#781

RE: Demokratische Herausforderungen

in Medizin und Psychologie 01.09.2020 20:31
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von moorhuhn im Beitrag #780
Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #778
Lies einfach mal dies:Schwedens Chef-Virologe gesteht Fehler bei Sonderweg ein - „schreckliche“ Todeszahlen


Jo, der Artikel stammt aus dem Juni. Ich hab einen aktuelleren. Mag sein, dass dir die Quelle nicht gefällt, ist mir aber auch egal. Zwei Dinge hab ich im letzten halben Jahr gelernt, die Meldung von heute ist morgen wieder Geschichte und es lohnt sich auch mal, nicht den zuerst angezeigten Artikel beim google zu lesen.

https://www.merkur.de/welt/schweden-coro...r-90021146.html
Och, ich lese den Merkur ganz gerne, und mein rotes Zitat ist sogar daraus (10.7.) Aber daß die Nachricht von heute die Geschichte von morgen ist, wußten schon die Stones in den 60ern, als sie Yesterday Papers sangen. Nur, und das ist der Denkfehler in Deinem Argument, bedeutet die Tatsache, daß eine Nachricht ein paar Tage auf dem Buckel hat, keineswegs, daß sie falsch ist. Das nämlich müßtest Du erst beweisen. Nur zu....


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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#782

RE: Demokratische Herausforderungen

in Medizin und Psychologie 01.09.2020 22:10
von moorhuhn | 1.488 Beiträge

Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #781
Aber daß die Nachricht von heute die Geschichte von morgen ist, wußten schon die Stones in den 60ern, als sie Yesterday Papers sangen. Nur, und das ist der Denkfehler in Deinem Argument, bedeutet die Tatsache, daß eine Nachricht ein paar Tage auf dem Buckel hat, keineswegs, daß sie falsch ist. Das nämlich müßtest Du erst beweisen. Nur zu....


Deine Thesen werden immer verwirrender, sorry!
Wie kommst du darauf, dass ich die von dir zitierte Nachricht als falsch bezeichne? Es geht lediglich darum, dass sich die Situation in Schweden von Juni bis heute entspannt hat und das Konzept beibehalten wird.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#783

RE: Demokratische Herausforderungen

in Medizin und Psychologie 02.09.2020 00:27
von Atue (gelöscht)
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Zitat von denker_1 im Beitrag #768
Ich wurde im Supermarkt vorgewarnt. Ohne Maske das nächste Mal BUSSGELD. Obwohl der Lappem NIE UND NIMMER vor Viren schützt, was auch auf der Packung drauf steht!!!


Ja, das ist so ein blödsinniges Totschlagargument! Vorgebracht von Menschen, die leider nicht mitdenken!
Eigentlich kenne ich wirklich keinen einzigen seriösen Virologen, der die Behauptung aufgestellt hat, dass die Masken gegen Viren schützen. Wogegen aber die Masken durchaus schützen, das ist die Ansteckung von anderen.

Das liegt daran, dass als wichtiger Infektionsweg schlicht und einfach die Verbreitung des Virus über die Atemluft identifiziert wurde. Wenn du eine Maske trägst, und diese vor allem richtig trägst, und idealerweise diese noch Mindeststandards entspricht - dann kommt deine Atemluft nicht so weit, wenn du ausatmest - und damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass du im Falle einer Infektion deinerseits, einen anderen infizieren kannst.

Nicht mehr und nicht weniger! DEINE Maske schützt also nicht dich, wohl aber deine Mitmenschen. Die Masken der Mitmenschen schützen hingegen dich. Wenn also viele Mitmenschen Masken tragen, zeigen diese sich sozial und schützen dich - wenn du die Maske verweigerst bist du klar unsolidarisch und egoistisch unterwegs.

So einfach ist es - und ganz ehrlich, mir gehen diese ganzen Egoisten in Straßenbahnen, Zügen und auch leider zu häufig in Supermärkten so was von auf den Sack! (Sorry, aber so empfinde ich das) Als ob es wirklich so dramatisch wäre, dass man aus Solidarität mit anderen mal für die kurzen Einkaufswege sich eine Maske überzieht! Auch Menschen, die dann sagen, dass ihnen das Atmen schwerer fällt, halte ich gerne mal entgegen, ob sie denn Verständnis dafür hätten, wenn sie auf dem OP-Tisch liegen, und der behandelnde Arzt mal auf seine Maske verzichtet, weil sie ihm das Atmen erschwert.....übrigens - die Maske des behandelnden Arztes schützt nicht den Arzt! Sie schützt dich, wenn du mit offener Wunde behandelt wirst! Denk mal drüber nach!



Zitat von denker_1 im Beitrag #773
Die Krankenhäuser melden Kurzarbeit an die Bestatter auch!

Wo also sind die ganzen Covid kranken und toten?


In Deutschland haben wir bisher äussert erfolgreich gegen die Ausbreitung des Virus agiert. Das ist gut so! DAS nun zu kritisieren erscheint mir doch eher der Gedankengang eines sehr schlichten Gemüts zu sein. Würdest du es ernsthaft in Erwägung ziehen, die Maskenpflicht und die anderen Maßnahmen inklusive einem Lockdown dann und genau dann zu akzeptieren, wenn wie vor nicht all zu langer Zeit in Italien oder Spanien die dortigen Gesundheitssysteme nicht mehr mit dem Infektionsgeschehen zurecht kommen?

Mir ist es lieber, wir gehen etwas vorsichtiger mit dem Virus um, und haben vielleicht über einige Wochen zu scharfe Maßnahmen, die wir dann langsam zunehmen lockern können - entsprechend dem was das Gesundheitssystem noch verkraften kann. Die andere Näherung wäre, erst mal das Gesundheitssystem systematisch überfordern, dann mal ein Maßnähmchen hier und dort zu machen, und einfach zu hoffen, dass es hilft. Man KANN das so machen - hat dann aber die Todeszahlen wie wir sie aus anderen Gegenden der Welt kennen. Und wer entscheidet dann über Leben und Tod ? Ist es nicht viel vernünftiger, erst mal per se zum Ziel zu haben, dass so wenige Menschen wie irgend möglich an Covid-19 sterben müssen?

Und welche Beschränkungen haben wir heute noch genau? Es sind nur noch wenige. Die Schulen haben auch wieder geöffnet. Familienfeiern finden wieder statt. Die Innenstädte sind offen, du kannst auch ins Kino und in ein Restaurant. Demonstrationen sind erlaubt - wenn auch mit gewissen Abstandsregelungen. Was genau ist daran wirklich so schlimm? Kann man das wenige an Einschränkungen nicht ertragen, wenn man im Gegenzug hilft, den Status der Pandämie in Deutschland beherrschbar zu halten?


Zitat von moorhuhn im Beitrag #779
Die allgemeine Panikmache zusammen mit der widersprüchlichen Masken- und Isolationspflicht, haben ökonomische, soziale und gesundheitliche Folgen, deren Ausmaß in keinem Verhältnis zur Mortalitätsrate von covid 19 steht. Dieser Umstand ist für mich die wahre existentielle Bedrohung, wie für viele denkende Menschen auch. Sie werden in einen Topf geworfen mit Extremisten, Spinnern und Verschwörern, ist ja auch die bequemste Art und Weise, Kritiker mundtot zu machen.


Durchaus ein berechtigter Einwand - allerdings halte ich ihn für völlig überzogen. Eventuell hat man in Deutschland am Anfang der Pandämie überreagiert. Das Problem ist allerdings - wir haben es bei dieser Pandämie mit expotentiellen Prozessen, und vielen Ungewissheiten zu tun. Expotentielle Prozesse werden im Allgemeinen regelmäßig eher unterschätzt. Das dürfte ein wichtiges Motiv derer sein, die ernsthaft auf die Straße gehen, weil sie die jetzt noch bestehenden Einschränkungen nicht verstehen.
Gerade deshalb ist es aber gut, dass man beim Auftreten einer Pandämie, die sich expotentiell ausbreitet, nicht zu spät die Ausbreitung eindämmt - nur so kann ein massenhaftes Auftreten vermieden werden. Das Zeitfenster, in dem man eine Entscheidung treffen kann, ist dabei relativ klein. Denn - wenn man in Deutschland nur wenige Wochen länger ohne Maßnahmen die Pandämie hätte laufen lassen - wir hätten auch in Deutschland italienische Zustände gehabt.

Im Übrigen schmeiße ich nicht die zu wenig denkenden Menschen in einen Topf mit Extremisten und Spinnern - das tun diese schon selbst. Es sind diese Menschen, die gemeinsame Sache mit Extremisten machen, und die sich auf Demos durchaus auch von Rechtsextremen und anderen Spinnern gerne begleiten lassen. Hier wäre Abgrenzung von Nöten, damit man sich nicht zum Spielball von Extremisten machen lässt! Doch den Wenig-Denkern fehlt hier das Feingefühl, weil ja im Zweifel es als wahrscheinlicher angesehen wird, dass es sich um eine weltweite Verschwörung handelt, dass Bill Gates alle Menschen impfen lassen will, oder sonstige krude Theorien unbedingt gelten müssen.....anstatt mal einfach ganz ernsthaft sich mit dem Virus auseinander zu setzen, und dann festzustellen, dass wir schlicht und einfach vieles nicht wissen, dass aber genau dann, Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist.

Klar kann man gegen jede einzelne Maßnahme jeweils auch Gründe vorbringen - und ich schließe auch gar nicht aus, dass es immer wieder mal Maßnahmen gibt, die man auch kritisch hinterfragen kann. Doch - und da schließt sich der Kreis zur Kritik am GG - gerade weil bei und das GG gilt, und weil wir einen Rechtsstaat haben, kann auch gegen jede Maßnahme geklagt werden. Und es gibt inzwischen ja auch schon vieles, was von Gerichten als Nicht Verhältnismäßig wieder kassiert wurde.

Wer daraus schließt, dass die Politik dann doch bitte lieber etwas leichtsinniger auf Corona hätte reagieren sollen - der muss sich klar machen, dass man mit diesem Leichtsinn halt auch in der Gefahr lebt, das Kind mit dem Badewasser auszuschütten.

Du hast bei einer solchen Pandämie eben nicht die Möglichkeit, erst mal alles in die Katastrophe laufen zu lassen, und dann doch "Alles wird gut" zu machen - denn dann musst du Gräber ausheben, und da ist für die Betroffenen nichts aber auch gar nichts gut. Wie man es eben nicht machen sollte, kann man doch gut in Brasilien studieren! Schaut man sich Studien an, wie sich die Wirtschaft in Brasilien ohne wesentliche staatliche Maßnahmen gegen Corona entwickelt, dann sind diese gerade nicht wesentlich günstiger, als die Prognosen für Deutschland. Allerdings verdienen in Brasilien die Sargbauer mehr.....wollen wir das wirklich in Deutschland?

Ich sehe in Deutschland eine große Mehrheit dafür, dass man genau das nicht will, und deshalb die Maßnahmen im Wesentlichen mitträgt. Und sich sehe eine kleine aber relevante Minderheit, die das anders sieht. In unserer Demokratie darf sie das auch anders sehen - aber was sie nicht darf, ist durch Fehlverhalten die übergroße Mehrheit zu Majorisieren!

Freiheit ist immer auch die Freiheit der anderen - und wer die Lebenszeit anderer durch bewusstes Fehlverhalten auch nur potentiell verkürzt, greift massiv in die Freiheit anderer ein - und das ist nicht akzeptabel!



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#784

RE: Demokratische Herausforderungen

in Medizin und Psychologie 02.09.2020 02:00
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von moorhuhn im Beitrag #782
Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #781
Aber daß die Nachricht von heute die Geschichte von morgen ist, wußten schon die Stones in den 60ern, als sie Yesterday Papers sangen. Nur, und das ist der Denkfehler in Deinem Argument, bedeutet die Tatsache, daß eine Nachricht ein paar Tage auf dem Buckel hat, keineswegs, daß sie falsch ist. Das nämlich müßtest Du erst beweisen. Nur zu....


Deine Thesen werden immer verwirrender, sorry!
Wie kommst du darauf, dass ich die von dir zitierte Nachricht als falsch bezeichne? Es geht lediglich darum, dass sich die Situation in Schweden von Juni bis heute entspannt hat und das Konzept beibehalten wird.

Nonsens! Welche Situation hat sich denn verändert? Leben die 5000 schwedischen Corona-Opfer, die schon im Juli zu verzeichnen waren und die es verbieten, das schwedische Modell zu bejubeln, wieder? Das Modell st gescheitert, und wenn es einigen Träumer hundertmal nicht paßt.


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#785

RE: Demokratische Herausforderungen

in Medizin und Psychologie 02.09.2020 02:02
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Atue, Dein Beitrag ist mit das Beste, was ich bis jetzt zum Thema lesen durfte. Danke.


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#786

RE: Demokratische Herausforderungen

in Medizin und Psychologie 02.09.2020 19:34
von moorhuhn | 1.488 Beiträge

Ich möchte mal versuchen, der Diskussion ein wenig die Aggression zu nehmen. Letztlich kennen wir uns alle nur aus dieser illustren Runde, ohne Wissen über spezifische Befindlichkeiten der jeweiligen Person. Da nehme ich mich nicht aus, schnell auf 180, meistens dann später bestrebt, komplexe Sachverhalte mehrdimensional zu betrachten.
Atues Beitrag hat mich dazu im Besonderen inspiriert, weil sich dieser folgerichtig zu Maskenpflicht, ausufernden Demos und Bewertung der corona- Maßnahmen äußert.

Es ist schlicht gesagt der "Bumerang Lookdown", der jetzt mit voller Wucht aufschlägt. Die sozialen, ökonomischen und psychischen Einbrüche öffnen Intoleranz, Aggression und Unvernunft Tür und Tor. Das blaubraune Gesindel, die tumben Reichsbürger und die esoterischen Spinner waren schon vor corona da, man hat sie belächelt und ignoriert, wohlgemerkt vor dem Hintergrund einer ansonsten aufgeklärten, demokratischen Gesellschaft. Gefährlich wurde es, als sich diese nach und nach verdünnte, weil die "Kollateralschäden" allmählich sichtbar werden- Existenzangst, Isolation/Einsamkeit, angeordneter Zerfall sozialer Strukturen und die Furcht, immer noch mehr, statt weniger reglementiert zu werden. Diese Folgen kann man nicht mit Impfungen beseitigen, sie sind langwierig und nicht selten dauerhaft. Soll heißen, wir haben vielleicht covid19 einigermaßen im Griff, herbeigeführt durch Druck und Appelle, jedoch zu dem Preis, dass ein Großteil der Menschen psychisch und sozial völlig neben sich steht und die Wahl zwischen Pest oder Cholera hat. Es ist kein Geheimnis, dass Extremisten und andere "Heilsversprecher" gerade solche Befindlichkeiten knallhart ausnutzen. Und nein, hier reicht sachliche Aufklärung nicht mehr, weil frei nach Brecht immer erst das Fressen und dann die Moral kommt. Und da bin ich wieder bei staatlicher Verantwortung, Kurzarbeit, coronahilfen und co sind/waren ein Tropfen auf den heißen Stein, weder gerecht verteilt noch nachhaltig wirksam. Völlig überforderte Eltern, denen man schon heute ein Horrorszenario der Herbst/Wintererkältungszeit entwirft und die dann wieder nicht wissen, wie sie Arbeit und Familie gestemmt kriegen, wenn man die KITAS
dicht macht oder eine Rotznase reicht, um dort nicht eingelassen zu werden. Dazu kann man sehr viele Erfahrungsberichte hören und lesen. Und es geht immer noch weiter, Bußgelder, herabwürdigende Szenarien in der Öffentlichkeit, prügelnde Polizisten, Erlasse von Jugendämtern, infizierte Kinder in Obhut zu nehmen, sollten sie im Familenleben nicht streng isoliert werden und einige weitere groteske Anordnungen. Da hilft es auch wenig, wenn Herr Spahn plötzlich einsichtsvoll so manche Unverhältnismäßigkeit einräumt. Keine Ahnung, müssen die Eier gewesen sein, mit denen er auf seinen Pilgerreisen beworfen wurde.

Zur Ergänzung noch einen aktuellen Beitrag, dem meine letzte Äußerung zugrunde liegt. Und ja, ich kann nachvollziehen, dass im März diese Maßnahmen notwendig waren und ergriffen wurden. Dennoch wäre es möglich gewesen, sich sehr viel früher zu entspannen, wenn man den Krisenstab erweitert und relativierende Erkenntnisse mehrerer Wissenschaftler und vieler Mediziner vor Ort integriert hätte. Dann wäre auch die Ablehnung und Radikalisierung heute nicht so extrem.


https://www.welt.de/politik/deutschland/...ussprechen.html


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#787

RE: Demokratische Herausforderungen

in Medizin und Psychologie 03.09.2020 00:31
von Atue (gelöscht)
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Dazu eine Entgegnung von mir:

Die grosse Masse der Menschen in Deutschland geht mit dem Virus und seinen Herausforderungen durchaus verantwortungsvoll um! Klar - Schwierigkeiten haben viele, weil sich die Alltagsroutine durch die neuen veränderten Rahmenbedingungen verändert haben - und das mit zu machen ist eine Herausforderung, und das ist nicht leicht.

Angefangen von Schülern, die mal eben den normalen Schulbetrieb durch Online-Schule ersetzen mussten - obwohl weder die Technik noch die Lehrer darauf ausreichend vorbereitet waren.
Dann aber auch die Eltern, die einerseits plötzlich in HomeOffice mussten, oft auch kombiniert mit Kurzarbeit. Das Einkaufen hat sich verändert, die sozialen Kontakte haben sich verändert, und vieles vieles mehr musste angepasst werden, was man lieb gewonnen hatte, und eigentlich gerne beibehalten wollte.
Aber auch die Großeltern - die eben nicht mehr so einfach die Enkel sehen konnten........sie sollten sich selbst schützen......


Jeder von euch kennt darüber hinaus noch viele Sonderkonstellationen, in denen die Veränderungen durch die Herausforderungen mit der Corona-Krise durchaus prägnant waren und sind!


Der überwiegende Teil der Bevölkerung hat ausreichend Sinn und Verstand, um die größeren Zusammenhänge ausreichend zu verstehen, und angemessen zu reagieren. Auch wenn es im Detail vielen sehr schwer fiel, die eigenen Verhaltensweisen anzupassen, haben wir überwiegend genau das gemacht, und es ist gut!

Ausgesprochen gut!

Deutschland steht weitaus besser da als die allermeisten Staaten der Welt, was den wirksamen Umgang mit der Corona-Krise angeht! Das ist gut - und das ist absolut einen MEGA-Applaus an uns selbst wert!

Spahn hat es richtig gesagt - mit den Kenntnissen von heute hätte man im März/April/Mai etwas anders reagieren können....nur wussten wir es da noch nicht! Wir haben aber so reagiert, dass die Zahlen in Deutschland immer so blieben, dass das Gesundheitswesen nicht (!) überfordert wurde.

Wenn nun Minderheiten meinen, sie müssten aus dem Erfolg Deutschlands eine Geschichte von Diktatur und Unterdrückung irgendwie herbeibeten - dann handelt es sich um die Minderheit derer, die solche Geschichten verbreiten, vor allem um den Spinnerten Rest der Gesellschaft, den man halt in einer Demokratie ertragen muss.


Wenn es mehr um Kritik im Detail geht - sieht die Sache anders aus! Selbstverständlich ist es völlig richtig, dass jede einzelne Massnahme der Politik ausreichend zu begründen ist, und ggf. auch einklagbar verändert werden sollte!

Bezeichnend ist, dass einer der erfolgreichsten Staaten in der Pandämie-Bewältigung nun einem merkwürdigen Klientelmix aus radikalisierten Aluhüteträgern und Extremisten gegenübersteht, die in Leugnung jeglicher Fakten nur eine eigene Wahrheit verbreiten, die mit der Realität aber nicht in Einklang zu bringen ist.

Im Detail kann und darf und soll man alles und jedes kritisieren - aber wer nicht erkennt, dass Deutschland in der Abarbeitung der Sondersituation der Pandämiebeherrschung weitaus erfolgreicher unterwegs ist, als die allermeisten Staaten der Welt, den kann und werde ich schlicht und einfach nicht mehr ernst nehmen.



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#788

RE: Demokratische Herausforderungen

in Medizin und Psychologie 03.09.2020 12:00
von Meridian | 2.904 Beiträge

Hier eine Satire zu Spahns Äußerungen.

https://www.der-postillon.com/2020/09/zu...n-lockdown.html

Immer macht Spahn nur halbe Sachen...


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#789

RE: Demokratische Herausforderungen

in Medizin und Psychologie 03.09.2020 12:19
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von moorhuhn im Beitrag #786
Zur Ergänzung noch einen aktuellen Beitrag, dem meine letzte Äußerung zugrunde liegt. Und ja, ich kann nachvollziehen, dass im März diese Maßnahmen notwendig waren und ergriffen wurden. Dennoch wäre es möglich gewesen, sich sehr viel früher zu entspannen, wenn man den Krisenstab erweitert und relativierende Erkenntnisse mehrerer Wissenschaftler und vieler Mediziner vor Ort integriert hätte. Dann wäre auch die Ablehnung und Radikalisierung heute nicht so extrem.


https://www.welt.de/politik/deutschland/...ussprechen.html


Da werden die damit Befaßten und ich aber froh sein, daß Du ihnen ihre Entscheidungen vom März verzeihst. Unverzeihlich aber ist Dein Anspruch an sie, immer und ewig das Richtige zu tun, wenn niemand - außer dem Herrgott und seinem verantwortlichen Stellvertreter hienieden, Donald Trump - in der Welt wußte und weiß, was denn das Richtige ist. Es ist eine weitverbreitete Unart - und scheinbar besonders von Menschen aus der ehemaligen DDR -, sich auf ein hohes Roß zu setzen und von dem herab die große Abkanzelungsarie zu singen. Natürlich hätte man alles viel besser machen können, aber nach dem Rathaus ist man immer schlauer, und der Erfolg, aber den bestreiten manche Leute ja auch, entschuldigt die Fehler. Und der Erfolg ist zweifelfrei zu konstatieren. Trotz - wie heißen die nochmal? - Querbeet 4711. Politik ist kein Showevent, und die Bevölkerung das pfeifende Publikum, sondern harte Arbeit, die durchaus fehlerbehaftet sein kann. Und in Grenzen auch darf.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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#790

RE: Demokratische Herausforderungen

in Medizin und Psychologie 04.09.2020 14:06
von Meridian | 2.904 Beiträge

Erneut der Postillon:

https://www.der-postillon.com/2020/09/5Graben.html

Aber gewaltbereite Nazis dürfte er nicht davon abhalten, ebensowenig durch einen Impfgraben. Eher schon, wenn der Graben mit Säure gefüllt ist.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#791

Die Kirche im Dorf lassen!

in Medizin und Psychologie 06.09.2020 01:09
von moorhuhn | 1.488 Beiträge

Der Frank- Walter gießt ja noch mal richtig Öl ins Feuer!

https://www.welt.de/politik/deutschland/...nsamer-Tod.html

Mir stellen sich hier zwei Fragen:
1. Wer gedenkt denen, die das Pech hatten und im Lookdown an ganz "normalen" Krankheiten gestorben sind? Vielleicht sogar deshalb, weil notwendige Therapien im Zuge des Coronahypes stark eingeschränkt bzw. ausgesetzt wurden?
2. Was genau unterscheidet den corona- Tod vom Krebstod, vom Herzinfarkt, vom Lungenemphysem u.ä.?

Menschen werden geboren und sterben, dabei gibt es erschütternde Schicksale, die bisher auch nicht durch Staatsakte gewürdigt wurden.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#792

RE: Die Kirche im Dorf lassen!

in Medizin und Psychologie 06.09.2020 01:42
von Atue (gelöscht)
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Sehe ich prinzipiell ähnlich. Zur Verteidigung der Idee von Steinmeier kann man anfügen, dass es so etwas gibt wie ein normales Sterbegeschehen. Und dann kommt Corona.....und das Sterbegeschehen verändert sich. Steinmeier will dem einen Raum anbieten, dass man das verarbeiten kann.

Rational verstehe ich seine Argumentation - halte sie aber durchaus auch für fragwürdig, weil es ja durchaus Gedenktage gibt, an denen man Toten gedenkt - und es wäre völlig ausreichend, wenn man da dieses Jahr einen besonderen Akzent denen widmet, die an Covid-19 und seinen Folgen gestorben sind. Das könnte dann auch die mit einschließen, die nicht direkt, sondern eben indirekt ein Opfer von Corona wurden. Das fände ich angemessen.



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#793

RE: Die Kirche im Dorf lassen!

in Medizin und Psychologie 06.09.2020 08:43
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von moorhuhn im Beitrag #791

2. Was genau unterscheidet den corona- Tod vom Krebstod, vom Herzinfarkt, vom Lungenemphysem u.ä.?

Ganz einfach: Coronasterben ist epidemisch, der Krebstod nicht.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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#794

RE: Demokratische Herausforderungen

in Medizin und Psychologie 06.09.2020 10:17
von Anthea | 12.634 Beiträge

Au ja. In Salzsäure geloestes Nazi Problem. betrifft #790.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


zuletzt bearbeitet 06.09.2020 10:19 | nach oben springen

#795

RE: Die Kirche im Dorf lassen!

in Medizin und Psychologie 06.09.2020 11:12
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #791
Der Frank- Walter gießt ja noch mal richtig Öl ins Feuer!

https://www.welt.de/politik/deutschland/...nsamer-Tod.html



Andere Staaten hatten bereits ihre Gedenktage oder Schweigeminuten für Corona-Opfer. Da ist es doch gerade zu verständlich, dass man auch in Deutschland auf den Gedanken kommt, den Pandemie-Toten zu gedenken.
Was daran "Öl ins Feuer gießen" sein soll, erschlicht sich mir daher nicht.


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