Zitat von moorhuhn im Beitrag #2595

---

Leider werden keine transparenten, differenzierten Zahlen aus den KH veröffentlicht

---

Meines Erachtens nach liegen der Argumentation von moorhuhn einige Dinge zugrunde, die nicht ausreichend mit gedacht wurden.

Anders als in der ersten, zweiten und dritten Welle ist die Inzidenz bei der vierten Welle nicht mehr wirklich das Problem. Ein infizierter Geimpfter hat zu einem hohen Anteil keine oder nur milde Symptome - und zwar auch dann, wenn er selbst sogar ansteckend ist. Und auch seine Möglichkeiten andere zu infizieren, sind deutlich schwächer ausgeprägt als die der typischen Ungeimpften.

Nimmt man diese begründete Annahme mit in die Argumentation auf, passiert genau das, was Virologen schon von Beginn an über den potentiellen Verlauf der Pandemie vorausgesagt haben. Wir lernen langsam aber sicher, mit dem Virus zu leben.

Allerdings - für Deutschland mit seiner zu schlechten Impfquote kommt die vierte Welle zu früh! Es sind noch zu viele Ungeimpfte unterwegs. Und die sind es, die zu einem hohen Anteil auf den Intensivstationen liegen. Wer sich mal die Impfquoten der einzelnen Bundesländer anschaut, und dann die Hospitalisierungsraten drüber legt - erkennt eine deutliche Übereinstimmung. Niedrige Impfquote korrelliert mit hoher Hospitalisierungsrate und umgekehrt.

Entscheidend ist dabei noch die Impfquote in der jeweiligen Risikogruppe. Selbst in der Gruppe 60+ sind noch viel zu viele ohne Impfschutz - und dazu kommt, dass der Impfschutz ausgerechnet in dieser Gruppe schon wieder schwächelt und eigentlich aufgeboostert gehört. Doch diese Boosterimpfungen gehen zu langsam. Und in Pflegeheimen kommen dann noch zu viele ungeimpfte Pfleger dazu.....

Die fehlende Impfquote bei Kindern erschreckt zwar viele Eltern - die Ärzte hingegen sind eher entspannt. Denn nur ein sehr geringer Anteil der Kinder entwickelt kritische Symptome, landet auf den Intensivstationen oder stirbt sogar. Und auch Long-Covid gibt es zwar in dieser Altersgruppe - aber bezogen auf die Gesamtheit ist es doch eher selten.

Nein - diese vierte Welle ist eine Pandemie der Ungeimpften! Die Welle gäbe es auch wenn alle geimpft wären - aber sie wäre etwas schwächer, und vor allem kein Problem für unser Gesundheitssystem.

Einen zweiten Punkt möchte ich noch verargumentieren:
Immer wieder wird genannt, dass wir jetzt wieder mehr testen sollte, oder auch dass die Tests kostenfrei gemacht werden sollten.....ich kann diese Art der Argumentation nicht nachvollziehen. Die Tests der vergangenen Welle haben in Spitzenzeiten ca. 0,03% Treffer gelandet. Das heißt, auf 10000 Getestete kamen bei höchster Infektionsquote 3 Positive Getestete. Allerdings noch unter den Voraussetzungen, dass nahezu niemand der Getesteten geimpft war. Wir wissen, dass bei Geimpften die Tests wenn überhaupt dann nur in einem deutlich kleineren Zeitfenster anschlagen. Es ist deshalb zu erwarten, dass die Positivquote noch niedriger ist - vor allem dann, wenn sich viele Geimpfte testen lassen.

Die Kosten für kostenlose Tests sind volkswirtschaftlich dann enorm - der Nutzen aber bleibt überschaubar. Auch wieder, weil ein positiv getesteter Geimpfter längst nicht zwingend Ansteckend sein muss.

Nein - diese vierte und vorr. letzte Welle muss anders gebrochen werden. Hilfreich ist gerade das Gegenteil: Für alle Ungeimpften (also die, die sich impfen lassen könnten!) die Kosten weiter in die Höhe treiben - bis noch deutlich mehr einknicken und sich impfen lassen. Die Politik ist mit den Ungeimpften bisher sehr zögerlich und weichgespült umgegangen. Die Fakten aber liegen klar auf der Hand: Die Ungeimpften sind wesentlich für die volkswirtschaftlichen Schäden der vierten Welle verantwortlich.

Jeder hat das Recht, sich nicht impfen zu lassen. Das bedeutet aber nicht, dass der Staat dieses Recht auch noch subventionieren muss.

Meine Maßnahmen:
1) Mehr impfen - wenn nicht anders schnell genug umsetzbar, dann auch mit Reaktivierung der Impfzentren
2) 2G wo immer sinnvoll einsetzbar (Kino, Theater, Konzerte, Restaurants, Weihnachtsmärkte,... ... ...)
3) 3G mit PCR-Test sonst, am Arbeitsplatz mindestens 3G
4) Breitflächige und schnelle Boosterimpfungen insbesondere in Pflegeheimen und in der Bevölkerungsgruppe 60+
5) Klar machen, dass ab 01.04.2022 in allen Pflegeeinrichtungen eine Impfpflicht besteht!
6) KEINE Kostenübernahme für Tests, wenn man sich impfen lassen könnte
7) Mehr und konsequente Kontrollen der Einhaltung der Regeln
8) Mehr Öffnung für Geimpfte und Genesene

Ich bin schon für Toleranz - aber nicht für Lassez faire. Klare Leitplanken und eine zielgerichtete Politik bewirken mehr, als eine Politik voller Widersprüche und durchsetzt mit Chaos.
Wenn dann die Gegner einer solchen Politik wirklich Mehrheiten organisieren können, können sie damit die Welt in ihrem Sinne verändern. Derzeit sind die Impfgegner eine klare Minderheit, und sie bestimmen mit ihrer negativen Haltung aber weitgehend die Notwendigkeit von Freiheitseinschränkungen für alle. Das ist nicht hinnehmbar.

Akzeptiert andersdenkende, aber überlasst vor lauter Toleranz ihnen nicht das Spielfeld!

Schlimm ist, dass sich Ärzte unter den Covidioten befinden, die mit fragwürdigen Methoden Impfungen verhindern wollen und andere Ärzte einzuschüchtern versuchen.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/i...g-arzt-101.html

Die Schwurbler dominieren.....
ntv

"Deutschland rennt mit Anlauf in die nächste Corona-Welle. Und das, obwohl es völlig unnötig ist. Wir wissen, wie die Pandemie zu bekämpfen ist. Wir haben die Mittel. Es ist frustrierend."

Was nicht sein kann oder eben nicht sein darf.

So richtig kann ich diesen Parolen leider nicht folgen, halte sie eher für eine Krücke, die als willkommene Ursache für das Problem herhalten muss.
Schaut man nach GB oder nach Dänemark, wo der Impfstatus ja vorbildlich ist, sieht man das gleiche Elend- nur mal so

Man sollte bei den Zahlen dann doch korrekt sein:

Bezüglich der vollständig geimpften ist die Situation in GB sehr vergleichbar mit der Situation von Deutschland. In beiden Ländern sind 67,3% vollständig geimpft. Das ist für Deutschland zu wenig - für GB eben auch.

Dänemark liegt bei 76% vollständig geimpfter - hat aber auch andere Rahmenbedingungen definiert als die, die wir in Deutschland in Betracht ziehen. Dänemark geht es vor allem darum, Risikogruppen ausreichend zu schützen. Dafür werden auch Einreisebestimmungen gegenüber Ländern mit hohen Inzidenzzahlen verschärft. Dass Dänemark ein aktuell relevantes Problem bezogen auf sein Gesundheitssystem hätte - halte ich für eine unbelegte Behauptung.

Tatsächlich ist es doch wohl eher so, dass man in Dänemark weitgehend die Zustände vergleichbar zur Vorkorona-Situation hat. Das deshalb, weil doch die relevanten paar Prozent mehr geimpft sind......


Schnell werden Behauptungen aufgestellt, die einer näheren Prüfung nicht stand halten.....gerade bei Corona sollten wir immer genauer hinschauen, wie die Fakten tatsächlich sind.
Tatsächlich gibt es eine klare Korrelation zwischen der Notwendigkeit von harten Maßnahmen und der Impfquote. Überall dort, wo wir eine hohe Impfquote vorfinden, sind die jeweiligen Gesundheitsinstrumente im Rahmen des Normalen belastet - aber auch nicht mehr. überall dort, wo die Impfquote zu niedrig ist, kämpfen wir weltweit mit überlastsituationen.

Vernünftig ist deshalb, dass wir die Impfquote nach oben treiben - für Deutschland sollten wir 80% + x anstreben! Wenn dies nicht mit den Instrumenten der Einsicht erreichbar ist, dann sollte sanfter oder auch dringlicher Zwang mit zum Mittel der Wahl werden. Es ist nicht akzeptabel, dass Egoisten im Bereich der Pflege für sich einfordern, sich nicht impfen lassen zu müssen, aber gleichzeitig diese Egoisten nicht zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie für Infektionen bei mangelhaft geschützten älteren Mitbürgern verantwortlich sind.

Eine Impfpflicht in diesem Umfeld halte ich für richtig!

Klar Kante zeigen für vernünftige Lösungen! Wer sich diesen verweigert, darf das - muss aber ggf, auf seinen Arbeitsplatz verzichten.

Niemand muss sich impfen lassen - aber Ungeimpfte dürfen auch nicht länger Geimpfte in Geiselhaft nehmen. Ungeimpfte kann, darf und muss man Rechte entziehen, was die Kontaktvielfalt angeht. Geimpfte sind davon frei zu stellen - weil sie nicht das Problem sind. Wären alle Impfbaren auch geimpft, es gäbe keine vierte Welle, die unser Gesundheitssystem bedroht. Die Kosten der vierten Welle sind auf die Ungeimpften und insbesondere auf die Verweigerer umzulegen!

Zitat von moorhuhn im Beitrag #2603

---

"Deutschland rennt mit Anlauf in die nächste Corona-Welle. Und das, obwohl es völlig unnötig ist. Wir wissen, wie die Pandemie zu bekämpfen ist. Wir haben die Mittel. Es ist frustrierend."

Was nicht sein kann oder eben nicht sein darf.

So richtig kann ich diesen Parolen leider nicht folgen, halte sie eher für eine Krücke, die als willkommene Ursache für das Problem herhalten muss.
Schaut man nach GB oder nach Dänemark, wo der Impfstatus ja vorbildlich ist, sieht man das gleiche Elend- nur mal so

---

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #2605

---

Ein Anderer hat auch dazugelernt:

---

Ich lese da: "Die Länder können weiterhin alles tun, was nötig ist – bis hin zu tiefen Grundrechtseingriffen wie 2G."

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #2607

---

Die Länder können weiterhin alles tun, was nötig ist – bis hin zu tiefen Grundrechtseingriffen wie 2G

---

Corona wird allmählich eine normale wenn auch gefährliche Krankheit werden.

Aktuell aber füllen sich die Intensivstationen, weil zu wenige geimpft sind. DAS ist das Problem.

Entweder wir sorgen dafür, dass sich schnell noch 10-20% mehr impfen lassen, oder es kommt zu Lockdown-Ähnlichen Szenarien, damit unser medizinisches System nicht überlastet wird.

Ich bleib dabei: Für wesentliche volkswirtschaftliche Kosten dieser vierten Welle sind die Impfgegner ursächlich verantwortlich und sollten dafür auch angemessen zur Kasse gebeten werden.