#211

Greta

in Ökonomie 04.01.2021 16:18
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Findus
Wann sollst du denn Visionen über die Zukunft haben? Wenn du alt und grau bist? Visionen und Zukunftsentwürfe sind ein Privileg der Jugend.

Liest du überhaupt meine Beiträge? Ich plädiere doch gerade dafür, dass man Greta nicht mit Nörgeleien und Maximalforderungen überlasten darf! ICH bin es, der an ihre Kraft der leidenschaftlichen und authentischen Kritik glaubt! Das tun etliche andere auch, nur darum konnte FFF entstehen, und nur darum konnten die GRÜNEN diesen Aufwind haben.

Zitat
Du glaubt an kollektives Bewusstsein? Süß.

Ich habe gesagt, dass ich an eine Bewusstseinsbildung glaube. Und dass dieser Prozess viel mit Psychologie zu tun hat. Aber ich glaube auch, dass sich etliche Leute damit schwertun. Weil sie sich nichts von jugendlichen Rotzlöffeln sagen lassen wollen. Oder weil sie Angst davor haben, enttäuscht zu werden, wenn sie einem Greta-Hype verfallen. Wie auch immer.


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 04.01.2021 16:19 | nach oben springen

#212

RE: Greta

in Ökonomie 04.01.2021 16:35
von Anthea | 12.634 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #211
Ich habe gesagt, dass ich an eine Bewusstseinsbildung glaube. Und dass dieser Prozess viel mit Psychologie zu tun hat. Aber ich glaube auch, dass sich etliche Leute damit schwertun. Weil sie sich nichts von jugendlichen Rotzlöffeln sagen lassen wollen. Oder weil sie Angst davor haben, enttäuscht zu werden, wenn sie einem Greta-Hype verfallen. Wie auch immer.


Menschen, die einem "Hype" verfallen, sind per se ein Fall für einen psychologie-kundigen "Profiler".
Und der Erfolg von "Bewusstseinsbildung" ist nun einmal ganz stark personengebunden zu sehen. Mit eigener Bereitschaft, sich nur und ausschließlich - ohne Berücksichtigung der "Lehrwilligen"- dem Thema zu widmen.
Ansonsten besteht die Gefahr, wenn man sich eine Person betrachtet, dass diese nicht ernst genommen wird. Warum auch immer...Da spielt dann auch Voreingenommenheit mit hinein. Nach dem Motto: Kann die das überhaupt beurteilen

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#213

Greta

in Ökonomie 04.01.2021 16:44
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Anthea
Menschen, die einem "Hype" verfallen, sind per se ein Fall für einen psychologie-kundigen "Profiler".

Was war damals mit der 'Beatlemania'? Und später mit der Michal-Jackson-Mania. Und allen Manias, die es sonst so gab. Alles psychatrische Fälle? Ich glaube eher, dass emotionslose Nüchternheit ein 'Fall für den Psychater' ist.


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 04.01.2021 16:45 | nach oben springen

#214

RE: Greta

in Ökonomie 04.01.2021 17:04
von Anthea | 12.634 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #213

Zitat von Anthea
Menschen, die einem "Hype" verfallen, sind per se ein Fall für einen psychologie-kundigen "Profiler".
Was war damals mit der 'Beatlemania'? Und später mit der Michal-Jackson-Mania. Und allen Manias, die es sonst so gab. Alles psychatrische Fälle? Ich glaube eher, dass emotionslose Nüchternheit ein 'Fall für den Psychater' ist.




Ich sprach nicht von Psychiatrie sondern von Psychologie. Also von denen, die Verhaltensweisen erkunden und nicht von denen, die behandeln.
Und wenn du ausufernde Schwärmereien für Sänger o.a. anführst, dann stellst du somit Greta auf die gleiche Stufe. Derjenigen, der temporär "Huldigungen" entgegen gebracht werden.

Auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und einer "Manie" nicht Folge zu leisten, einem Personenkult, ist sicherlich nicht gleichbedeutend mit Emotionslosigkeit. Und schon gar nicht psychiatrisch oder psychologisch zu behandeln.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#215

RE: Greta

in Ökonomie 05.01.2021 09:40
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #211
ch plädiere doch gerade dafür, dass man Greta nicht mit Nörgeleien und Maximalforderungen überlasten darf! ICH bin es, der an ihre Kraft der leidenschaftlichen und authentischen Kritik glaubt! Das tun etliche andere auch, nur darum konnte FFF entstehen, und nur darum konnten die GRÜNEN diesen Aufwind haben.


Leidenschaftlich und authentisch glauben tun 8 Milliarden andere ICH´s auch. Manche davon eben an grüne Visionen, manche eben an eine ihnen beliebige andere Vision. Vermutlich würden viele Menschen sich sogar auf leidenschaftliche und authentische Kritik berufen. Viele mit dem Zusatz wissenschaftlich.
Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung - auch eine die von dir, mir oder Greta abweicht. So what? Seien wir doch froh, über so viel bunte Meinungsvielfalt.

Mit grünen Aufwind hat das übrigens nichts zu tun. Grün ist bei der neuen Mitte schlicht gerade "in".



zuletzt bearbeitet 05.01.2021 09:45 | nach oben springen

#216

Greta

in Ökonomie 05.01.2021 10:03
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Anthea
Auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und einer "Manie" nicht Folge zu leisten, einem Personenkult, ist sicherlich nicht gleichbedeutend mit Emotionslosigkeit. Und schon gar nicht psychiatrisch oder psychologisch zu behandeln.

Ach ja. Zwischen Begeisterung, Bewunderung, Lob und 'Personenkult' ist immer noch ein eklatanter Unterschied. Greta ist ein unglaublicher Multiplikator für den Umweltschutz! Für den engagiert sie sich, erfolgreich wie kein anderer, und sie hat es nicht verdient, dafür verspottet, getreten und mit dem Tod bedroht zu werden! In die Richtung dieser jungen Person darf man ruhig auch mal 'Danke!' sagen!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 05.01.2021 10:04 | nach oben springen

#217

Greta

in Ökonomie 05.01.2021 10:11
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Findus
Grün ist bei der neuen Mitte schlicht gerade "in".

Der Klassendünkel des Proletariats war auch mal 'in', und die Notwendigkeit, den Lebenswert des Planeten für uns Menschen zu erhalten, sollte etwas mahr als mur eine Modeerscheinung sein...


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


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#218

RE: Greta

in Ökonomie 05.01.2021 10:33
von Findus | 2.622 Beiträge

Dann vermittel den Bergleuten eine gerechte Klimapolitik. Nimm sie mit, entwickel realistische Jobperspektiven für die Zeit ohne Kohle. Leerer Magen interessiert sich nicht für´s Klima.
Wenn man den "Klassendünkel" - wie DU ihn nennst - ablegen würde, müsste man gerechte Klimapolitik für alle entwickeln. Klasse und Schicht sind im übrigen seit Jahrzehnten überholte Konzepte. Aktuell wäre der Begriff des sozialen Millieus. Damit arbeitet heute sogar die Marktforschung - mal zum Thema Anwedungsorientierung.



zuletzt bearbeitet 05.01.2021 10:37 | nach oben springen

#219

RE: Greta

in Ökonomie 05.01.2021 10:38
von Anthea | 12.634 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #216

Zitat von Anthea
Auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und einer "Manie" nicht Folge zu leisten, einem Personenkult, ist sicherlich nicht gleichbedeutend mit Emotionslosigkeit. Und schon gar nicht psychiatrisch oder psychologisch zu behandeln.
Ach ja. Zwischen Begeisterung, Bewunderung, Lob und 'Personenkult' ist immer noch ein eklatanter Unterschied. Greta ist ein unglaublicher Multiplikator für den Umweltschutz! Für den engagiert sie sich, erfolgreich wie kein anderer, und sie hat es nicht verdient, dafür verspottet, getreten und mit dem Tod bedroht zu werden! In die Richtung dieser jungen Person darf man ruhig auch mal 'Danke!' sagen!



Du stelltest doch Greta gewissermaßen auf die gleiche Stufe wie Beatles-Anhänger u.a. Fans von Sängern. Oder habe ich dich da missverstanden? Wenn ja, was sollte dann die Frage nach "psychischem Wohlbefinden", das damit oktroyiert wurde?
Von jemanden begeistert zu sein, jemanden zu loben oder zu bewundern sind ganz normale Emotionen. "Personenkult" fällt aus dem Rahmen.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#220

RE: Greta

in Ökonomie 05.01.2021 10:42
von Anthea | 12.634 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #217

Zitat von Findus
Grün ist bei der neuen Mitte schlicht gerade "in".
Der Klassendünkel des Proletariats war auch mal 'in', und die Notwendigkeit, den Lebenswert des Planeten für uns Menschen zu erhalten, sollte etwas mahr als mur eine Modeerscheinung sein...



"Sollte". Du hast den Konjunktiv richtigerweise verwendet.
Aber das ist schon richtig, dass "Grün" eine Modeerscheinung ist. Weil "Grün" - die Farbe der Hoffnung - auch irgendwie mit "make peace, no war" zu tun hat.
Übrigens fand sich Joschka Fischer, nachdem er politisch Karriere machte, nicht mehr bei den Demonstranten...


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#221

RE: Greta

in Ökonomie 06.01.2021 01:43
von Atue (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #207
Hochleistungssportler sind ein schlechtes Beispiel für einen gesunden Lebensstil. Auch kannst du niemandem den Verzicht auf Fleisch vorschreiben. Du kannst nur bessere Alternativen anbieten.


Inwiefern schreibe ich jemandem vor, dass er oder sie auf Fleisch verzichten soll? Ich persönlich mag beispielsweise Fleisch ziemlich - und ein gutes Steak, dafür lass ich schon auch mal ein paar Euros liegen.....
Nur - aus Klimagesichtspunkten ist völlig klar, dass vegane Ernährung oder zumindest mal weniger Fleischkonsum dringend angeraten wäre.
Und - bei aller Kritik an religiös bekehrenden Veganern - per se ungesund ist eine ausgewogene vegane Ernährung ganz sicher nicht, und auch als Veganer kann man durchaus Höchstleistungen erbringen.


Zitat von Findus im Beitrag #207
Nur das aus Bergarbeitern nicht plötzlich Solaringenieure werden. Was sagst du den betreffenden Braunkohlekumpels, die du in Auffanggesellschaften und Arbeitslosigkeit schicken willst? Welche realistische Perspektive bietest du ihnen?


Das ist die typische Argumentationsart, die von der SPD kenne, und die ich ablehne. Tagtäglich passiert das in Deutschland und durchaus im großen Stil, dass Menschen ihren Job verlieren. Das ist ganz sicher ein Schicksal, und ich bin sehr dafür, dass man diesen hilft. Nur - die Hilfe für die meisten ist noch nicht mal die Auffanggesellschaft, sondern schlicht und einfach das Jobcenter oder die Eigeninitiative. Nur bei den Bergleuten, den Kumpels - da macht man auch noch für den Letzten ein Sonderkonjunkturprogramm. JEDEM Bergarbeiter persönlich und individuell gönne ich das - das kannst du mir glauben. Ich habe auch in der eigenen Familie Menschen, die noch Bergleute in jüngerer Zeit waren. Und mit jedem Einzelnen habe ich auch Mitleid, wenn er oder sie in die Arbeitslosigkeit geht, weil die Firma zu macht. Aber: DAS RECHTFERTIGT NICHT, EINE UNSINNIGE INDUSTRIE KÜNSTLICH AM LEBEN ZU ERHALTEN!

Im Steinkohlebergbau hat man Kumpels über die letzten Jahre hinweg gesundheitsschädigend für sie selbst weiterhin in einen unwirtschaftlichen Kohlestollen geschickt. Die staatlichen Subventionen in der gleichen Zeit waren so hoch, dass man besser die Betroffenen einfach zu Hause gelassen hätte, bei voller Bezahlung. Das wäre für den Staat billiger gewesen, für deren Gesundheit besser, und trotzdem hat man den Quatsch durchgezogen. Und bei der Braunkohle passiert das Gleiche schon wieder - und man vernichtet ohne nachzudenken über Jahre hinweg eine aufblühende Solarindustrie teilweise in ähnlichen Regionen, während man zur selben Zeit den Braunkohleabbau weiter subventioniert und auf veraltete Technik setzt. Sorry - das war 2012-2017 nicht sinnvoll, und ist es heute auch nicht. Natürlich hätte man viele der im Braunkohletagebau und Umfeld beschäftigten schon längst in Richtung neuer Techniken umschulen können - dass da nicht jeder mitgeht, mag richtig sein - aber die meisten hätten schon längst einen neuen Job gefunden, insbesondere wenn wir früher und stärker auf erneuerbare Energien gesetzt hätten.
Tatsächlich wurde das AUS für die Braunkohle doch nur vertagt - das Problem für die Arbeiter dort bleibt doch für die meisten auch dann, wenn sie ein paar Jahre mehr dort arbeiten können.
Diese rückwärtsgewandte Politik, dass man veraltete und überflüssige Braunkohlearbeitsplätze künstlich erhält, während man gleichzeitig zukunftsträchtige und dringend notwendige Arbeitsplätze in der Windkraftbranche und Photovoltaikbranche regelrecht verhindert und kleinschrumpfen lässt - das verstehe wer will - ich werde diesen Unsinn nicht begreifen.


Gerne fördere ich dir jeden Einzelnen mit, der seinen Braunkohlearbeitsplatz verliert - aber die Braunkohle weiter zu fördern ist ganz sicher der falsche Weg. Jeder weiss das eigentlich, und dennoch wird es letzten Endes aus Parteiräson und falsch verstandener Solidarität mit einigen wenigen zehntausend zu Lasten von Millionen (!) immer wieder vorgebetet, als gäbe es keine Alternativen.

In 20 Jahren ist das alles Geschichte - und unsere Enkel werden es kaum noch verstehen, warum man so einen Unsinn gemacht hat.

Zitat von Findus im Beitrag #207
Die Schlecker-Beschäftigten sind nicht in der Solarindustrie gelandet, sondern in anderen eher niedrig qualifizierten Jobs oder im Vorruhestand. Dein Vergleich hinkt gewaltig.


Wieso hinkt? Wo war denn die Solidarität mit den Schlecker-Beschäftigten? Da hat der Staat nix unterstützt, und niemandem geholfen. Und ja - die meisten sind in niedrig qualifizierten Jobs gelandet. Glücklich waren die darüber auch nicht. Warum war das ok, aber bei den Bergleuten, und nur bei diesen, wird so ein Aufhebens gemacht, als würde die Welt untergehen, wenn man deren Industrie begräbt.....das Gegenteil ist der Fall - ohne Braunkohleindustrie in Deutschland wird das atmen leichter, und die Zukunft kann endlich angegangen werden.

Zitat von Findus im Beitrag #207
Auch dieser Vergleich hinkt. Von der Qualifikation am nahestehen dran wäre z.B. der Lithium-Tagebau. Hier könnte vielleicht den jüngeren Bergleuten eine Perspektive geboten werden - wenn dieser Wirtschaftszweig entwickelt würde. Die älteren Bergleute könnten bis zur Rente den Braunkohletagebau abwickeln.


Da hinkt aber wenig. Denn letzten Endes habe ich genau das Abwickeln des Braunkohletagebaus (ein Mammutprojekt) als eine Alternative genannt. Und die jüngeren Bergleute - sorry, aber wer die letzten 10 Jahre noch in den Braunkohlebergbau eingestiegen ist, und da die Erwartungshaltung hatte, dass er diesen Job bis zum Rentenalter machen kann - da hält sich mein Mitleid in Grenzen. Dass jüngere Bergleute ggf. umlernen müssen war zu erwarten, und ist ganz sicher zumutbar. Das kennt eigentlich heute fast jedes Jobprofil.

Gerne darf kann und soll auch der Staat beim Umlernen unterstützen und auch Angebote machen und Nachfrage mit organisieren - nur all das ist kein Grund, nicht den sinnfreien Betrieb des Braunkohletagebaus wirklich zeitnah einzustellen und durch sinnvolle und nützlichere und vor allem auch gesellschaftlich wertstiftendere Arbeitsplätze zu ersetzen. Die sind dann auch gesünder für die Betroffenen.

Was den Bergleuten fehlt ist nicht noch weitere 10 Jahre Bergbau, sondern eine klare Perspektive! Als Antwort die Erhaltung des Bergbaus zu geben, auch wenn das nicht gebraucht wird und sogar schädlich für die Umwelt und das Klima ist, das werde ich wohl nie begreifen. Klare Perspektiven kann sowohl der Staat als auch die Privatwirtschaft auch ohne Bergbau geben.

Der Steinkohlebergbau wurde schon Jahrzehnte subventioniert und sinnfrei in Deutschland weiter betrieben - ehrlich gesagt kenne ich heute keinen einzigen in Deutschland, der tatsächlich aus sachlichen Gründen ernsthaft sagt, dass dieser Betrieb wirklich vermisst wird. Und mit dem Braunkohlebergbau werden wir das Gleiche erleben!



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#222

RE: Greta

in Ökonomie 06.01.2021 09:29
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von Atue im Beitrag #221
Inwiefern schreibe ich jemandem vor, dass er oder sie auf Fleisch verzichten soll?


Es handelt sich um ein allgemeines du. Du als Person warst nicht angesprochen. Entschuldige, wenn der Satz missverständlich war.

Zitat von Atue im Beitrag #221
Zitat von Findus im Beitrag #207Nur das aus Bergarbeitern nicht plötzlich Solaringenieure werden. Was sagst du den betreffenden Braunkohlekumpels, die du in Auffanggesellschaften und Arbeitslosigkeit schicken willst? Welche realistische Perspektive bietest du ihnen?Das ist die typische Argumentationsart, die von der SPD kenne, und die ich ablehne. Tagtäglich passiert das in Deutschland und durchaus im großen Stil, dass Menschen ihren Job verlieren. Das ist ganz sicher ein Schicksal, und ich bin sehr dafür, dass man diesen hilft. Nur - die Hilfe für die meisten ist noch nicht mal die Auffanggesellschaft, sondern schlicht und einfach das Jobcenter oder die Eigeninitiative. Nur bei den Bergleuten, den Kumpels - da macht man auch noch für den Letzten ein Sonderkonjunkturprogramm. JEDEM Bergarbeiter persönlich und individuell gönne ich das - das kannst du mir glauben. Ich habe auch in der eigenen Familie Menschen, die noch Bergleute in jüngerer Zeit waren. Und mit jedem Einzelnen habe ich auch Mitleid, wenn er oder sie in die Arbeitslosigkeit geht, weil die Firma zu macht. Aber: DAS RECHTFERTIGT NICHT, EINE UNSINNIGE INDUSTRIE KÜNSTLICH AM LEBEN ZU ERHALTEN!


Ein alltaglicher Jobverlust ist etwas anderes als der Entfall einer ganzen Branche. Wie schwierig der Strukturwandel - der ja auch bereits stattgefunden hat - ist, konntest du über Jahrzehnte in NRW sehen. Bereits früher wurden Zechen stillgelegt und neue Perspektiven für Bergleute mussten gefunden werden. Strukturwandel, dass ist die Erfahrung, kostet Zeit und Geld.
Du interpretierst mich hier völlig falsch. Ich breche keinesfalls eine Lanze für die Kohleindustrie. Mir geht es um die Perspektiven der Bergleute als Menschen in diesem Strukturwandel. Du machst aus einem gelernten Bergmann schlicht keinen studierten Solaringenieur. Dein Vergleich, wo sich Jobperspektiven für die Bergleute auftauen halte ich dementsprechend für falsch.
Wenn für die ehemaligen Bergleute nur die SPD Antworten gibt, wie du es schreibst, bin ich von den Grünen umso mehr enttäuscht, die nach Habecks Rundreisen doch alle mitnehmen wollten ins grüne Zeitalter. Die Frage wie der Strukturwandel von statten geht und womit die dann ehemaligen Bergleute ihre Brötchen verdienen sollen, müssen auch die Grünen beantworten Das Jobcenter und Hartz IV sind jedenfalls keine Alternative, die in irgendeiner Weise gesellschaftlich und moralisch gerechtfertigt werden könnten.
Wenn die Grüne Wende damit beginnt, Menschen aus alten Berufen ohne Perspektive in die Arbeitslosigkeit zu schicken, dann hat sie gleich einen vermeidbaren Geburtsfehler.

Zitat von Atue im Beitrag #221
Zitat von Findus im Beitrag #207Auch dieser Vergleich hinkt. Von der Qualifikation am nahestehen dran wäre z.B. der Lithium-Tagebau. Hier könnte vielleicht den jüngeren Bergleuten eine Perspektive geboten werden - wenn dieser Wirtschaftszweig entwickelt würde. Die älteren Bergleute könnten bis zur Rente den Braunkohletagebau abwickeln.Da hinkt aber wenig. Denn letzten Endes habe ich genau das Abwickeln des Braunkohletagebaus (ein Mammutprojekt) als eine Alternative genannt. Und die jüngeren Bergleute - sorry, aber wer die letzten 10 Jahre noch in den Braunkohlebergbau eingestiegen ist, und da die Erwartungshaltung hatte, dass er diesen Job bis zum Rentenalter machen kann - da hält sich mein Mitleid in Grenzen. Dass jüngere Bergleute ggf. umlernen müssen war zu erwarten, und ist ganz sicher zumutbar. Das kennt eigentlich heute fast jedes Jobprofil.


Zechen dicht zu machen und Geschäftsfelder abzuwickeln ist keine Aufgabe von Jahrzehnten. Schau dir doch an, wer Renaturierung macht, wo Zechen geschlossen wurden - nicht die ehemlaigen Bergleute.
Dieser Mangel an Mitleid, den du beschreibst, kann schnell zum zweiten Geburtsfehler der Klimawende werden. Wieder dieses Menschen im Regen stehen lassen, wo versprochen wurde, Sie mitzunehmen.


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#223

RE: Greta

in Ökonomie 06.01.2021 12:03
von Anthea | 12.634 Beiträge

Lieber Findus, ich habe mal ein wenig gegooglet, da ich keine Vorstellung von den Beschäftigtenzahlen hatte.

Immer wieder und über die Jahre hinweg schließen Firmen und Mitarbeiter werden entlassen. Dahinter stecken viele Einzelschicksale und ein jeder, eine jede muss sehen, wie es weitergeht. Das liegt in der Natur der Sache und ist natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich herausfordernd.

Nehmen wir mal die Automobilindustrie, die im Jahre 2019 rd. 50.000 Entlassungen verzeichnete. Tatsächlich sah ich dort nicht einen solch großen Aufschrei wie bei dem jetzigen Kohleausstieg. Ich denke schon, dass die betroffenen Menschen nicht alle ungelernte Hilfsarbeiter sind/waren, die nichts anderes können als „unter Tage“. Somit sehe ich deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt als keineswegs schlecht an.

https://de.statista.com/statistik/daten/...land-seit-1950/

"Die Anzahl der Beschäftigten im Braunkohlenbergbau in Deutschland ist nach der Wende stark gesunken. Im Jahr 2019 waren 20.336 Personen (einschließlich Beschäftigter in den Braunkohlekraftwerken der allgemeinen Versorgung) im Braunkohlenbergbau in Deutschland beschäftigt."21.04.2020

Hat übrigens Greta Thunborg einmal ein Braunkohlebergwerk besucht und sich mit den Menschen unterhalten? Sicherlich hätte sie diesen dann gute Vorschläge hinsichtlich ihrer Zukunft machen können…
Ach, ich vergaß, sie kann nur anklagen und ist nicht wirklich lösungsorientiert!

Übrigens gab es 1992 schon einmal eine junge Aktivistin im Alter von 12 Jahren, Severn Cullis-Suzuki, wobei die Rede Gretas sich wie deren anhört.
Fazit: Es ist seitdem nichts wirklich geschehen.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#224

RE: Greta

in Ökonomie 06.01.2021 12:59
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #223
Nehmen wir mal die Automobilindustrie, die im Jahre 2019 rd. 50.000 Entlassungen verzeichnete. Tatsächlich sah ich dort nicht einen solch großen Aufschrei wie bei dem jetzigen Kohleausstieg. Ich denke schon, dass die betroffenen Menschen nicht alle ungelernte Hilfsarbeiter sind/waren, die nichts anderes können als „unter Tage“. Somit sehe ich deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt als keineswegs schlecht an.


Die Automobilindustrie kann sich auf Elektro- und Wasserstoff verlegen. Somit gibt es dort auch Chancen, realistisch nach Weiterqualifizierung in der Automobilindustrie tätig bleiben zu können. Bereits in den letzten Jahren hat das jedoch für viele Beschäftigte des Sektors einen ungewollten Umzug durch die halbe Republik bedeutet, um weiter einen Job zu haben.
Der zweite Teil der Medallie ist dann der, dass Mitarbeiter aus Autofabriken nur sehr ungerne selbst von Werkstätten o.ä. genommen werden. Zu einseitiges Arbeiten, um für eine Werkstatt interessant zu sein, in der du alles am Auto reparieren können musst.


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#225

RE: Greta

in Ökonomie 06.01.2021 13:52
von Anthea | 12.634 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #224
Zitat von Anthea im Beitrag #223
Nehmen wir mal die Automobilindustrie, die im Jahre 2019 rd. 50.000 Entlassungen verzeichnete. Tatsächlich sah ich dort nicht einen solch großen Aufschrei wie bei dem jetzigen Kohleausstieg. Ich denke schon, dass die betroffenen Menschen nicht alle ungelernte Hilfsarbeiter sind/waren, die nichts anderes können als „unter Tage“. Somit sehe ich deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt als keineswegs schlecht an.


Die Automobilindustrie kann sich auf Elektro- und Wasserstoff verlegen. Somit gibt es dort auch Chancen, realistisch nach Weiterqualifizierung in der Automobilindustrie tätig bleiben zu können. Bereits in den letzten Jahren hat das jedoch für viele Beschäftigte des Sektors einen ungewollten Umzug durch die halbe Republik bedeutet, um weiter einen Job zu haben.
Der zweite Teil der Medallie ist dann der, dass Mitarbeiter aus Autofabriken nur sehr ungerne selbst von Werkstätten o.ä. genommen werden. Zu einseitiges Arbeiten, um für eine Werkstatt interessant zu sein, in der du alles am Auto reparieren können musst.


Lieber Findus, ich halte es nicht für zwingend erforderlich, dass Entlassene lediglich einem gleichen, resp. ähnlichem Aufgabenbereich zugeführt werden müssen. Da greift dann das Thema Weiter- und Fortbildung und Einarbeitung.
Leider ist es heute nicht mehr so, dass ein Arbeitssuchender unter vielen Angeboten wählen kann. Die Zeiten sind vorbei. Aber, um mal ein ganz simples Beispiel zu bringen, wenn jemand Fließbandarbeit in einem Automobilherstellerbetrieb geleistet hatte, dann kann er diese Tätigkeit auch in einer anderen Branche ausüben.
Und "kaufmännische Kräfte": Da ist es sowieso gleichgültig, ob der Betrieb Mode oder Lebensmittel o.a. produziert.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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