es gibt auch eine Tierschutzallianz, die 0,5% holte, und eine weitere Partei "TIERSCHUTZ hier!" mit 0,6%. Zusammen hätte man 2,5% rausholen können. Die NPD geht mit 0,3% weitgehend leer aus. Das sind wohl die Hardcore-Nazis, die die AfD für zu links halten.
Eine Gartenpartei holt mit 0,8% sogar mehr als "Die PARTEI" mit 0,7%. So viel wie beide zusammen mit 1,5% holte "dieBasis", welche die Proteste gegen die Corona-Schutzmaßnahmen vertritt.

Die CDU hat die Wahl nicht wegen Laschek gewonnen, sondern wegen der AfD.

Wegen der AfD? Hm, die Wahlbeteiligung ist leicht gesunken von 61,1 auf 60,3%, also fast ähnlich. Wenn es wegen der AfD gewesen wäre, dann hätte die Beteiligung eher steigen müssen. Es kann allerdings auch sein, dass die CDU auf von allen Parteien Stimmen bekommen hat, also nicht nur von vorigen AfD-Wählern, sondern auch von solchen aller anderen Parteien (auch oder sogar gerade von Linken-Wählern), die sagen: Lieber eine starke CDU als eine die AfD als stärkste Partei.

Aber wehe, es kommt raus, dass die Umfrage vor ca. 10 Tagen mit der AfD als stärkste Partei von der CDU in Auftrag gegeben wurde... AfDler könnten durchaus so eine Verschwörungstheorie haben.


Zu Koalitionen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/wahl...ionen-1.5314237

Neben GroKo und Jamaika werden auch "unnötige" Koalitionen ausgelotet wie weiterhin Kenia oder auch Deutschland. Bei letzteren sind Grüne bzw FDP nur als Stabilitätsanhängsel für eine breitere Mehrheit da. Es kann gut gehen, aber bei Streitereien kann schnell ein "Wir können auch ohne euch" von CDU und SPD gegen Grüne bzw. FDP erfolgen.

Solche Koalitionen mit "überflüssigem" Partner waren früher nicht selten. Am bekanntesten war das schwarz-gelbe Bündnis unter Adenauer 1956, wo die CDU knapp über 50% holte und eigentlich alleine hätte regieren können. Dieses Bündnis zerbrach aber. Adenauer, auf dem Höhepunkt seiner Macht, wollte das Mehrheitswahlrecht nach britischem Vorbild einführen. Die FDP hatte völlig berechtigte Existenzängste, denn bei so einem Wahlrecht würden nur noch die Direktmandate gelten. Sie verließ die Koalition sofort. Das verhinderte aber nicht, dass der Bundestag mit seiner CDU-Mehrheit das Gesetz zunächst durchbrachte. So verließ die Landes-FDP von NRW auch die dortige Koalition mit der CDU und machte mit der SPD eine Notkoalition, obwohl man damals politisch weit auseinander lag. Die SPD vor dem Godesberger Programm war noch eine fast sozialistisch anmutende Partei. Doch man hat damit im Bundesrat die Mehrheitswahl verhindern können. Die Koalition zerbrach rasch wieder, als absehbar war, dass Adenauer keinen weiteren Versuch unternahm. Und bei der nächsten BT-Wahl verlor die CDU die einzige abs. Mehrheit, die sie im Bundestag jemals erreicht hat.

Tja, das war noch die FDP unter dem Geist von Theodor Heuss, wo liberale Grundwerte und Bürgerrechte mehr zählten als das Großunternehmertum und die Mövenpicksteuer. Immerhin haben wir ihr zu verdanken, dass das jetzige Wahlrecht erhalten geblieben ist.

Nebenbei: Würden nur die Direktmandate zählen, hätte die CDU im Landtag fast alle Sitze bis auf einen AfDler.

Ist dir das nicht klar? Viele Anhänger der kleineren bürgerlichen Parteien haben lieber schwarz statt rot doer grün oder gelb gewählt.

Zitat von Meridian im Beitrag #158

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CDU und SPD derzeit mit 42 von 83 Sitzen, also 1 Stimme Mehrheit. Wenn sich das Ergebnis hält, sind Spekulationen über Kenia- oder Deutschlandkoalition überflüssig.

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