#1051

RE: Die "sanfte" Impfverpflichtung

in Medizin und Psychologie 18.12.2020 12:43
von Anthea | 12.634 Beiträge

Was ich momentan so ärgerlich und kontraproduktiv finde ist, dass "Gazetten" ihrer Sensationslust frönen und alberne "Schreckensvermutungen", was denn eine Impfung so "anrichtet" verbreiten. Z.B. las ich über "Untersuchungen", wo dann irgendwo "im wilden Kurdistan" (als Beispiel für irgendwo auf der Welt) jemand geimpft wurde - in hohem Lebensalter! - und danach denn Anzeichen von "Demenz" zeigte. Ohne Impfe wäre das nicht passiert? Was soll der Blödsinn? Einem anderen schlug das dann auf die Ohren und er zeigte Anzeichen von "Taubheit".

Es gibt kein Arzneimittel und auch kein homöopathisches, wo nicht jemand drauf reagieren kann!
Von der wirklich segensreichen! Erfindung der Antibiotika will ich gar nicht reden.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#1052

RE: Die "sanfte" Impfverpflichtung

in Medizin und Psychologie 18.12.2020 13:01
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Die Kanaren sind wieder Corona-"Sperr"-Gebiet


Es gibt immer ein a🐻|Plüsch ist liebe|🐻🐻🐻 an die Macht|🐻🐻🐻 aller Wälder und Wiesen vereinigt euch!!|The First Reel Director in 🐻wood|

🐻 nutzt telegram.org als Messenger
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#1053

RE: Die "sanfte" Impfverpflichtung

in Medizin und Psychologie 18.12.2020 17:00
von Anthea | 12.634 Beiträge

Zitat von Teddybär im Beitrag #1052
Die Kanaren sind wieder Corona-"Sperr"-Gebiet


Das war zu erwarten!


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#1054

RE: Douglas eine Drogerie ?

in Medizin und Psychologie 18.12.2020 17:48
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von SirPorthos im Beitrag #1047
Douglas hat sich wegen des Lockdowns zur "Drogerie" erklärt, damit die Läden geöffnet bleiben können.



Es ist überhaupt erstaunlich, wer jetzt alles Grundversorgung ist und wer alles Schlupflöcher hat aus dem Laden heraus doch verkaufen zu können. Die Städte sind voll - von einem Besuch der Innenstädte ist eindeutig abzuraten.


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#1055

RE: Douglas eine Drogerie ?

in Medizin und Psychologie 23.12.2020 18:17
von Meridian | 2.904 Beiträge

Die Pfleger sind die Lobhudeleien und das Klatschen leid. So gaben sie Scheuer die von ihm geschenkten Plätzchen zurück.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/passa...amage-1.5157229

Bei den Tarifverhandlungen wurden die Lohnforderungen vom Pflegepersonal massiv kritisiert.

Ich bin für einen Trost-Applaus an Scheuer.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.


zuletzt bearbeitet 23.12.2020 18:17 | nach oben springen

#1056

RE: Douglas eine Drogerie ?

in Medizin und Psychologie 24.12.2020 10:34
von Findus | 2.622 Beiträge

Vor allem würde es helfen, wenn der Personalmangel in der Pflege behoben würde.
Was die Tarifverhandlungen angeht: Ein Ausbildungsberuf ist kein Studienberuf. Würde man hingegen die Pflege akademisieren, so würde das den Fachkräftemangeln verschärfen. Bei aller Leistung in Corona-Zeiten, bleibt eine nur auf Pflege bezogene Tarifforderung nichts anderes als reine Klientelpolitik. Im Grunde muss der gesamte öffentliche Tarif verbessert werden und die Unschärfen, die über die Jahre entstanden sind wieder gerade gezogen werden. Auch der Job des Müllwerkers oder des Bezirkssozialarbeiters sind nicht minder herausfordernd als eine Tätigkeit in der Pflege.


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#1057

Akademisierung der Pflege

in Medizin und Psychologie 27.12.2020 01:47
von Atue (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #1056
Was die Tarifverhandlungen angeht: Ein Ausbildungsberuf ist kein Studienberuf. Würde man hingegen die Pflege akademisieren, so würde das den Fachkräftemangeln verschärfen.


Das ist mir zu einfach.
Tatsächlich haben sich die Berufsbilder in der Pflege in den letzten 30 Jahren schon deutlich verändert. Diversifizierung ist hier ein Schlagwort.
Früher haben Pflegekräfte einfach die komplette Pflege von Personen übernommen, die der Pflege bedurft haben. Das begann morgens mit dem Wecken, der Körperpflege, dem Anziehen, dem Reichen und auch mal anfüttern des Frühstücks etc. etc. etc.....bis schliesslich am Abend der Abschluss mit dem Licht ausschalten und eine Grundbereitschaft in der Nacht.

Heute sind moderne Heime anders organisiert. Da gibt es Spezialisten für sehr viele Bereiche - Spezialisten, die aber keineswegs sehr komplexe Ausbildungsberufe haben müssen. Die allgemeine Körperpflege kann dabei auch jemand mit einem einfachen Ausbildungsberuf übernehmen - die medizinische Pflege hingegen wurde immer komplexer und vor allem auch bürokratischer. Eine Akademisierung DIESES Teils der Pflege ist keineswegs verkehrt - hier will man auch Spezialisten haben, die teilweise Aufgaben übernehmen, die früher vor allem Ärzte hatten, oder in Krankenhäusern auch von Krankenschwestern übernommen werden.

Die Diversifizierung der Tätigkeiten die in einem Pflegeheim übernommen werden müssen auf unterschiedliche Berufsbilder ermöglicht gerade eine weitere Professionalisierung der Pflege - auch und gerade wenn es um die Aktivierung von Menschen geht, denen sonst ein schnellerer körperlicher und geistiger Verfall droht.

Umgekehrt können einfachere Tätigkeiten auch von Menschen mit einfacheren Ausbildungen übernommen werden - von einfachen Reinigungstätigkeiten was Räumlichkeiten angeht, über das Zubereiten und auch das Zureichen von Mahlzeiten, bis hin zu einfachen Freizeitangeboten, die nicht zwingend von hochspezialisierten Pflegekräften durchgeführt werden müssen. Diese sollten aber durchaus in die Organisation und die Qualitätssicherung eingebunden sein.

DANN handelt es sich auch um Berufsbilder, die sowohl bezüglich der medizinischen Versorgung als auch bezüglich der Organisation und der Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen schon eher typische akademische Berufe sind - und das ist dann auch völlig in Ordnung.

Akademiker sind nicht nur Sesselpupser, sondern regelmässig auch Fachspezialisten für bestimmte Themengebiete - durchaus auch mit Praxisbezug! Zu ihren Aufgaben gehört aber auch Organisation und eine umfassendere Kenntnis wirtschaftlicher Zusammenhänge - und die Fähigkeit, sich verändernden Rahmenbedingungen schnell anpassen zu können.

In der Corona-Pandämie erwarte ich von einer gut ausgebildeten Pflegekraft dass sie beispielsweise sehr volatil auf die sich verändernden Lagen im jeweiligen Heim anpassen können, und beispielsweise bei Bedarf auch in der Lage sind, von öffentlichen Stellen Kräfte zu organisieren, die bei Schnelltests aushelfen, oder die unterstützen, wenn die Hälfte des Personals positiv getestet erst mal in Quarantäne muss. Das geht weit über das rein pflegende Terrain einer klassischen Altenpflegeausbildung hinaus - dafür lohnt auch eine Akademisierung.



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#1058

RE: Corona und Pflege

in Medizin und Psychologie 27.12.2020 10:56
von Findus | 2.622 Beiträge

Lieber Atue,

wenn du die Hälfte meines Beitrages weg lässt, ist die Antwort tatsächlich zu einfach. Tatsache ist jedoch, dass hinter dem von dir zitiersten Teil sich durchgeschrieben in einem Absatz nahtlos folgendes anschließt:

Zitat von Findus im Beitrag #1056
Würde man hingegen die Pflege akademisieren, so würde das den Fachkräftemangeln verschärfen. Bei aller Leistung in Corona-Zeiten, bleibt eine nur auf Pflege bezogene Tarifforderung nichts anderes als reine Klientelpolitik. Im Grunde muss der gesamte öffentliche Tarif verbessert werden und die Unschärfen, die über die Jahre entstanden sind wieder gerade gezogen werden. Auch der Job des Müllwerkers oder des Bezirkssozialarbeiters sind nicht minder herausfordernd als eine Tätigkeit in der Pflege.


Also nochmal meine beiden Beispiele: Im Rahmen ihrer Verantwortung sind z.B. auch der Müllwerker und der Bezirkssozialarbeiter im öffentlichen Tarif unterbezahlt. Meine Kernaussage war entsprechend, dass der öffentliche Tarif insgesamt verbessert werden muss. Klientenpolitik wie "Aber wir in der Pflege..." führt nur dazu, das alle weniger bekommen als möglich wäre.

Deiner zur Schau getragenen Verachtung gegen ein solides Studium, siehe hier:

Zitat von Atue im Beitrag #1057
Akademiker sind nicht nur Sesselpupser, sondern regelmässig auch Fachspezialisten für bestimmte Themengebiete - durchaus auch mit Praxisbezug! Zu ihren Aufgaben gehört aber auch Organisation und eine umfassendere Kenntnis wirtschaftlicher Zusammenhänge - und die Fähigkeit, sich verändernden Rahmenbedingungen schnell anpassen zu können.


ist zum einen entgegen zu halten, dass die wenigen Generalisten eines Bereiches letztlich auch nur durch ein Studium ausgebildet werden.
Zum anderen beschränkt sich auch im Bereich der Pflege ein Studium nicht auf wirtschaftliche Fragestellungen. Ob du Pflegemanagement oder Pflege studierst, macht einen gewaltigen Unterschied. Der Studiengang Pflegewissenschaften befasst sich mit Fragen der Fachlichkeit in der Pflege.
Ich nehme dir durchaus ab, dass du mitbekommst, wie der operative Alltag eines Pflegeheims funktioniert. Ich nehme dir jedoch nicht ab, dass du einen Überblick darüber hast, wie auch nur ein einziges Pflegeheim in Gänze funktioniert Du wirst jetzt einwenden, dass doch alles ohne die Trennung von Hand- und Kopfarbeit besser wäre. Genau dieses Prinzip gehört jedoch zur Marktwirtschaft. Von dir wäre daher die Antwort zu erwarten, wie du denn arbeiten und wirtschaften willst.

Zitat

In der Corona-Pandämie erwarte ich von einer gut ausgebildeten Pflegekraft dass sie beispielsweise sehr volatil auf die sich verändernden Lagen im jeweiligen Heim anpassen können, und beispielsweise bei Bedarf auch in der Lage sind, von öffentlichen Stellen Kräfte zu organisieren, die bei Schnelltests aushelfen, oder die unterstützen, wenn die Hälfte des Personals positiv getestet erst mal in Quarantäne muss. Das geht weit über das rein pflegende Terrain einer klassischen Altenpflegeausbildung hinaus - dafür lohnt auch eine Akademisierung.



Ich denke du verkennst, dass in Krankenhäusern und Heimen nur vorgebildetes Personal eingesetzt wird. Die in diesen Bereichen nicht vorgebildeten Mitarbeitern landen eher doch zum aushelfen in der Verwaltung. Wer also soll hier groß angeleitet und begleitet werden?
Corona taugt nun einmal nicht als Argument für alles.



zuletzt bearbeitet 27.12.2020 11:00 | nach oben springen

#1059

RE: Corona und Pflege

in Medizin und Psychologie 29.12.2020 00:28
von Atue (gelöscht)
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Lieber Findus,

irgendwie schreiben wir hier aneinander vorbei. Ich wollte deine Kernaussage gar nicht angehen - die teile ich.
Meine Antwort bezog sich ausschliesslich auf den Satz: "Würde man hingegen die Pflege akademisieren, so würde das den Fachkräftemangel verschärfen."

Den sehe ich eben differenzierter.

Deine Interpretation, dass ich ein solides Studium verachte, ist falsch. Vielmehr ist richtig, dass ich den Weg in die Akademisierung für richtig und notwendig halte - gerade weil die Anforderungen im Fachgebiet der Pflege inzwischen gesellschaftlich so enorm gestiegen sind, dass dies umfassend nur noch von Fachexperten auf Studiumniveau dauerhaft sichergestellt werden kann. Dies auch deshalb, weil ein Studium gerade auch darauf vorbereitet, dass sich im Laufe der Zeit die Anforderungen verändern, weil es beispielsweise neue wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, die dann auch in den Pflegebetrieb insgesamt mit einbezogen werden müssen. Meiner Erfahrung nach fällt es im Schnitt Menschen mit einem Studium etwas leichter, bei einem sich immer rascher verändernden Umfeld Schritt zu halten und sich auch sehr offen gegenüber Neuem zu geben.

Nur - wenn mehr akademisiert wird, bedeutet das aber nicht, dass dies zwangsweise den Fachkräftemangel verschärft.

Man organisiert heute Pflege anders, als man dies vor 30 Jahren gemacht hat (meiner ZIVI-Zeit in einem Pflegeheim). Ich habe die Veränderungen ein wenig miterlebt, weil meine Mutter bis vor einigen Jahren in einem Pflegeheim tätig war, und jetzt einige Jahre weiter mein Vater in einer solchen Einrichtung lebt. Deshalb kann ich (sicherlich nicht als Experte sondern allenfalls als Laie) feststellen, dass es vor 30 Jahren völlig normal war, dass ausgebildete Altenpflegerinnen im wesentlichen einfach alles gemacht haben - manchmal unterstützt durch Zivis und durch wenige Pflegehelferinnen, einem einfacheren IHK-Ausbildungsgang.
Ich habe dann aber auch miterlebt, wie das Thema "Dokumentation" dramatisch aufgewertet wurde, bis schließlich zum Zustand heute, bei dem diese Dokumentation IT-gestützt durchgeführt wird. IT - das haben Pflegekräfte 1980 noch nicht gelernt und auch nicht gebraucht.
Umgekehrt waren damals die Freizeitaktivitäten für Bewohner eher ein wenig zusammengewürfelt, irgendwie hat man die Menschen beschäftigt und versucht zu aktivieren. Das ist heute in Teilen viel professioneller geworden - da werden je nach Zustand der Betroffenen recht individuelle Maßnahmen angeboten und auch durchgeführt. Allerdings zum Teil eben auch nicht mehr durch Altenpflegerinnen, sondern schon wieder durch Spezialisten, die sich auf Aktivierung u.ä. spezialisiert haben. (Teilweise auch schon wieder selbst akademische Berufsbilder)

Genau diese Gegenbewegung der Spezialisierung von Tätigkeiten führt aber meines Erachtens dazu, dass die Akademisierung der Pflege nicht zwingend den Fachkräftemangel verschärft. Vielmehr erhoffe ich mir von selbiger, dass sich dadurch auch die Einkommen verbessern - was den Beruf dann doch eher attraktiver machen sollte. Und dazu kommt, dass durch die Spezialisierung von Tätigkeitsprofilen viele Tätigkeiten, die früher nur von Altenpflegerinnen übernommen wurden, heute von anderen Berufsgruppen übernommen werden - was dazu führt, dass man bei der Personalsuche längst nicht mehr nur noch nach Altenpflegerinnen gesucht wird, sondern dass das Spektrum breiter wird in dem man suchen kann. Diese beiden Effekte wirken dem Fachkräftemangel entgegen - weshalb ich die Akademisierung auch nicht als so starke Bedrohung sehe, wie ich es bei dir herausgelesen habe. Vielmehr halte ich diese für notwendig und unumgänglich!

(Ein schönes Beispiel für die Arbeitsteilung sind Corona-Tests - diese ausgerechnet dem Pflegefachpersonal der Pflegeheime zuzumuten, ist alles andere als optimal! Viele Handgriffe dieser Tests kann man relativ schnell anlernen - das können dann auch Menschen übernehmen, die noch nicht in der Pflege tätig sind, sondern vielleicht noch in der Ausbildung, oder die beim DRK aktiv sind oder oder oder........die hoch ausgebildeten gerne auch akademischen Pflegefachkräfte können das zwar auch, deren Fachwissen aber auf diese Art und Weise einzusetzen, ist ein Fehler! Sie werden gerade jetzt dringend für die Pflegebewohner gebraucht.)

Wenn ich mit meinem Beitrag hier ein falsches Bild vermittelt habe bedaure ich dies und hoffe das damit korrigiert zu haben - und noch allgemeiner: Im öffentlichen Dienst insgesamt war es früher üblich, dass dort um die Menschen geworben wurde, die die beste Ausbildung hatten. Das ist heute zumindest in Teilen nicht mehr der Fall - das halte ich für einen Fehler. Eine Ursache für die Fehlentwicklung ist meiner Ansicht nach durchaus auch die restriktive Lohnpolitik der letzten 30 Jahre was den öffentlichen Dienst angeht. Würde man in einem Privatunternehmen über so lange Zeit eine so schlechte Personalpolitik machen, man würde das Unternehmen herunterwirtschaften und an Konkurrenzfähigkeit verlieren.

In einigen Bereichen des öffentlichen Dienstes drängt sich der Verdacht auf, dass dieses Herunterwirtschaften auch schon sichtbar ist.

Im Bereich der Pflege versucht man schon irgendwie umzusteuern - weil auch der Druck der Gesellschaft größer wird. Veränderungen kommen auch, aber sie kommen sehr langsam.
Und ja - all das wird nicht billig - aber wenn wir die Veränderung nicht mitgehen, wird es in keinem Fall billiger!



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#1060

RE: Corona und Pflege

in Medizin und Psychologie 29.12.2020 13:59
von Findus | 2.622 Beiträge

Hallo Atue,

es tut mir leid, wenn ich dich da anders verstanden habe, als du deinen Beitrag meintest. Danke für deine nachfolgende sehr ausführliche Argumentation zum Thema Akademisierung der Pflege

Der Hinweis "Akademisierung der Pflege verschärft den Fachkräftemangel" hatte den Hintergrund, dass aufgrund formell notwendigen höheren Abschlusses ein potenziell kleinerer Personenkreis zur Pflegekraft ausgebildet werden könnte, selbst wenn es sich "nur" um ein Bachelor-Studium handeln würde.
Die bisherige Ausbildung ist hingegen breiter auch für Interessenten mit Hauptschulabschluss oder mittlerer Reife offen.

Dennoch möchte ich deinen Hinweis auf den Wert einer stärkeren Akademisierung der Pflege nicht von der Hand weisen:

Zitat von Atue im Beitrag #1059

Deine Interpretation, dass ich ein solides Studium verachte, ist falsch. Vielmehr ist richtig, dass ich den Weg in die Akademisierung für richtig und notwendig halte - gerade weil die Anforderungen im Fachgebiet der Pflege inzwischen gesellschaftlich so enorm gestiegen sind, dass dies umfassend nur noch von Fachexperten auf Studiumniveau dauerhaft sichergestellt werden kann. Dies auch deshalb, weil ein Studium gerade auch darauf vorbereitet, dass sich im Laufe der Zeit die Anforderungen verändern, weil es beispielsweise neue wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, die dann auch in den Pflegebetrieb insgesamt mit einbezogen werden müssen. Meiner Erfahrung nach fällt es im Schnitt Menschen mit einem Studium etwas leichter, bei einem sich immer rascher verändernden Umfeld Schritt zu halten und sich auch sehr offen gegenüber Neuem zu geben.


Dein Argument zeigt berechtigt die Notwendigkeit auf, akademische Qualifikation stärker als bisher in die Pflege einzubinden. Im Grunde weist du ja darauf hin, dass die Pflege hierdurch neue fachliche Impulse erhält, sich somit weiter professionalisieren kann und vielleicht auf diesem Wege auch eine bessere gesellschaftliche Anerkennung erhält.

Versuche ich beide Argumente zu verbinden würde dies bedeuten: Breite Zugänge in die Pflege auf allen Qualifikationsniveaus offen halten - akademische Qualifikationen stärker in die Pflege bringen.
Das wäre der Versuch die Vorteile einer Akademisierung zu nutzen, zugleich jedoch auch eine breite Basis an Interessenten für eine Pflegeausbildung zu erhalten.

Zitat von Atue im Beitrag #1059

Ich habe dann aber auch miterlebt, wie das Thema "Dokumentation" dramatisch aufgewertet wurde, bis schließlich zum Zustand heute, bei dem diese Dokumentation IT-gestützt durchgeführt wird. IT - das haben Pflegekräfte 1980 noch nicht gelernt und auch nicht gebraucht.


Ist das nicht sogar Bestandteil heutiger Ausbildungsgänge? Ich kann mir schwer eine Pflegekraft unter 40 vorstellen, die nicht auch grundsätzliche Comptuerkenntnisse hat.
Letztlich wird IT - gestützte Dokumentation doch angeboten, da der Aufwand für die Pflegekräfte reduziert werden soll?

Zitat von Atue im Beitrag #1059

Umgekehrt waren damals die Freizeitaktivitäten für Bewohner eher ein wenig zusammengewürfelt, irgendwie hat man die Menschen beschäftigt und versucht zu aktivieren. Das ist heute in Teilen viel professioneller geworden - da werden je nach Zustand der Betroffenen recht individuelle Maßnahmen angeboten und auch durchgeführt. Allerdings zum Teil eben auch nicht mehr durch Altenpflegerinnen, sondern schon wieder durch Spezialisten, die sich auf Aktivierung u.ä. spezialisiert haben. (Teilweise auch schon wieder selbst akademische Berufsbilder)


Ich habe kürzlich über Weiterbildung zur Alltagsbegleitung in der Pflege gelesen. Es handelt sich hier um einen Kurs für Ungelernte Kräfte. Auch in dieser Richtung scheint die Basis der Pflegekräfte erweitert worden zu sein.

Zitat von Atue im Beitrag #1059

Wenn ich mit meinem Beitrag hier ein falsches Bild vermittelt habe bedaure ich dies und hoffe das damit korrigiert zu haben - und noch allgemeiner: Im öffentlichen Dienst insgesamt war es früher üblich, dass dort um die Menschen geworben wurde, die die beste Ausbildung hatten. Das ist heute zumindest in Teilen nicht mehr der Fall - das halte ich für einen Fehler. Eine Ursache für die Fehlentwicklung ist meiner Ansicht nach durchaus auch die restriktive Lohnpolitik der letzten 30 Jahre was den öffentlichen Dienst angeht. Würde man in einem Privatunternehmen über so lange Zeit eine so schlechte Personalpolitik machen, man würde das Unternehmen herunterwirtschaften und an Konkurrenzfähigkeit verlieren.


Da magst du durchaus Recht haben, Atue. Wirklich attraktiv scheint der öffentliche Dienst nur noch in ausgewiesenen Krisenjahren zu sein, nicht jedoch in den mehrheitlichen Jahren wirtschaftlicher Prosperität. Die Regel - mit Ausnahme der beiden Corona - Jahre - ist es doch, dass man in der Privatwirtschaft deutlich besser verdient.


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#1061

RE: Corona und Pflege

in Medizin und Psychologie 31.12.2020 17:53
von Meridian | 2.904 Beiträge

Der Postillon hat wohl eine Verschwörung entdeckt, die seit 1963 im öffentlichen Fernsehen ausgestrahlt wird.

https://www.der-postillon.com/2020/12/dinner-for-one.html

Schon damals plante man wohl Corona-konforme Partys.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#1062

RE: Corona in China

in Medizin und Psychologie 07.01.2021 11:51
von Meridian | 2.904 Beiträge

In China kommt es nach langer Ruhe erneut zu Corona-Ausbrüchen. Die dortigen Lockdows sind viel drastischer als hierzulande. Der Kriegszustand wird auch gleich verhängt.

https://www.n-tv.de/panorama/China-kaemp...le22274921.html

Da riegelt man gleich eine 11Mio-Metropole namens Shijiazhuang ab.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#1063

RE: Corona in China

in Medizin und Psychologie 07.01.2021 11:57
von Anthea | 12.634 Beiträge

Nachdem man in letzter Zeit viele Bilder von vielen fröhlichen und feiernden Menschen in China gesehen hatte, kann man jetzt leider nur konstatieren: Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.

Das sollten wir als abschreckendes Beispiel sehen und Maßnahmen nicht zu früh lockern.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#1064

RE: Corona in China

in Medizin und Psychologie 07.01.2021 22:13
von moorhuhn | 1.488 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #1063
Das sollten wir als abschreckendes Beispiel sehen und Maßnahmen nicht zu früh lockern.


Ich sehe fröhliche, gelassene Menschen nicht als abschreckendes Beispiel, eher als Motivation, diesen täglichen Horror nicht überzubewerten.
Ehrlich gesagt, bin ich einfach müde, dieses Experiment, was da gerade absurde Züge annimmt, noch in irgendeiner Weise verstehen zu wollen.
Alle "Maßnahmen" zielen darauf ab, Menschen vor Ansteckung zu schützen, insbesondere betagte, pflegebedürftige, die mit schwachem Immunsystem und Vorerkrankungen besonders gefährdet sind, einen schweren covid 19 - Krankheitsverlauf zu durchleben bzw. daran zu sterben. So weit so gut, dennoch sieht die Realität anders aus!
Ein Telefonat mit meinen betagten Eltern hat ergeben, dass die einfachsten Pflegedienstleistungen auf dem Altar der Corona- Schutzbestimmungen geopfert werden, Hausärzte keine "Rezepte" ausstellen, weil ja Fußpflege, Friseur und Bewegungstherapeuten nur im absoluten Notfall tätig werden dürfen.
Bisher war ihre einzige Abwechslung, meine Schwester im benachbarten Ort zu besuchen, dürfen sie nicht mehr, weil ja ein Hausstand nur noch von einer Person eines weiteren besucht werden darf. Wie bekloppt muss man eigentlich sein, um zu verfügen, dass zwei Leutz, die 24 Stunden in einem Raum beieinander hocken nun nicht mehr zusammen zwei weitere besuchen sollen?

Thüringens MP bringt ja nun auch wieder eine ganz revolutionäre These ins Gespräch, wahrscheinlich hatte er Karlchen Lauterbach zu Besuch.
https://www.welt.de/vermischtes/live2210...raenkungen.html

Ich habe das schon mal gefragt, wie genau sind "noch härtere" Einschränkungen zu definieren?
Bunker mit Einzelzellen, Luftbrücke, Rosinenbomber und eingepflanzte Teststäbchen mit Standleitung zum Gesundheitsamt?
Je mehr offensichtlich wird, dass trotz der angeordneten Beschränkungen kein wesentlicher Rückgang der Infektionszahlen erreicht wird, desto absurder gebärden sich die, die im Grunde nur eine Angst haben- man könnte ihnen vorwerfen, dass sie Schuld sind am Kranksein und Sterben von Menschen. Wohlgemerkt nur, wenn es sich um die Diagnose Covid19 handelt!
Sie haben keine Angst, dass Menschen wegen Existenznot, Einsamkeit, unterlassener medizinischer und sozialer Hilfe und ganz "profaner" Krankheiten mittlerweile am Abgrund stehen.
Die Verhältnismäßigkeit ist schon lange nicht mehr gegeben, genauso wie sich der ursprüngliche besonnene Umgang mit Kranheit und Sterben in Aktionismus und in düstere Szenarien von apokalyptischer Tragweite gewandelt hat.
Befeuert wird das Ganze, indem man dem gemeinen Volk täglich suggeriert, dass Krankenhäuser, Krematorien am Limit sind, überhaupt täglich viel zu viel gestorben wird.
Es gibt 2020/21 keine Influenza, keine Infarkte, keine Suizide und andere Todesursachen, nur an und mit Corona wird gestorben, was in den wenigsten Fällen medizinisch belegt wird. Es reicht manchmal schon, wenn Unfallopfer irgendwann vor Wochen mal positiv getestet wurden, sind sie drin in der Corona- Sterbestatistik.
Insofern ziehe ich vor China den Hut. Dort gibt es zwar brachiale Einschnitte, wenn akut die Ka...am Dampfen ist, aber sie kriegen sich relativ schnell wieder ein, weil sie niemals den totalen wirtschaftlichen/sozialen Zusammenbruch riskieren würden. Man geht dort mit diesen imaginären Zahlen viel gelassener um und hat weniger Schiss, dass Entscheidungen die politische Karriere zerstören könnten.
Und nein, fröhliche und feiernde Menschen sind kein Grund zur Besorgnis, im Gegenteil, wir brauchen mehr davon!


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#1065

RE: Corona in China

in Medizin und Psychologie 08.01.2021 10:11
von Anthea | 12.634 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #1064
Ich sehe fröhliche, gelassene Menschen nicht als abschreckendes Beispiel, eher als Motivation, diesen täglichen Horror nicht überzubewerten.


Auf jeden Fall hast du ja den "Horror" erkannt, der nicht wegzuleugnen ist. Und dieser heißt nun einmal Covid 19! Und sicherlich habe ich ganz viel Verständnis für die Menschen in China. Aber in dem Falle kann man ganz klar sagen: Zu früh gefreut. Die Sorglosigkeit war somit einem inakzeptablen Verdrängungsmechanismus geschuldet. Nach dem Motto: Hurra, wir leben noch! Da wäre etwas Vorsicht und Zurückhaltung auf eine weitere Zeit der Stabilität besser gewesen.

Zitat von moorhuhn im Beitrag #1064
Alle "Maßnahmen" zielen darauf ab, Menschen vor Ansteckung zu schützen, insbesondere betagte, pflegebedürftige, die mit schwachem Immunsystem und Vorerkrankungen besonders gefährdet sind, einen schweren covid 19 - Krankheitsverlauf zu durchleben bzw. daran zu sterben. So weit so gut, dennoch sieht die Realität anders aus!
Ein Telefonat mit meinen betagten Eltern hat ergeben, dass die einfachsten Pflegedienstleistungen auf dem Altar der Corona- Schutzbestimmungen geopfert werden, Hausärzte keine "Rezepte" ausstellen, weil ja Fußpflege, Friseur und Bewegungstherapeuten nur im absoluten Notfall tätig werden dürfen.


Ich wüsste nicht, dass "Fußpflege und Friseur" vom Arzt verschrieben werden können?. Auch wenn es etwas mit "Pflege" zu tun hat. Jedoch sind Maßnahmen im Sinne von Wiederherstellung der Gesundheit oder Verbesserungen, also die Arbeiten von Physiotherapeuten, nicht von einer Verschreibung ausgeschlossen.


Zitat von moorhuhn im Beitrag #1064
Bisher war ihre einzige Abwechslung, meine Schwester im benachbarten Ort zu besuchen, dürfen sie nicht mehr, weil ja ein Hausstand nur noch von einer Person eines weiteren besucht werden darf. Wie bekloppt muss man eigentlich sein, um zu verfügen, dass zwei Leutz, die 24 Stunden in einem Raum beieinander hocken nun nicht mehr zusammen zwei weitere besuchen sollen?



Wenn es mehr als eine Person ist, die andere besuchen kann, ist die Gefahr groß, dass wieder "wild durcheinander" sich die Leute zusammen finden. Und ja, es ist traurig für deine Eltern und wäre sicherlich nicht "ungesund", wenn sie zusammen gehen könnten. Aber wie soll das denn funktionieren? Das wäre ein nicht akzeptabler Verwaltungsapparat.

Bodo Ramelow sieht das durchaus richtig!

Wer schuld hat, das sind die Menschen selbst! Wo ein jeder seine ganz spezifischen Gründe hat, weswegen die Maßnahmen für ihn oder sie inakzeptabel sind. Gründe, die in der eigenen Person begründet sind.

Es gibt auch andere. Diejenigen, die an andere denken. Die selbst - auch mit Ärger und Klagen, mit Einsamkeit und Sehnen nach dem "vormals", der Zeit vor Corona - zu tun haben. Die aber dennoch sagen: Lieber jetzt einmal mit dem Hintern zu Hause bleiben, sich "bescheiden" und dann einem ansonsten "Schrecken ohne Ende" ein Ende setzen.

Was würdest du denn empfehlen? "Laufen lassen"? Wenn sich jemand ansteckt, dann ist das "Schicksal"?
So wie der Rheinländer sagt: Et kütt wie et kütt?

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


zuletzt bearbeitet 08.01.2021 10:14 | nach oben springen


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