#2686

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 18:26
von Dr. Yes | 1.548 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #2685
Jedermanns eigenes Risiko, über das er selbst entscheiden sollte.

In einer Pandemie eben nicht. Erstens gefährden die Impfbanausen auch andere, zweitens sollten sie dann so konsequent sein und auch die Apparate-Medizin ablehnen. Die können sich ja mit Globuli behandeln.



zuletzt bearbeitet 24.11.2021 18:36 | nach oben springen

#2687

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 19:06
von moorhuhn | 1.489 Beiträge

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #2686
zweitens sollten sie dann so konsequent sein und auch die Apparate-Medizin ablehnen. Die können sich ja mit Globuli behandeln.


Genau das wurde im Film, den ich unlängst empfahl und den du als seichte Unterhaltung abgestempelt hast, dargestellt.
Ein coronainfizierter Querdenker, den seine Ehefrau in den Rettungswagen und an die Apparate gezwungen hatte, lehnte jegliche Weiterbehandlung an selbigen ab und starb. Ende Gelände!

Medizinethisch ist die Verweigerung von notwendiger Behandlung freilich ein heißes Eisen, allerdings bergen die "Triage- Überlegungen" zumindest im Ansatz diese Maßnahme.
Man hat in der Pandemie schon so viele Menschen zu ihrem Glück zwingen müssen und elementare Grundrechtsansprüche außen vor gelassen. Ich tendiere daher auch dazu, nicht die Impfpflicht sondern eine "Einwilligungserklärung für Ungeimpfte" gesetzlich zu verankern.
Soll heißen, nach entsprechender Aufklärung über den möglichen schweren Krankheitsverlauf nach einer Infektion ist die Behandlung auf Intensivstationen für Ungeimpfte nicht mehr Bestandteil der medizinischen Grundversorgung, weil sie durch Impfverzicht dieselbe nachhaltig gefährden.
Ich finde eine solche Regelung konsequent, ehrlich und vor allem zielführend, dieses ewige Palaver mal auf den Punkt zu bringen.
Wer für seine persönliche Selbstbestimmung kämpft, muss auch in Kauf nehmen, dass zum Wohle der Allgemeinheit die eigene Sicherheit in die Waagschale geworfen wird.
Dass Ungeimpfte andere (Geimpfte) gefährden, trifft nur insofern zu, dass sie ihnen im KH die Betten streitig machen, womit sich der Kreis schließt.


Der frühe Vogel kann mich mal !


zuletzt bearbeitet 24.11.2021 19:07 | nach oben springen

#2688

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 19:30
von Findus | 2.623 Beiträge

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #2686
Zitat von Findus im Beitrag #2685
Jedermanns eigenes Risiko, über das er selbst entscheiden sollte.

In einer Pandemie eben nicht. Erstens gefährden die Impfbanausen auch andere, zweitens sollten sie dann so konsequent sein und auch die Apparate-Medizin ablehnen. Die können sich ja mit Globuli behandeln.


Wo ist für uns Geimpften das Problem? Corona wird bleiben und so oder so wird ob geimpft oder ungeimpft früher oder später sowieso jeder Corona gehabt haben. Ich hab mit der Impfung den Schutz den ich will und störe mich nicht an ungeimpften Personen. An chinesischen Verhältnissen hingegen würde ich mich auch in der Pandemie stören.
Sei ehrlich Yes oder Till oder No, Corona bedeutet für uns einen halbjährlichen Booster 42, 43, 44, 45 usw. Auch das ist Realität. Statt China zu spielen werden wir uns an ein dauerhaftes Corona anpassen müssen. Genau so wie an Stäbchen in der Nase, regelmäßige Tests und Masken.
Das einzige was bleibt ist die Minimierung des persönlichen Risikos durch Impfung. Jedoch eben gerade des persönlichen Risikos. Das Corona auf Dauer bleibt, wird Politik noch eingestehen müssen. Auch mit Impfung und allem. Herzlich Willkommen im Corona-Jahrhundert



zuletzt bearbeitet 24.11.2021 19:31 | nach oben springen

#2689

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 19:32
von Dr. Yes | 1.548 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #2687
Genau das wurde im Film, den ich unlängst empfahl und den du als seichte Unterhaltung abgestempelt hast,
Wo?

Zitat
dargestellt.

Leider nur im Film. Im RL verstopfen die Ungeimpften die Intensivstationen.

Zitat von moorhuhn im Beitrag #2687
Man hat in der Pandemie schon so viele Menschen zu ihrem Glück zwingen müssen und elementare Grundrechtsansprüche außen vor gelassen. Ich tendiere daher auch dazu, nicht die Impfpflicht sondern eine "Einwilligungserklärung für Ungeimpfte" gesetzlich zu verankern.
Soll heißen, nach entsprechender Aufklärung über den möglichen schweren Krankheitsverlauf nach einer Infektion ist die Behandlung auf Intensivstationen für Ungeimpfte nicht mehr Bestandteil der medizinischen Grundversorgung, weil sie durch Impfverzicht dieselbe nachhaltig gefährden.
Ich finde eine solche Regelung konsequent, ehrlich und vor allem zielführend
Ich kann das mit den Grundrechtseinschränkungen nicht mehr hören. Es gibt täglich Grundrechtseinschränkungen allein schon deshalb, weil sich manche Grundrechte gegenseitig ausschließen.
Deine Idee ist sicher konsequent und ehrlich, mit einem humanitären Rechtsstaat aber überhaupt nicht vereinbar. Selbst bei einer notwendigen Triage wird man wahrscheinlich andere Kriterien vorziehen.
Zitat von moorhuhn im Beitrag #2687
Dass Ungeimpfte andere (Geimpfte) gefährden, trifft nur insofern zu, dass sie ihnen im KH die Betten streitig machen
Wie oft denn noch: Keine Impfung wirkt zu 100 %, und es gibt nun mal Leute mit einem angeschlagenen Immunsystem. Die werden mit umso größerer Wahrscheinlichkeit gefährdet, je mehr Ungeimpfte es gibt.


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#2690

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 19:39
von Dr. Yes | 1.548 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #2688
Ich hab mit der Impfung den Schutz den ich will
Ich nicht. Ich hätte gerne 100%igen Schutz, und den bekomme ich nicht.
Zitat von Findus im Beitrag #2688
An chinesischen Verhältnissen hingegen würde ich mich auch in der Pandemie stören.
Impfpflicht hat nichts mit "chinesischen Verhältnissen" zu tun. Da übertreiben manche Leute maßlos, auch was die Art der Um- und Durchsetzung betrifft.
Zitat von Findus im Beitrag #2688
Corona bedeutet für uns einen halbjährlichen Booster
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Vielleicht reicht ein jährlicher im Herbst. Hat aber alles nichts mit der Diskussion um Impfpflicht zu tun.


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#2691

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 19:59
von Findus | 2.623 Beiträge

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #2690
Zitat von Findus im Beitrag #2688
Ich hab mit der Impfung den Schutz den ich will
Ich nicht. Ich hätte gerne 100%igen Schutz, und den bekomme ich nicht.


Es gibt keine 100%tigen Sicherheiten. Mit einer Impfung reduzierst du nur Wahrscheinlichkeiten einer (schweren) Erkrankung. Selbst die einsame Insel wäre nicht zu 100% sicher. Ein Risiko verbleibt immer.
Statt ein fragwürdiges Sicherheitsversprechen (siehe China) wäre es notwendig, sich mit Wahrscheinlichkeiten zu befassen und diese bewerten zu lernen.

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #2690

Zitat von Findus im Beitrag #2688
An chinesischen Verhältnissen hingegen würde ich mich auch in der Pandemie stören.
Impfpflicht hat nichts mit "chinesischen Verhältnissen" zu tun. Da übertreiben manche Leute maßlos, auch was die Art der Um- und Durchsetzung betrifft.


Mit dem gleichen Argumentationsmuster könnte man so einige unschöne Dinge rechtfertigen. Die frühere chinesische Ein-Kind-Politik, Krieg, Armut, Ausbeutung. Absolutismen gehören üblicherweise in Diktaturen. Nicht jedoch nach Westeuropa.
Wie wäre es stattdessen mit einem kategorischen Imperativ? Da steckt bereits mehr Individuum drin .

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #2690

Zitat von Findus im Beitrag #2688
Corona bedeutet für uns einen halbjährlichen Booster
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Vielleicht reicht ein jährlicher im Herbst. Hat aber alles nichts mit der Diskussion um Impfpflicht zu tun.


Doch hat es. Es werden gerade die Weichen für die nächsten vielleicht 100 Jahre gelegt. Den gesetzlichen Anspruch auf einen Impfbooster 42, 43 oder 44 muss es geben. Dafür muss man tatsächlich kämpfen. Trotzdem wirst du sagen müssen, ob du und die Volkswirtschaft für eine Impfpflicht auf Dauer seit. Was einmal eingeführt ist, wird niemand die nächsten Jahre zurücknehmen.

Komm in der Realität an, Yes: Es gibt kein Ende von Corona. Lass uns lieber überlegen, wie wir Gesellschaft und Wirtschaft frühzeitig an die Rahmenbedingungen der nächsten 10 Jahre anpassen um trotzdem wirtschaftlich zu wachsen und eine gute Infrastruktur zu erhalten und auszubauen. Durchaus auch eine bessere medizinische Versorgung, Krankenhäuser. Forschung. Landärzte. Und und und...



moorhuhn hat sich bedankt!
zuletzt bearbeitet 24.11.2021 20:07 | nach oben springen

#2692

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 20:40
von moorhuhn | 1.489 Beiträge

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #2689
Wo?


Zum Schluss noch ein Filmtipp- hab ihn schon in der Mediathek gesehen. Ich finde ihn sehr gut gemacht, allein deshalb, weil schon im März 2020, wo niemand nichts von Covid 19 wusste, ein Gesundheitssystem am Limit war und man in 18 Monaten kein Stück weiter gekommen ist, außer vielleicht in der Beschaffung von Masken und Schutzkleidung. (Beitrag 2627)

Deine Antwort: „Es geht um Corona, und die Beiträge mancher Covidioten sind ähnlich unterhaltsam wie der Film."

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #2689
Deine Idee ist sicher konsequent und ehrlich, mit einem humanitären Rechtsstaat aber überhaupt nicht vereinbar.


Doch!
"Humanitär" - Impfangebot und Aufklärung
"Rechtsstaat"- Wahrung des persönlichen Selbstbestimmungsrechts als oberster Grundsatz.

Sicher schließen sich manche Grundrechte gegenseitig aus, im aktuellen Fall wären das Selbstbestimmung vs. Recht auf Leben, beides Inhalte von Art. 2 Absatz 2 GG, die nur durch ein Gesetz angetastet werden dürfen.
Die "Einwilligungserklärung" wäre ein solches, das dem selbstbestimmten Bürger nach vorheriger Aufklärung und Impfangebot sein Lebensrecht gewährleistet und darüber hinaus seine Selbstbestimmung nicht antastet.
Deine Definition gilt eher für eine "humanitäre Diktatur".

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #2689
Keine Impfung wirkt zu 100 %, und es gibt nun mal Leute mit einem angeschlagenen Immunsystem. Die werden mit umso größerer Wahrscheinlichkeit gefährdet, je mehr Ungeimpfte es gibt.


Ja, wie oft noch, frage ich mich auch ständig!
Der Punkt ist doch, dass mittlerweile staatliche Instanzen in ihrer Hilflosigkeit die elementaren Rahmenbedingungen schaffen müssen, die da wären: Schutz der medizinischen Versorgung vor Überlastung, mehr nicht!
Zum wiederholten Male- geimpfte Menschen mit angeschlagenem Immunsystem müssen Eigenverantwortung aufbringen in Lebensweise und Sozialverhalten und können trotzdem sicher sein, dass sie durch G- und AHA-Regelungen hinreichend z.B. im Beruf oder in der Öffentlichkeit geschützt sind und im Fall der Fälle alle notwendigen medizinischen Behandlungen gewährleistet sind. (Weil die Ungeimpften nun nicht mehr die Intensivstationen "verstopfen", gell)
Mehr Staat sollte nicht sein! Schon allein deshalb nicht, weil mit dem Angebot der Impfung/Boosterung gebetsmühlenartig auf Besserung verwiesen wird.

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir aneinander vorbei reden, bzw. dass du weiterhin meine Gedankengänge zerpflückst und ohne Zusammenhang für neue (alte) Einsprüchen verwendest, die für die aktuelle Diskussion gar nicht relevant, bzw. Ausdruck dafür sind, dass du keinen Beitrag von mir als einen komplexen Gedanken verstehst.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#2693

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 20:49
von moorhuhn | 1.489 Beiträge

Es gibt kein Ende von Corona. Lass uns lieber überlegen, wie wir Gesellschaft und Wirtschaft frühzeitig an die Rahmenbedingungen der nächsten 10 Jahre anpassen um trotzdem wirtschaftlich zu wachsen und eine gute Infrastruktur zu erhalten und auszubauen. [/quote]

Ich würde noch ergänzen, dass sich diese Anstrengungen auch darauf beziehen sollten, den Bürgern weniger staatliche, mehr eigene "Verantwortung" zuzutrauen.


Der frühe Vogel kann mich mal !
Findus hat sich bedankt!
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#2694

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 21:10
von Dr. Yes | 1.548 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #2691
Es gibt keine 100%tigen Sicherheiten. Mit einer Impfung reduzierst du nur Wahrscheinlichkeiten einer (schweren) Erkrankung. Selbst die einsame Insel wäre nicht zu 100% sicher. Ein Risiko verbleibt immer.
Statt ein fragwürdiges Sicherheitsversprechen (siehe China) wäre es notwendig, sich mit Wahrscheinlichkeiten zu befassen und diese bewerten zu lernen.
Nichts anderes habe ich mit meinem Satz ausgedrückt. Musst halt auch einmal ein bisschen um die Ecke denken.

Zitat von Findus im Beitrag #2691
Mit dem gleichen Argumentationsmuster könnte man so einige unschöne Dinge rechtfertigen. Die frühere chinesische Ein-Kind-Politik, Krieg, Armut, Ausbeutung. Absolutismen gehören üblicherweise in Diktaturen.
Hä? Was haben Krieg, Armut oder Ausbeutung mit Impfpflicht zu tun? Jetzt bleib aber mal auf dem Teppich.

Zitat von Findus im Beitrag #2691
Es gibt kein Ende von Corona.
Woher weißt du das? Bist du Prophet? Pocken wurden mit einer Impfpflicht besiegt (die mittlerweile zurückgenommen wurde), die "Spanische" Grippe ist von selbst verschwunden. Aber selbst wenn du recht hast, spricht das überhaupt nicht gegen eine Impfpflicht. Im Gegenteil: Wenn wir Glück haben, können wir damit verhindern, dass sich noch gefährlichere Mutanten bilden. Und sie ist die beste Rahmenbedingung für Gesellschaft und Wirtschaft, mit Corona zu leben.


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#2695

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 21:29
von Dr. Yes | 1.548 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #2692
Die "Einwilligungserklärung" wäre ein solches, das dem selbstbestimmten Bürger nach vorheriger Aufklärung und Impfangebot sein Lebensrecht gewährleistet und darüber hinaus seine Selbstbestimmung nicht antastet.
Auch wenn das wieder zerpflückt rüberkommt: Das ist unmenschlicher als eine Impfpflicht. In dem Moment, in dem für den Corona-Erkrankten der Ernstfall eintritt, gibt es kein Zurück mehr? Eine solche Vereinbarung wäre das Papier nicht wert. Da wird kein Arzt mitmachen, jedenfalls nicht, wenn eine Chance auf Genesung besteht.
Das "persönliche Selbstbestimmungsrecht als oberster Grundsatz" wird auch heute schon eingeschränkt: Niemand hat z.B. einen uneingeschränkten Anspruch auf Sterbehilfe; dazu müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Zitat von moorhuhn im Beitrag #2692
Der Punkt ist doch, dass mittlerweile staatliche Instanzen in ihrer Hilflosigkeit die elementaren Rahmenbedingungen schaffen müssen, die da wären: Schutz der medizinischen Versorgung vor Überlastung, mehr nicht!
Das ist im Grunde nichts anderes als grenzenloses Anspruchsdenken, wenn es wesentlich wirksamere Mittel gegen Überlastung gibt. Nur wegen des unverantwortlichen Egoismus Einzelner sollen doch die Kranken auf der Intensivstation verrecken. Und wer ein angeschlagenes Immunsystem hat, soll sich den ganzen Tag in der Vitrine einschließen. Und das ist eine humanitäre Demokratie?



zuletzt bearbeitet 24.11.2021 21:36 | nach oben springen

#2696

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 22:16
von Findus | 2.623 Beiträge

Zitat von Dr.Yess
Zitat von Findus im Beitrag #2691
Es gibt kein Ende von Corona.
Woher weißt du das? Bist du Prophet? Pocken wurden mit einer Impfpflicht besiegt (die mittlerweile zurückgenommen wurde), die "Spanische" Grippe ist von selbst verschwunden. Aber selbst wenn du recht hast, spricht das überhaupt nicht gegen eine Impfpflicht. Im Gegenteil: Wenn wir Glück haben, können wir damit verhindern, dass sich noch gefährlichere Mutanten bilden. Und sie ist die beste Rahmenbedingung für Gesellschaft und Wirtschaft, mit Corona zu leben.



Reiner Realismus. Und dein Beispiel mit der spanischen Grippe hinkt. Die Influenza sucht uns schließlich Jahr für Jahr in harmloser oder stärkerer Form im Winter heim. Der Typus H1N1 ist auch heute noch ein üblicher Grippevirus und mag durchaus auch mal wieder Eigenschaften wie im Jahr 1918 entwickeln.So gesehen musst du ehrlich auch eine Grippe-Impfpflicht einfordern.
Der Vergleich hinkt auch daher, da ein Corona-Virus kein Grippevirus ist. Wenn es alles nur wie bei der Grippe ist, warum propagierst du dann eine Impfpflicht? Du führst dein Argument selbst ad absurdum nur um nicht eingestehen zu müssen, das Corona nicht enden wird.
Halten wir uns an die Aussage der Wissenschaft, dass Corona ein gefährliches Virus ist und gerne mal in neuen Varianten auftritt - wir hören ja täglich von neuen gefährlichen Varianten - , so muss ich unterstellen, dass aufgrund der Gefahr durch die Krankheit und durch die Wandlungsfähigkeit der Krankheit wir jedes Jahr im Winterhalbjahr das gleiche Prozedere wie die letzten beiden Winter erleben werden: Impfbooster, Maskenpflicht, Schließungen von KiTas, Schulen, Einzelhandel, Testpflicht ganz Besonders in Altenheimen und Krankenhäusern und volle Intensivstationen. Neues Jahr, neue Virenvariante, neue Zusammensetzung für den Booster.
Die logische Schlussfolgerung ist: Corona endet nicht. Wir müssen also unsere Wirtschaft fit machen trotzdem zu funktionieren und unsere medizinische Infrastruktur deutlich verbessern. Das ist eine Jahrhundertinvestition aus Steuermitteln und vielleicht kann das sogar ein Bereich sein, der zukünftig Arbeitsplätze schafft.



moorhuhn hat sich bedankt!
zuletzt bearbeitet 24.11.2021 22:21 | nach oben springen

#2697

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 22:29
von moorhuhn | 1.489 Beiträge

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #2695
Das ist unmenschlicher als eine Impfpflicht. In dem Moment, in dem für den Corona-Erkrankten der Ernstfall eintritt, gibt es kein Zurück mehr? Eine solche Vereinbarung wäre das Papier nicht wert. Da wird kein Arzt mitmachen, jedenfalls nicht, wenn eine Chance auf Genesung besteht.


Unmenschlich für die Ärzteschaft, da gebe ich dir recht, allerdings wäre diese Regelung in Pandemiezeiten genauso opportun wie Triageentscheidungen.
Und nur darum geht es doch hier, du beschuldigst die Ungeimpften, dass sie infiziert oder auch nicht die Geimpften gefährden und die ITS "verstopfen".
In dieser Diskussion verdrängst du stupide, dass Geimpfte ebenso ansteckend und Überträger des Virus sind, ohne dass wissenschaftlich belegt ist, dass der Ursprungswirt ein Ungeimpfter war.
Und so drehen wir uns im Kreis, weil unsere Ansichten über staatliches Gewaltmonopol in Krisenzeiten eben nicht zusammen kommen.

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #2695
Nur wegen des unverantwortlichen Egoismus Einzelner sollen doch die Kranken auf der Intensivstation verrecken. Und wer ein angeschlagenes Immunsystem hat, soll sich den ganzen Tag in der Vitrine einschließen.


Welche "Kranken" meinst du jetzt?
Und nein, niemand soll sich in der Vitrine einschließen, sondern gemäß seiner gesundheitlichen Situation vorsorglich leben.
Auch mit Impfpflicht wird es Infektionsgefahr und Menschen mit Vorerkrankungen geben, die gefährdet sind, einen schweren Krankheitsverlauf durchzumachen. Wen machst du dann dafür verantwortlich?


Der frühe Vogel kann mich mal !
Findus hat sich bedankt!
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#2698

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 24.11.2021 22:57
von moorhuhn | 1.489 Beiträge

Zitat
Jaja.
Streeck: Hoffnung auf Booster-Impfung "trügerisch"
Virologe Streeck hält 2G-Regel für gefährlich
Hendrik Streeck fordert: „Druck auf Ungeimpfte nicht erhöhen“
Es gibt immer Leute, die alles besser wissen.




Jo, mittlerweile werden es auch wieder mehr und sie kennen sich sogar damit aus, wovon sie reden.

Guckst du hier:
"Boostern mit Hindernissen - Sachsens Ärztevertreter für Priorisierung" (mdr sachsen, 24.11.21)


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#2699

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 25.11.2021 12:59
von Dr. Yes | 1.548 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #2696
Reiner Realismus. Und dein Beispiel mit der spanischen Grippe hinkt. Die Influenza sucht uns schließlich Jahr für Jahr in harmloser oder stärkerer Form im Winter heim. Der Typus H1N1 ist auch heute noch ein üblicher Grippevirus und mag durchaus auch mal wieder Eigenschaften wie im Jahr 1918 entwickeln.So gesehen musst du ehrlich auch eine Grippe-Impfpflicht einfordern.Der Vergleich hinkt auch daher, da ein Corona-Virus kein Grippevirus ist. Wenn es alles nur wie bei der Grippe ist, warum propagierst du dann eine Impfpflicht? Du führst dein Argument selbst ad absurdum nur um nicht eingestehen zu müssen, das Corona nicht enden wird.Halten wir uns an die Aussage der Wissenschaft, dass Corona ein gefährliches Virus ist und gerne mal in neuen Varianten auftritt - wir hören ja täglich von neuen gefährlichen Varianten - , so muss ich unterstellen, dass aufgrund der Gefahr durch die Krankheit und durch die Wandlungsfähigkeit der Krankheit wir jedes Jahr im Winterhalbjahr das gleiche Prozedere wie die letzten beiden Winter erleben werden: Impfbooster, Maskenpflicht, Schließungen von KiTas, Schulen, Einzelhandel, Testpflicht ganz Besonders in Altenheimen und Krankenhäusern und volle Intensivstationen. Neues Jahr, neue Virenvariante, neue Zusammensetzung für den Booster.Die logische Schlussfolgerung ist: Corona endet nicht. Wir müssen also unsere Wirtschaft fit machen trotzdem zu funktionieren und unsere medizinische Infrastruktur deutlich verbessern. Das ist eine Jahrhundertinvestition aus Steuermitteln und vielleicht kann das sogar ein Bereich sein, der zukünftig Arbeitsplätze schafft.

Nein, Findus II, ich habe keine "logische Schlussfolgerung" getroffen, indem ich Corona mit anderen Viren verglichen habe, weder mit Pocken noch mit Grippe. Ich habe lediglich als Beispiel gebracht, was aus zwei der drei Viren geworden ist, die in der Vergangenheit mehr Opfer forderten als Sars-CoV-2 heute. Und richtig, Grippe ist nicht ausgerottet, sie ist aber in den letzten hundert Jahren auch nicht als saisonale Pandemie mit 20-50 Mio Toten aufgetreten. Im Moment stellt sie unser Gesundheitssystem nicht vor unlösbare Probleme. Das kann sich natürlich schnell ändern, und dann muss man über neue Maßnahmen, womöglich bis hin zu einer Impfpflicht, nachdenken.

Was du als "logische Schlussfolgerung" verkaufst, ist nichts anderes als eine Meinung, die man zurzeit weder beweisen noch widerlegen kann. Es spricht derzeit einiges dafür, dass uns Corona noch eine Weile beschäftigen wird, das ist aber auch alles, was wir sagen können. Und du sagst selbst, dass wir wahrscheinlich jedes Jahr eine Booster-Impfung benötigen werden. Warum also keine Impfpflicht? Auf jeden Fall kannst du nicht mittels "logischer Schlussfolgerung" widerlegen, dass eine fast 100%ige Durchimpfung der Bevölkerung, natürlich nicht nur in Deutschland, Covid eindämmen kann.

Und nein, Findus II, wir brauchen auch keine "Jahrhundertinvestition", um unsere medizinische Infrastruktur deutlich zu verbessern. Wir müssen zwei Dinge tun:

Erstens, den Pflegeberuf attraktiver machen, durch bessere finanzielle Ausstattung und durch bessere Arbeitsbedingungen; dann werden auch wieder mehr Menschen diesen Beruf wählen. Das ist eine politische Entscheidung, die sofort getroffen werden kann, und keine Generationenaufgabe. Das Geld dafür ist da, es muss nur richtig eingesetzt werden. Unsere Wirtschaft wird nicht zugrunde gehen, wenn wir 15% des BIP für Gesundheit aufwenden statt 10%. Leider betrachten einige neoliberale Hardliner mit großem politischen Einfluss Gesundheitskosten als unproduktive Kosten, die so weit wie möglich gesenkt werden müssen.

Zweitens müssen wir uns unabhängiger machen von Fernost, was medizinische Hilfsmittel und Medikamente betrifft, und wieder mehr in der EU produzieren. Das dauert etwas länger, ist aber auch keine Generationenaufgabe.

Technisch sind unsere Krankenhäuser immer noch Weltspitze; wer das anders sieht, leidet unter Realitätsverlust. Wir müssen auch nicht wegen Corona die Zahl der Intensivbetten erhöhen, denn wir haben ein effektiveres, zuverlässigeres und letztlich humaneres medizinisches Mittel, um den Leuten zu helfen: die Impfung. Und wenn ein Drittel der Deutschen der Meinung ist, Corona sei eine Erfindung Bill Gates' und Angela Merkels und kann mit Globuli behandelt werden, dann muss man der Dummheit mit einer Impfpflicht begegnen.


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#2700

RE: Impfpflicht

in Medizin und Psychologie 25.11.2021 13:07
von Dr. Yes | 1.548 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #2697
Unmenschlich für die Ärzteschaft, da gebe ich dir recht, allerdings wäre diese Regelung in Pandemiezeiten genauso opportun wie Triageentscheidungen.

Entscheidungen für eine Triage werden, wenn tatsächlich mal notwendig, ausschließlich nach medizinischen Gesichtspunkten getroffen und nicht nach irgendwelchen objektiv-opportunen Kriterien wie Alter, Geschlecht oder auch nur Impfverweigerung.

Zitat von moorhuhn im Beitrag #2697
In dieser Diskussion verdrängst du stupide, dass Geimpfte ebenso ansteckend und Überträger des Virus sind, ohne dass wissenschaftlich belegt ist, dass der Ursprungswirt ein Ungeimpfter war.

Ich bin vielleicht stupide, aber ich habe nie "verdrängt", dass auch Geimpfte andere anstecken können. Es ist alles eine Frage der Wahrscheinlichkeit, und die beträgt bei Geimpften weniger als die Hälfte. Findus hat doch so schön erklärt, was Wahrscheinlichkeit bedeutet, und du hast dich noch bedankt; warum gelingt mir das nicht?


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