#181

RE: Greta

in Ökonomie 31.12.2020 10:51
von Meridian | 2.904 Beiträge

Derzeit hat Greta zwar das Umweltbewusstsein geschärft, aber durch ihr Tun sind die Emissionen noch nicht gesunken. Vielleicht wird sich das später auswirken. Inwieweit die von der EU beschlossenen CO2-Emissionssenkungen um 55% (statt 40%) bis 2030 u.a. auf Gretas Tun zurückzuführen sind, kann ich nicht beurteilen.
Es ist vielmehr der Coronavirus und die Hand in Hand gehende Wirtschaftskrise, der die Emissionen derzeit weltweit sinken lässt. Sobald man den Virus in Griff bekommt, kann es aber sein (vielleicht schon 2021), dass die Emissionen erst einmal kräftig steigen werden. Allerdings dürfte mit dem Ende des Lockdown Greta auch wieder aktiver auftreten.

Jaja, Greta geht vielen auf die Nerven. So manche reagieren trotzig und fahren mit jeder öffentlichen Äußerung von ihr eine extra Runde mit dem SUV, dabei viel Gas gebend und den Motor aufheulend (wird jedenfalls behauptet). Oder sie versuchen den Spieß herumzudrehen und bezichtigen sie selber als Umweltsau, zumal sie im Nachzug von Lissabon nach Madrid einen kurzen dieselbetriebenen Abschnitt gefahren ist (gibt derzeit keine elektrifizierte Bahnverbindung zw. PT und ES). Doch diese Leute haben nie gefragt, mit welchen Verkehrsmitteln Greta auf ihrer Reise durch Nordamerika (u.a. New York, Ottawa und San Francisco) unterwegs war. Außer die Strecke Boston - NYC - Washington ist in Nordamerika keine Fernbahnstrecke elektrifiziert.

Am schlimmsten sind aber Morddrohungen gegen sie. Nein, noch schlimmer von jemandem, der merkt, dass das nichts hilft, gegen Gretas Schwester. Und da Greta weiterhin sich äußerlich unbeeindruckt äußerte, will er sie dann hinstellen als eine, die herzlos ist und der ihr die Verwandtschaft nichts wert ist.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#182

RE: Greta

in Ökonomie 31.12.2020 11:15
von Anthea | 12.634 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #180
Welche Hintermänner? Ist eine 'Vermarktung' generell was Schlechtes?


"Hintermänner" oder "graue Eminenz sind in dem Falle diejenigen, die geschickt die Fähigkeiten und Interessen des jungen Mädchens erkannten und sie gezielt in eine Richtung verbrachten.
Hier einmal ein interessanter Artikel:

"Die erstaunlichen Geschäfte der Greta Thunberg-Lobby"

Daraus einiges zitiert:

"Auf dem Youtube-Kanal von „We don’t have time“ kann man vom ersten Moment an die Kampagne für Greta bestaunen."

Zeitgleich veröffentlicht die Mutter von Greta, Malena Ernmann, publikumswirksam ein Buch über das Familienleben, die Erkrankung von Greta und den Klimawandel. Das Buch wird ein internationaler Bestseller und flankiert den medialen Aufstieg Gretas perfekt."

Kommerzielles Ziel der Rentzhog-Kampagne ist es von Anfang an, über die Klima-Ikone Greta die Aktiengesellschaft „We don’t have time“ zu einer grünen Massen-Plattform auszubauen."

https://www.theeuropean.de/wolfram-weime...r-hintermanner/

https://www.focus.de/finanzen/boerse/gre...d_11028183.html

Ich las nicht, dass irgendjemand sie aus der Öffentlichkeit entfernen wollte? Allerdings denke ich, dass ihre Hoch-Zeit irgendwie vorbei ist.
Ihr besonderes angstfreies Reden ist zum großen Teil auch ihrer Krankheit geschuldet, was sie selbst in einem Interview ansprach. Dass nämlich ohne das AS Syndrom sie diese Freiheit nicht besitzen würde. Und wohl auch aus meiner Sicht einen etwas unangebrachten traurigen Mut, der sie zu ihrer "Schelte" veranlasst. "Wie könnt ihr es wagen..." Dass von einer solchen Diktion sich viele abgeturnt fühlen, Menschen, die sich eingesetzt und im Leben vieles geschaffen haben, ist mMn durchaus verständlich.

Dass Jugendliche aus einem eher "schlichten" Elternhaus beziehungsweise aus sozial prekären Verhältnissen wahrscheinlich nicht die Möglichkeit zu einem solchen Werdegang besitzen, liegt eigentlich in der Natur der Sache. Aus diesen Jugendlichen werden dann eher die grölenden Demonstranten mit nicht so eloquenter Ausdrucksweise. Und die werden nicht in höhere politische Kreise und Gremien geladen. Höchstens vor die Schranken des Gerichts. Somit ist eine Finanzierung durch "Hintermänner" aufgrund des Hintergrundes elitärer Kreise durchaus von Nutzen.

Natürlich, ich wiederhole es noch einmal, ist all das gut, was zu einem notwendigen Umdenken resp. einer Bewusstseinsbildung oder -erweiterung führt. Und es gibt viele Wege, Aufmerksamkeit zu erlangen. Ob gerade die FfF-Bewegung aus "halbflüggen" Schulschwänzern ein probates, nachhaltiges Mittel ist/war, um Veränderungen auf den Weg zu bringen, sei dahingestellt. Die Ernsthaftigkeit der Jung-Kämpfer_innen ist temporär zu sehen.

Ich bringe dazu ein Beispiel. Man denke an Studenten-Demos, wo die Mitläufer dies nur so lange getan haben oder tun, wie sie nichts zu verlieren haben. Sobald jemand nur einen kleinen Assessoren- Job o.ä. ergattern kann, laufen sie eigentlich nicht mehr mit.

Wenn Greta bei ihrem Tun ihre wahre Berufung gefunden hat und damit selbst glücklich wird, dann ist alles in Ordnung.
Aber ich sehe in ihr keine "Heilige", eine Jeanne d' Arc gar. Mitnichten. Wenn sie "gecoached" würde, damit sie sympathischer herüberkommt, dann wäre das nicht verkehrt.

Zitat
Daher braucht sie unsere Unterstützung und keine neidischen Abwertungen, solange sie einer \'Sache\' dient, die auch unsere - die meine, die deine? - ist



Dass "Mutter Erde" nicht mehr alles mit sich machen lässt und sich nunmehr rächt, ist zwischenzeitlich in das Bewusstsein vieler unbedachter Mitmenschen eingegangen, die sich ihrer Umweltsünden bewusst geworden sind. Welche "Unterstützung" schlägst du somit vor, die man einer Greta zukommen lassen sollte?
Und wo "Neid" die Grundlage für Kritik an der Person Greta oder einfaches Nichtmögen sein soll, erschließt sich mir nicht.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#183

Greta

in Ökonomie 31.12.2020 12:44
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Anthea
Welche "Unterstützung" schlägst du somit vor, die man einer Greta zukommen lassen sollte?
Und wo "Neid" die Grundlage für Kritik an der Person Greta oder einfaches Nichtmögen sein soll, erschließt sich mir nicht.

Also, ich würde dieses taffe Mädchen, das ja nicht gerade stabil wirkt, nicht mit diesen Keulenhieben, die sie in all den Monaten zu erleiden hatte, sozial (und wohl auch psychisch) zu vernichten versuchen!! Das tun Leute, die Angst vor ihr haben! Vor ihrem Charisma und ihrer gesellschaftlichen Wirkung! Und Leute, die neben ihr ein wenig blasser aussehen, und sie um ihre Kraft beneiden! Ich kenne meine Pappenheimer (das geht jetzt nicht gegen dich). Ich weiß noch, wie Malala Yousafzai, die Friedensnobelpreisträgerin 2014, von bestimmten Emporsteigerhassern und Verschwörungstheoretikern als CIA-Agentin diffamiert wurde. Empören die sich über die Taliban, die Malala mit 15 mit einen Kopfschuss fast ins Jenseits befördert hatten? Selbstredend nein! Das sind doch die Vertreter einer ehrenwerten Religion, die von den bösen Amis verfolgt werden...

Und gegen Greta geht die Hetze ähnlich: Die 'Hintermänner' (Wer denn? Ihr Vater?) schlachten den Greta-Hype doch gewiss zu ihrem Vorteil aus... Hier wird von den zentralen guten Vorhaben abgelenkt, um die 'Heldinnen' zu diskreditieren! Dieses Vorgehen war gegen Malala damals noch hässlicher als das gegen Greta heute. Mir kommt es übel hoch, wenn ich sehe, wie man in der Lage ist, junge, taffe Mädchen zu behandeln, weil ihre Taffheit, ihr Erfolg und deren Meinung manchen nicht gefällt.


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 31.12.2020 12:47 | nach oben springen

#184

RE: Greta

in Ökonomie 31.12.2020 14:34
von Anthea | 12.634 Beiträge

Wenn gewissen Leuten die Meinung anderer nicht gefällt, dann verhalten sie sich oftmals unangemessen. Das hat nichts mit Geschlecht oder Alter zu tun. Es geht einfach nur um die Meinung oder das Anliegen an sich, das nicht auf Gegenliebe stößt. Und da wird über normale und dem Ton angemessene Kritik oft gewaltig übers Ziel hinausgeschossen, also die Verhältnismäßigkeit der Mittel wird nicht gewahrt.

Ich finde jedenfalls, dass sich jeder, der sich in die Öffentlichkeit wagt, sich der Tatsache heftiger Angriffe bewusst sein muss. Und wenn jemand den Schritt dennoch begeht, dann darf er/sie auch keinen "Welpenschutz" verlangen.

"Heldinnen" diskreditieren? Durchaus kann man das gute Thema von der Person trennen und muss nicht mit der Befürwortung der Ansichten gleichzeitig ein Loblied auf eine Person singen. Sorry, aber ich sehe Greta Thunborg zwar als "besonders" an, würde sie jedoch nicht als "charismatisch" einordnen.

Über die "Hintermänner" ist ausreichend in den von mir eingestellten Links der Artikel die Rede.
Es ist nichts gegen Manager und Trainer etc. etwas einzuwenden, die Personen, die etwas können, vermarkten und lenken und damit ihr Geld verdienen. Nur sollte man nicht so tun, als würden die Gelenkten und Geleiteten völlig autark agieren. Das ist in den meisten Fällen nicht richtig.

Und wenn das "taffe Mädchen doch so zerbrechlich wirkt, dann erscheint es mir unverantwortlich, dass Eltern da kein Machtwort sprechen nach dem Motto: "Du übernimmst dich". Warum tun sie das wohl nicht...

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#185

Greta

in Ökonomie 01.01.2021 10:20
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Anthea
Ich finde jedenfalls, dass sich jeder, der sich in die Öffentlichkeit wagt, sich der Tatsache heftiger Angriffe bewusst sein muss.

Rudi Dutschke musste damit rechnen, massiv angegeriffen zu werden. Und er wurde im April '68 angeschossen und ist Weihnachen '79 den Folgeschäden des Attentats erlegen. Theo van Gogh wurde als Islamkritiker in den 2000ern ermordet. Martin Luther King wusste, dass er gefährlich lebte, und er wurde auch erschossen. Muss man jetzt sagen, dass alle diese Mordopfer im Grunde ihr 'Schicksal selber zu verantworten haben? Kann man das auch von Malala sagen? => 'Ätsch, selber in schuld'?

Zitat
Es ist nichts gegen Manager und Trainer etc. etwas einzuwenden, die Personen, die etwas können, vermarkten und lenken und damit ihr Geld verdienen. Nur sollte man nicht so tun, als würden die Gelenkten und Geleiteten völlig autark agieren. Das ist in den meisten Fällen nicht richtig.

Greta ist nicht von ihren Eltern eingesetzt worden, um gegen den Klimawandel zu protestieren! Sie sagte, dass SIE erst ihre Eltern von einer ökologischeren Lebensführung überzeugen musste! Das nehme ich ihr auch zu 100 % ab. Greta ist nicht von Erwachsenen gelenkt und fremdbestimmt. Wer sagt das denn glaubhaft? Es ist eher umgekehrt der Fall: Sie 'lenkt' andere, um IHRE Ziele durchzusetzen!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 01.01.2021 10:28 | nach oben springen

#186

RE: Greta

in Ökonomie 01.01.2021 11:42
von Anthea | 12.634 Beiträge

Zitat
Rudi Dutschke musste damit rechnen, massiv angegeriffen zu werden. Und er wurde im April '68 angeschossen und ist Weihnachen '79 den Folgeschäden des Attentats erlegen. Theo van Gogh wurde als Islamkritiker in den 2000ern ermordet. Martin Luther King wusste, dass er gefährlich lebte, und er wurde auch erschossen. Muss man jetzt sagen, dass alle diese Mordopfer im Grunde ihr 'Schicksal selber zu verantworten haben? Kann man das auch von Malala sagen? => 'Ätsch, selber in schuld'?



Nein, das muss man nicht in einer solchen abwertenden Form sagen. Nichtsdestotrotz greift hier die bekannte Weisheit: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Und das Wissen darum und eben auch, dass sich die großartigen und mutigen Menschen durchaus dieser Möglichkeit bewusst waren - mehr oder weniger - heißt nicht zwangsläufig, die Taten gut zu heißen und schnodderig ein "selbst schuld" zu sagen. Es ist gut, dass es solche Menschen gibt. Und Greta tut zweifellos Gutes, wenn sie die Menschen zum nachdenken und umdenken veranlassen kann.

Zitat
Greta ist nicht von ihren Eltern eingesetzt worden, um gegen den Klimawandel zu protestieren! Sie sagte, dass SIE erst ihre Eltern von einer ökologischeren Lebensführung überzeugen musste! Das nehme ich ihr auch zu 100 % ab. Greta ist nicht von Erwachsenen gelenkt und fremdbestimmt. Wer sagt das denn glaubhaft? Es ist eher umgekehrt der Fall: Sie 'lenkt' andere, um IHRE Ziele durchzusetzen!



Es war auch nicht die Rede davon, dass Greta zu dem "getrieben" wurde, was sie heutzutage tut und ist. Vielmehr schrieb ich, dass ihre Fähigkeiten erkannt wurden. Und "laissez faire". Und daraus wurde dann ein Geschäft gemacht. Das Wesen der "grauen Eminenzen". Anders: Da sind dann viele auf den Zug aufgesprungen.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#187

RE: Greta

in Ökonomie 01.01.2021 19:23
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #178
Also, auf Greta herumzutrampeln, finde ich nicht in Ordnung. Sie hat eine unglaubliche positive mediale Wirkung, und die Grünen hier in Deutschland über die 20-%-Marke gehoben. Das ist ihr Verdienst! Als sie 2019 in unser Weltbewusstsein kam, war ich richtig geflasht! 'Woher kommt nur dieses Mädchen?' Sie ist sowas wie die Jeanne d'Arc des 21. Jahrhunderts! Solche Figuren bekommt die Weltgeschichte nicht oft. Dass ein (damals) 16-jähriges Mädchen vor die politische Weltelite auftritt und ihr die Leviten liest, ist besser, als wenn dies nicht geschehen wäre! MAKE THE WORLD GREATA!!


Es hilft weder, Personen zu Ikonen zu erheben. Zum einen besteht die Gefahr, dass Inhalte am Ende über dem Personenkult um die mutmaßliche Klimaheld*in verloren gehen, zum anderen ist Greta mit ihrer Wutrede vor der UN sicher nicht das Beispiel dafür, wie man einen demokratischen Konsens schafft. So funktioniert Politik einfach nicht - und Wissenschaft im übrigen auch nicht.

Was die 20% der Grünen zur Europawahl angeht, würde ich Greta gar nicht so viel Einfluss zurechnen. Relevanter scheint mir Rezo mit seinem spektakulären und gut recherchierten Video vor der Europawahl.

Zitat von Gysi im Beitrag #180
Ist eine 'Vermarktung' generell was Schlechtes? Für einen wirkungsvollen Umweltschutz einzutreten, ist eben nichts Schlechtes! Greta hat mit einem Soloprotest vor dem schwedischen Parlament einen weltweiten Protest, die 'Fridays for Future', entzündet! Und dieser Protest ist größer und wirkungsvoller als das, was wir 68er damals zustandebrachten! Weil er eine weitaus größere Unterstützung in der breiten Masse erfährt, als die 68-er es taten!


Wenn Klimaschutz vermarktet wird, dann muss ich dir leider sagen, wird Klimaschutz auch zur Ware und nicht zu einem wissenschaftlich und gesellschaftlich begründeten Wert / Ziel.
Der Vergleich der Klimabewegung mit der ganz anderen Bewegung der 68er hinkt ebenfalls. Das ist der Vergleich von Äpfel mit Birnen. Die Klimabewegung ist durchaus breit, jedoch keineswegs so homogen wie die 68er. Ökologie und Klimaschutz sind durchaus auch konservative Werte. Dieser Teil der Bewegung wird jedoch andere Antworten auf die Frage des "Wie Klimaschutz erreichen?" geben, als sie Greta geben würde.

Zitat
Ist es zu bekritteln, aus einem Elternhaus des höheren Mittelstandes zu kommen? Die Eloquenz und die Fähigkeit, mit 15, 16 angstfrei vor der UNO zu reden, ist nicht angeboren. In einem Elternhaus aus der Arbeiterschicht lernt man die rhetorische Kompetenz und die Traute einer Greta Thunberg eher nicht... Es hilft uns nicht, gegen den Klimawandel, einen antiquierten Klassenhass zwischen den Arbeitern, Flüchtlingen usf. und den 'Gebildeten' und sozial erfolgreicheren Elternhäusern zu schüren...



Und dennoch steht es Greta nicht zu, für alle Menschen zu sprechen. Sie kann genau wie jeder andere Mensch nur für sich selbst sprechen und versuchen mit guten Argumenten zu überzeugen. Deutlich wird dies auch an dem geringen Anteil junger Menschen mit Realschulabschluss oder weniger bei der Friday for Future - Bewegung.
Zum anderen, was bitte ist "der höhere Mittelstand?". Die Sozialwissenschaft würde eher mit dem Begriff der sozialen Millieus arbeiten, statt mit dem im Grunde ungeeigneten Begriffs der Mittelschicht - falls du auf diesen anspielen wolltest.

Ich finde es gut, dass sich viele junge und alte Menschen für den Klimaschutz engagieren und das wissenschaftliche Erkenntnisse von vielen dieser Menschen herangezogen werden. Trotzdem wird ein leerer Magen oder ein 60-Stunden Job immer dafür sorgen, das andere Probleme prioritärer sind als der Klimaschutz.
Wer Klimaschutz will wird über verschiedene andere Themen reden müssen wie soziale Sicherheit, neue Wege der Mobilität, globales Wirtschaften und Arbeiten unter ökologischen Bedingungen, den Einsatz von Technik und eben diesen breiten gesellschaftlichen wie demokratischen Konsens den auch die Klimarettung braucht.

Daher: Weniger Greta, mehr Dialog und mehr Inhalte.



zuletzt bearbeitet 01.01.2021 19:33 | nach oben springen

#188

Greta

in Ökonomie 02.01.2021 12:55
von Gysi (gelöscht)
avatar

Zitat von Anthea
Nichtsdestotrotz greift hier die bekannte Weisheit: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.

Tja, diese Sichtweise ist irgendwie eine Aufforderung zum Klappehalten. Etwas mehr Empathie für die Leute, die die Traute haben, ihre Köpfe zu riskieren, erwarte ich eigentlich schon...
Wolf Biermann sang den Satz anders: 'Ach du, ach, das ist dumm: Wer sich nicht in Gefahr begibt, der kommt drin um!' Das stimmt mindestens ebenso!

Zitat
Und daraus wurde dann ein Geschäft gemacht. Das Wesen der "grauen Eminenzen". Anders: Da sind dann viele auf den Zug aufgesprungen.

Das kannst du nicht ihr ablasten! Und welch Trittbrettfahrer meinst du denn?

Zitat von Findus
zum anderen ist Greta mit ihrer Wutrede vor der UN sicher nicht das Beispiel dafür, wie man einen demokratischen Konsens schafft. So funktioniert Politik einfach nicht - und Wissenschaft im übrigen auch nicht.

Wissenschaft ist das nicht. Aber Greta sagte, dass die Politiker auf die Wissenschaftler hören sollten statt nur auf sich selbst! Und das ist eben doch Politik! Wir sollten wirklich dankbar dafür sein, dass so ein kräftiger Multiplikator für die Umweltpolitik die Weltbühne betreten hat! Dass aber stattdessen trotzdem manche lieber an ihr herumgemäkeln und sie kritisieren, statt zu bewundern und zu loben, ist mir auch von anderen Ikonenfällen bekannt (Malala Yousafzai), aber es missfällt mir. Warum wird Greta derart kritisiert? Und von wem? Von Leuten, die Angst vor ihr haben! Trump, Bolsonaro, Corona- und Klimawandelleugner. Und Leute, die ihr ihren Ruhm neiden! Ich hatte das schon Anthea gesagt, und mir fällt kein anderes Argument ein!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 02.01.2021 13:15 | nach oben springen

#189

RE: Greta

in Ökonomie 02.01.2021 20:30
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #188

Zitat von Findus
zum anderen ist Greta mit ihrer Wutrede vor der UN sicher nicht das Beispiel dafür, wie man einen demokratischen Konsens schafft. So funktioniert Politik einfach nicht - und Wissenschaft im übrigen auch nicht.
Wissenschaft ist das nicht. Aber Greta sagte, dass die Politiker auf die Wissenschaftler hören sollten statt nur auf sich selbst! Und das ist eben doch Politik!



Das ist keine saubere Analyse, Gysi. Zugespitzt gesagt versucht du mir gerade zu verkaufen, dass eine emotionale Wutrede vor der UN faktenbasierte Wissenschaft ist. Dem ist keinesfalls so. Und so funktioniert eben auch keine Politik. Mit Wutreden schmiedet man keine Klimabündnisse.


Zitat
Wir sollten wirklich dankbar dafür sein, dass so ein kräftiger Multiplikator für die Umweltpolitik die Weltbühne betreten hat! Dass aber stattdessen trotzdem manche lieber an ihr herumgemäkeln und sie kritisieren, statt zu bewundern und zu loben, ist mir auch von anderen Ikonenfällen bekannt (Malala Yousafzai), aber es missfällt mir. Warum wird Greta derart kritisiert? Und von wem? Von Leuten, die Angst vor ihr haben! Trump, Bolsonaro, Corona- und Klimawandelleugner. Und Leute, die ihr ihren Ruhm neiden! Ich hatte das schon Anthea gesagt, und mir fällt kein anderes Argument ein!



Greta kann nach meiner Wahrnehmung im Grunde nur das Thema "Klima", jedoch nicht die Verbindung zu den vielen anderen Themenfeldern die bearbeitet und mit alltagstaugliche wie klimafreundlichen Ideen und Lösungsansätzen verbunden werden müssten. Auf die Frage nach dem Was und dem Wie gibt Greta keine konkrete Antworten.
Es interessiert die Menschen wie sie ihren Alltag bewältigen sollen, wenn die Klimarettung viele Veränderung mit sich bringt. Bewunderung hätte aus meiner Sicht die Person verdient, der es gelingt eine breite sinnstiftende und demokratische Vision einer zukünftigen klimaneutralen Gesellschaft zu entwerfen. Ich habe von dieser Person noch nichts gehört.



zuletzt bearbeitet 02.01.2021 20:41 | nach oben springen

#190

RE: Greta

in Ökonomie 02.01.2021 22:00
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #189
.... Bewunderung hätte aus meiner Sicht die Person verdient, der es gelingt eine breite sinnstiftende und demokratische Vision einer zukünftigen klimaneutralen Gesellschaft zu entwerfen. Ich habe von dieser Person noch nichts gehört.




und genau dazu wird es nicht kommen, da wir hier sicher keinen breiten Konsens werden finden können. Alle Menschen mitzunehmen würde - wenn überhaupt - nur mit einem bGE funktionieren, solidem Miteinbeziehen der Postwachstumsdebatte, und und und...
Direkt angesprochen habe ich nur die beiden Punkte, bei denen es bei den allermeisten unserer Mitbürger auszubeißen beginnt.


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
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#191

RE: Greta

in Ökonomie 02.01.2021 22:02
von Meridian | 2.904 Beiträge

Gretas Ziele sind ohne Zweifel ehrenwert, aber vielleicht täten Greta 2 jeweils zweiwöchige Praktika gut. Sie ist ja im richtigen Alter für so etwas.

Das erste Praktikum wäre in einem konventionellen landwirtschaftlichen Betrieb, selbstverständlich mit Tierhaltung. (Ein Praktikum in einem Biobetrieb kann sie gerne zusätzlich machen.) Zudem wird sich zeigen, ob sie bei harter Arbeit ihre vegane Ernährung halten kann. Wenn ja, dann aber alle Hochachtung. Die Bauern müssen ihr aber auf jeden Fall vegane Ernährung garantieren. Nicht solche, die aus einer Mischung von Grobheit und zugleich wohlwollender Sorge um ihre recht dünne Figur vor ihren Augen ein Huhn schlachten mit den Worten "Kind, iss was anständiges. Du hast ja nichts zwischen die Rippen"...

Das zweite Praktikum wäre bei den Kumpels in der Braunkohle, und zwar wahlweise in der Lausitz oder im Rheinland. Im Vordergrund soll aber nicht die harte Arbeit der Kumpels stehen, sondern wie ein Ausstieg aus der Kohle sozialverträglich gestaltet werden soll. Sie soll aber auch lernen, dass die Kumpels zwar raue Burschen sind, aber in der Regel nicht bösartig.

Die Praktika sollten natürlich unter dem Vorbehalt ihres Asperger-Syndroms erfolgen (bis hin zur Frage, ob das überhaupt geht) und notfalls abgebrochen werden. Und es soll garantiert werden, dass die Gasteltern nicht bösartig gegenüber ihr sind, zumal Greta gerade bei konv. Bauern und Kohlekumpels recht unbeliebt sein dürfte. Es muss den Leuten klar gemacht werden, dass Greta durch die Praktika die Lebensumstände der Leute klar gemacht werden und sie sich dann überlegen kann, mit welchen Ansätzen denen man ihren Zukunftsängsten begegnet.

Auf jeden Fall wäre das gewonnene Lebenserfahrung. Ich will dabei nicht, dass sie von ihren Klimazielen abrückt. Bis zu einem gewissen Grad kann sie als Vorbild den Grünen-Chef Habeck sehen, der (in den Medien kaum erwähnt) immer wieder konventionelle Bauern besucht und sich ihre Sorgen angehört hat. Ebenso hielt er Reden vor den Kumpels in den Braunkohlerevieren. Das brachte ihm einen gewissen Respekt ein.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#192

RE: Greta

in Ökonomie 03.01.2021 09:39
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #190
Zitat von Findus im Beitrag #189
.... Bewunderung hätte aus meiner Sicht die Person verdient, der es gelingt eine breite sinnstiftende und demokratische Vision einer zukünftigen klimaneutralen Gesellschaft zu entwerfen. Ich habe von dieser Person noch nichts gehört.




und genau dazu wird es nicht kommen, da wir hier sicher keinen breiten Konsens werden finden können. Alle Menschen mitzunehmen würde - wenn überhaupt - nur mit einem bGE funktionieren, solidem Miteinbeziehen der Postwachstumsdebatte, und und und...
Direkt angesprochen habe ich nur die beiden Punkte, bei denen es bei den allermeisten unserer Mitbürger auszubeißen beginnt.



Das mit dem bGE möchte ich nicht bewerten. Dafür liegen m.E. zu wenig Praxisdaten vor. Deine Antwort ist im Grunde jedoch genau das was ich meine, dass neben der Klimapolitik viele andere benachbarte Politikfelder mit bearbeitet werden müssen, um zu einer Vision oder vielleicht auch nur eine im Alltag der Menschen umsetzbare Klimarettung zu kommen.


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#193

RE: Greta

in Ökonomie 03.01.2021 09:46
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von Meridian im Beitrag #191

Die Praktika sollten natürlich unter dem Vorbehalt ihres Asperger-Syndroms erfolgen (bis hin zur Frage, ob das überhaupt geht) und notfalls abgebrochen werden. Und es soll garantiert werden, dass die Gasteltern nicht bösartig gegenüber ihr sind, zumal Greta gerade bei konv. Bauern und Kohlekumpels recht unbeliebt sein dürfte. Es muss den Leuten klar gemacht werden, dass Greta durch die Praktika die Lebensumstände der Leute klar gemacht werden und sie sich dann überlegen kann, mit welchen Ansätzen denen man ihren Zukunftsängsten begegnet.


Wieso kommst du auf die Idee, dass mit Asperger-Syndrom kein normaler beruflicher Werdegang möglich sei? Wir leben nicht mehr im Mittelalter.



zuletzt bearbeitet 03.01.2021 09:47 | nach oben springen

#194

RE: Greta

in Ökonomie 03.01.2021 10:28
von Meridian | 2.904 Beiträge

Ich habe nicht geschrieben, dass mit Asperger kein beruflicher Werdegang möglich ist. Ich weiß nicht, wie stark das Asperger-Syndrom bei Greta ist, dazu hatte sie laut Berichten mit schweren Depressionen zu kämpfen, auch wenn sie aus diesen einigermaßen raus gekommen ist. Wer aber Depressionen hatte, ist grundsätzlich rückfallgefährdet.

Ich habe nur geschrieben, dass geprüft werden muss, ob solche Praktika aufgrund ihrer Krankheit überhaupt möglich wären und wenn ja, vielleicht entsprechend angepasst werden müssten. Natürlich kann sein, dass Greta unter einer harten, aber herzlichen Hand von Bauern oder Kohlekumpels sogar aufblüht - oder genauso gut untergeht. Ich weiß schon, in früheren Zeiten, wo Psychologie noch keine große Rolle spielte, hat man gesagt, die soll erst mal ordentlich arbeiten. Das würde ihre Flausen austreiben. Hat früher oft geklappt, aber nicht immer. So manche Leute sind deswegen seelisch zerbrochen.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#195

RE: Greta

in Ökonomie 03.01.2021 10:30
von Findus | 2.622 Beiträge

Das ist letztlich eine persönliche Sache von Greta. Muss sie selbst wissen. Warum ist das hier relevant?


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