#706

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 02.08.2020 20:26
von Anthea | 12.634 Beiträge

Ich meinte mit dem Spruch, dass ich gerne "Fachliteratur" lesen würde, so dann am Ende eines! Buches eine mehr oder weniger verbindliche Aussage meine Meinung beeinflussen könnte nach dem Motto: Aha, das hat ein Fachmann_frau geschrieben und man kann es durchaus SO annehmen. Weil nämlich weitere Bücher, die man lesen würde, nichts großartig Anderes aussagen würden! Aber das ist nun einmal nicht an dem!
Ich benutze immer! verschiedene Quellen, jedoch greife ich lediglich auf zusätzliches "Buchwerk" zurück, wenn mich das Thema brennend interessiert.
Ich verallgemeinere im Übrigen nie! Das zu tun wäre doch dumm, nicht wahr?

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#707

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 02.08.2020 23:39
von Atue (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #699
Ein normaler Unterricht muss in Präsenz stattfinden, wenn du die soziale Ungleichheit in Deutschland nicht weiter verschärfen willst.


Diese Aussage ist in der derzeitigen Situation sicherlich richtig - ich könnte sie genau so von mir geben.
Dennoch - man könnte auch mal die Frage stellen, wie man soziale Ungleichheit abbauen kann, ohne dass Präsenzunterricht stattfindet.

Im Bereich der Studierenden ist Fernunterricht durchaus etwas, was schon viele Jahre ganz praktisch erprobt ist und erfolgreich funktioniert. Nicht nur, aber sicherlich auch an der Fernuniversität Hagen!

Tatsächlich lassen sich damit durchaus erfolgreich Studienabschlüsse erzielen - zu einem minimalen Preis! Aufgrund der hohen Flexibilität der Studiengänge sind zeitliche Komponenten dort individuell, und dennoch kann man eine gute Betreuung und auch vernünftige Lerngruppen durchaus finden.

Natürlich sind die Erfahrungen dort nicht unmittelbar auch auf schulische Erlebnisse übertragbar - aber gerade auch die erfolgreichen Experimente in Coronazeiten in den letzten Monaten machen klar, dass es Unterschiede dabei gibt, wie an einzelnen Schulen erfolgreich auch ohne Präsenz Unterricht stattfinden konnte.

WENN es zum Dauerzustand würde, dass wir Online-Unterricht brauchen - dann sollte man ernsthaft daran gehen, auf der Basis aller verfügbarer Erkenntnisse gute Konzepte zu entwickeln, wie man das gerecht und sozial organisieren kann!
Das A&O sind dabei die technischen Voraussetzungen - doch die reichen nicht. Jedem Schüler einen PC und ein gutes Internet zur Verfügung zu stellen ist das eine - aber auch ein privates Umfeld zu schaffen, welches positive Lernerlebnisse ermöglicht, das gehört auch dazu.

Doch selbst wenn all dies gelingen würde - neben der reinen Wissensvermittlung an der Schule durch die Lehrer wird an den Schulen durch den Kontakt der Schüler untereinander auch vieles vermittelt - beispielsweise Sozialkompetenz und Empathie. Wie das sozial gerecht über andere Formen der Bildung vermittelt werden kann, da haben wir noch einiges an Forschung zu machen! Trotzdem würde ich nicht per se sagen, dass es nicht möglich ist.



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#708

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 02.08.2020 23:50
von moorhuhn | 1.489 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #704
ich habe ein etwas ambivalentes Verhältnis zu "Fachliteratur"


Ich hatte das bis vor corona nicht, weder im sozialen, medizinischen als auch politischen Sektor . Das lag vielleicht daran, dass ausgehend von mehreren fundierten wissenschaftlichen Erhebungen ein gesundes Maß an politischen Entscheidungen getroffen wurde.
Heute ist alles anders, es gibt offiziell ein RKI, Professor Drosten, Karl Lauterbach und Jens Spahn, verlängerte Arme allenfalls Marcus Söder und Angela Merkel.
Aus Gründen des Selbstschutzes werde ich hier keine Quellen verlinken, die ebenso wissenschaftlich (medizinisch, sozial, ökonomisch) und faktenorientiert darlegen, dass das, was hier gerade passiert mitnichten die Volksgesundheit schützt und erhält.
Nur am Rande, es waren nicht ein paar Tausende, die gestern in Berlin demonstriert haben, sondern 1,6 Millionen und die Demo wurde nicht von der Polizei aufgelöst, man hat sie schlicht austrocknen lassen. Und es waren in der Hauptsache auch keine Corona- Leugner sondern Pandemie- Leugner. In der Summe alles Leutz, die über den Tellerrand rausschauen und auch anderen als politisch vorgegebenen Analysen und Fakten zum Thema corona aufgeschlossen sind. Ich meine hier nicht egozentrische vegane Köche oder extremistische Kräfte, eher renommierte Ärzte und Wissenschaftler, die mit ihren Erhebungen keinerlei persönliche Vorteile erlangen, trotzdem vom Regierungsgeschwader ignoriert werden. Irgendwie funktioniert Demokratie so ja auch nicht.
Und wenn mir jetzt auch wieder der Aluhut aufgesetzt wird, offiziell befinde ich mich laut politischen und regierungstolerierten Medizinexperten in der 2. Welle, ohne eine erste erlebt zu haben. Ein paar hundert Feierhanseln sind infiziert, ohne krank zu sein, am Flughafen Leipzig werden nur Bürger aus Halle getestet und von Mallorca werden Fotos von 2018 gepostet, um noch mal richtig die Entrüstung der braven Bürger zu befeuern.

Zitat von Anthea im Beitrag #704
Somit ist ein klarer Blick, Menschenkenntnis und Eigenbeobachtung immer noch aus meiner Sicht der beste Ratgeber.



Sehr richtig, dieser klare Blick fängt immer damit an, dass man zur "Fachliteratur" auch mediale Tagesmeldungen zählt, eigene Erfahrungen auswertet und die vielen Widersprüche derzeit sieht.
In Bezug auf die Schule finde ich die Einschätzung, dass im homoffice Kinder aus bildungsfernen Schichten ein größeres soziales Risiko sind sehr interessant, allerdings auch wieder ignorant und widersprüchlich. Erinnert mich ein bisschen an Pipi Langstrumpf, ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Im Klassenzimmer hocken alle Kinder einträglich beisammen, im Bus müssen wir aber bei 10 Mitfahrern Maske tragen.
Mei, ich bin es leid, diese hirnrissigen Schutzmaßnahmen zu wiederlegen, ohne dabei auf die Qualität der verkeimten "Alltagsmasken" einzugehen.
Was mich derzeit umtreibt, sind antidemokratische Prozesse im Namen des Gesundheitsschutzes, deren Blüten von den wenigsten absehbar sind. Solange ich mei Ruh hab, unterschreib ich alles!
Zum Schluss, ich bin 55 Jahre alt, kenne antidemokratische Verhältnisse, war infiziert und arbeite seit April wieder an vorderster Front, und werde nicht aufhören, diesen Irrsinn zu hinterfragen!


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#709

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 03.08.2020 00:14
von moorhuhn | 1.489 Beiträge

Atue, zumindest in meiner Schule wird es auch im Präsenzunterricht kein "soziales Leben" an der Schule geben. Es ist bei Abstandsgebot, Maskenpflicht und Ausfall von außerschulischen Events schlicht nicht möglich, soziale schulische Kontakte zu pflegen.
Der Fokus liegt auf Wissensvermittlung, der ohne die einträglichen Sozialmethoden auskommen muss. Man kann das drehen und wenden, wie man will, ein Gespräch in Englisch, Gruppenarbeit, Podiumsdiskussionen- überall hocken Menschen zusammen. Und die brauchen das auch!
Umfragen zum homeoffice haben ergeben, dass selbst Videokonferenzen nicht annehmbar den gleichen persönlichen Effekt hatten wie eine Präsentationsrunde im Klassenraum.
Mittlerweile kenne ich die technischen Möglichkeiten alle, aber es ist eben nicht dasselbe, das sagen dir Teenies, die mit dem Handy in der Armbeuge schlafen gehen.
Sicher ist ein virtuelles Klassenzimmer machbar, die Frage ist eben nur, ob es für die kindliche/jugendliche Entwicklung geeignet ist.
Im übrigen kann man das ausweiten auf viele andere Bereiche des menschlichen Zusammenlebens, allen voran die Kultur. Klar kann man technisieren und sich online vergnügen, dennoch bleibt der Mensch ein soziales Wesen, das fühlt, sieht und kuscheln will.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#710

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 03.08.2020 00:33
von Atue (gelöscht)
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Dem widerspreche ich gar nicht. Trotzdem ist auch deine Sichtweise geprägt davon, dass du die Vergangenheit und Gewohntes erhalten möchtest.

Was aber, wenn man neu denkt?

Die neue Denke könnte sein: Wie vermitteln wir einerseits Wissen an junge Menschen unter Corona-Bedingungen?
Und andererseits: Wie vermitteln wir Sozialkompetenz, Empathie u.ä. unter Corona-Bedingungen?

Soziale Kontakte sind auch in Zeiten von Corona nicht unmöglich - allerdings könnten die Voraussetzungen beispielsweise sein, dass diese sozialen Prozesse kontrolliert stattfinden. So wäre es denkbar, dass eine Gruppe negativ getesteter Menschen für einen überschaubaren Zeitraum Projekte gemeinsam durchführen.

Worum es mir geht ist: Schule vermittelt typischerweise nicht nur Wissen! Die Wissensvermittlung kann man auch sozial gerecht unter Coronabedinungen organisieren - schwierig wird es aber, wenn wir gar nicht wissen, was die Schule sonst noch so vermittelt......

Wir ahnen es schon - doch alles was wir ahnen, kann auch Corona-tauglich vermittelt werden! Nur - wir müssen das mal zum Thema machen.

Nehmen wir Corona als neue gesellschaftliche Realität wahr, dann beschäftigen wir uns auch mit solchen Konzepten. Nehmen wir Corona eher als etwas lästiges wahr, was morgen dann hoffenlich vorbei ist.....dann greifen wir auf veraltete Konzepte zurück, die unter Corona nicht wirklich greifen.

Ich behaupte mal, dass man auch mit Corona durchaus alles vermitteln könnte, was klassisch die Schulen ausmacht - wenn man denn wollte. Nur müsste man dazu einiges an Konzepten ändern.

Ein Beispiel: Früher haben viele Schulen einen Schulchor oder eine Theatergruppe oder Musicalgruppe organisiert - prinzipiell gehen solche Erfahrungen für Schüler auch unter Corona! Nur - es braucht dann besondere Rahmenbedingungen um so etwas zu ermöglichen. Wir sollten mehr darüber nachdenken, ob solche Rahmenbedingungen hilfreich sein könnten.....es geht schießlich um die Bildung unserer Kinder!



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#711

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 03.08.2020 01:42
von moorhuhn | 1.489 Beiträge

Zitat von Atue im Beitrag #710
Soziale Kontakte sind auch in Zeiten von Corona nicht unmöglich - allerdings könnten die Voraussetzungen beispielsweise sein, dass diese sozialen Prozesse kontrolliert stattfinden. So wäre es denkbar, dass eine Gruppe negativ getesteter Menschen für einen überschaubaren Zeitraum Projekte gemeinsam durchführen.


Dieser Gedanke widerspricht rein medizinisch und auch logistisch machbaren Prämissen. Ein coronatest spiegelt den Augenblick der Testdurchführung wider. Soll heißen, 1 Minute später kann die Infektionslage schon eine ganz andere sein. Logistisch gesehen, werden Schulprojekte von langer Hand geplant und betreffen bei externen Partnern temporär wiederrum möglich Infizierte, die dann ebenso ausfallen.

Zitat von Atue im Beitrag #710
Worum es mir geht ist: Schule vermittelt typischerweise nicht nur Wissen! Die Wissensvermittlung kann man auch sozial gerecht unter Coronabedinungen organisieren - schwierig wird es aber, wenn wir gar nicht wissen, was die Schule sonst noch so vermittelt......

Wir ahnen es schon - doch alles was wir ahnen, kann auch Corona-tauglich vermittelt werden! Nur - wir müssen das mal zum Thema machen.


Sorry, aber diesen Zeilen kann ich keine inhaltlich verwertbare Substanz entnehmen.

Zitat von Atue im Beitrag #710
Nehmen wir Corona als neue gesellschaftliche Realität wahr, dann beschäftigen wir uns auch mit solchen Konzepten. Nehmen wir Corona eher als etwas lästiges wahr, was morgen dann hoffenlich vorbei ist.....dann greifen wir auf veraltete Konzepte zurück, die unter Corona nicht wirklich greifen.



Zitat von Atue im Beitrag #710
Ein Beispiel: Früher haben viele Schulen einen Schulchor oder eine Theatergruppe oder Musicalgruppe organisiert - prinzipiell gehen solche Erfahrungen für Schüler auch unter Corona! Nur - es braucht dann besondere Rahmenbedingungen um so etwas zu ermöglichen. Wir sollten mehr darüber nachdenken, ob solche Rahmenbedingungen hilfreich sein könnten.....es geht schießlich um die Bildung unserer Kinder!


Was sind das für Rahmenbedingungen?

Es geht doch nicht um die Wahrnehmung von corona, einzig darum, dass die Politik alles untersagt, was nur im Entferntesten nach Gemeinsamkeit und persönliche Tuchfühlung riecht. Die Politik erfüllt jetzt wirklich ihren reinen Bildungsauftrag, glaubst du im Ernst, dass da noch Platz ist für Chor und Theater?
Beim Chor fliegen die Aerosole, beim Theater kommen noch Gestik und emotionale Faktoren dazu.
Okay, dann "erfinden" wir virtuelle Chöre und Theaterstücke, die Teilnehmer tragen durchgehend Masken und es ist trotzdem nicht dasselbe.

Zitat von Atue im Beitrag #710
Ich behaupte mal, dass man auch mit Corona durchaus alles vermitteln könnte, was klassisch die Schulen ausmacht - wenn man denn wollte. Nur müsste man dazu einiges an Konzepten ändern.


Das habe ich 6 Wochen gut hinbekommen, allerdings nur, was den Bildungsauftrag angeht. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mir deine "geänderten" Konzepte hinsichtlich der sozialen Komponente zukommen lässt. Vorab, ich hab Videokonferenzen, Prüfungssimulationen per whatsapp durchgeführt und feierlichen Zeugnisausgaben hinter Plexiglas beigewohnt. Draußen unter freiem Himmel hab ich meine Abiturienten dann trotz corona mal in den Arm genommen.Soweit ich weiß, leben sie alle noch.
Mei, was ist falsch daran, wenn man eindeutig natürliche zwischenmenschliche Beziehungen, die auch Teenis als wichtig erachten, beibehalten will- bin ich gerne altmodisch.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#712

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 03.08.2020 03:31
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #698
Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #697
Schulunterricht mit 2 Meter Abstand zwischen den Schülern verstößt gegen den Gleichheitsgrundsatz und die Chancengleichheit: bei der Entfernung läßt sich kaum noch pfuschen.


Liebes Gummibärchen, lass es mich mal so ausdrücken: "Verstehen oder nicht verstehen, das ist hier die Frage". Hamlet möge mir verzeihen.
Aber ich verstehe deine Anmerkung nicht.
Wo ist denn ein "Verstoß" auszumachen, wenn bestimmte Abstandsregeln zum Wohle und Sicherheit aller Schüler eingehalten werden? Und wo ist dann jemand benachteiligt?

---

Dabei ist das doch ganz einfach zu verstehen. Die Coronamaßnahmengegner ziehen hehre Begriffe wie Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit heran, um ihre Ablehnung zu legitimieren. Da ich nun diese Argumentation für arg schräg halte, habe ich die gleiche Argumentationsvorgehensweise mit der Chancengleichheit auf der Schulbank - und dies durch die erkenntliche Absurdutät des Beispiels durchaus erkenntlich - karikiert. Ich konnte abschreiben, was ich auch getan habe, weil die Schulbänken dicht beieinander standen; die jetzigen Schüler können es nicht.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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#713

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 03.08.2020 03:47
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von moorhuhn im Beitrag #711

Mei, was ist falsch daran, wenn man eindeutig natürliche zwischenmenschliche Beziehungen, die auch Teenis als wichtig erachten, beibehalten will- bin ich gerne altmodisch.



Nichts ist falsch daran, außer daß die Beibehaltung, die Du anforderst, zur Zeit eine Gefahr für Leib und Leben anderer darstellt. Wenn zwei HIV-Kranke im gegenseitigen Einverständnis Bill Gates bei der Unterjochung der Menschheit helfen wollen und darum trotz ihrer Krankheit miteinander ins Bett gehen, können sie das möglicherweise tun, aber sie können nicht von allen anderen mit dem Argument der persönlichen Freiheit verlangen, daß sie das Gleiche tun und die Krankheitsprophylaxe abschaffen.

Da der Coronaerreger nun aber fies genug ist, im Verborgenen zu wüten und weitaus umfangreichere Wege und Methoden zu seiner Verbreitung als Aids anwendet, sind auch andere Mittel und Wege angebracht. Der fast schon reflexartige Rekurs auf die jeweilige Natürlichkeit von irgendwas hilft da nicht weiter. Nichts ist natürlicher als dieser Megavirus.

Was fehlt, ist ein Passus in unserer Verfassung: Gemeinnutz schlägt Eigennutz. Wobei mir durchaus bewußt ist, daß, was als Gemeinnutz zu gelten hat, Definitionssache ist und somit einen benötigt, der ihn definiert. Auch hier steht die Machtfrage im Raum.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.


zuletzt bearbeitet 03.08.2020 03:49 | nach oben springen

#714

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 03.08.2020 09:38
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #706
Ich meinte mit dem Spruch, dass ich gerne "Fachliteratur" lesen würde, so dann am Ende eines! Buches eine mehr oder weniger verbindliche Aussage meine Meinung beeinflussen könnte nach dem Motto: Aha, das hat ein Fachmann_frau geschrieben und man kann es durchaus SO annehmen. Weil nämlich weitere Bücher, die man lesen würde, nichts großartig Anderes aussagen würden! Aber das ist nun einmal nicht an dem!
Ich benutze immer! verschiedene Quellen, jedoch greife ich lediglich auf zusätzliches "Buchwerk" zurück, wenn mich das Thema brennend interessiert.
Ich verallgemeinere im Übrigen nie! Das zu tun wäre doch dumm, nicht wahr?

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Sollte es dich denn nicht brennend interessieren, wenn du von mir "angefeindet" wirst?


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
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#715

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 03.08.2020 09:44
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #713
...
Was fehlt, ist ein Passus in unserer Verfassung: Gemeinnutz schlägt Eigennutz. Wobei mir durchaus bewußt ist, daß, was als Gemeinnutz zu gelten hat, Definitionssache ist und somit einen benötigt, der ihn definiert. Auch hier steht die Machtfrage im Raum.




Yep! Dieser Passus wird aber sicher nicht in das GG miteinfließen, das unsere ach so tollen neoliberalen Marktstrategen den Eigennutzen definitiv nie mal dem Gemeinnutzen unterstellen werden wollen. Nicht dass ich das gut finde. Gerade hier wäre auch meines Erachtens ein Wandel angesagt. Wenn aber den Eigennutzen der Unternehmen als Gemeinnutzen definieren will... Letztlich ein Hund der sich selbst in den Schwanz beißt, oder?


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
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#716

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 03.08.2020 10:22
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #700
Also zwei Meter Abstand verschärfen sicherlich nicht eine soziale Ungleichheit. Und auch nicht, wenn alle zu Hause lernen müssen!
Und dass eine Lehrkraft alleine aus dem Grunde, da sie älter als die Schüler ist, deshalb Hauptinfektionsträger sein soll, das kann ich nun wirklich nicht glauben!!!
Und deshalb "Spuckschutz" für alle, wenn es denn sicher sein soll.


Das hast du falsch gelesen. Wenn zwei Meter Abstand Präsenzunterricht ermöglichen, perfekt.
Wenn jedoch Home-Learning die Teilnahme am Unterricht - und letztlich die Benotung - vom Zugang zu technischem Equipment, Nachhilfemöglichkeiten oder unterschiedlicher Unterstützung des Lernens im Elternhaus abhängig macht, so verschärft das Home-Learning soziale Ungleichheit und ist damit kritisch in Frage zu stellen.
Mir sind keine Antworten bekannt, wie man das soziale Ungleichgewicht des Home-Learnings abmildern kann. "Freiwilliges Wiederholen" kann auch nicht die Antwort sein - es geht den entsprechenden Schüler*Innen wieder ein Jahr verloren.

Daher nochmal die Frage: Warum haben sich nach den Wochen möglicher Vorbereitungszeit keine praktischen Lösungen im Schulbetrieb etabliert?



zuletzt bearbeitet 03.08.2020 10:22 | nach oben springen

#717

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 03.08.2020 10:26
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #711

Dieser Gedanke widerspricht rein medizinisch und auch logistisch machbaren Prämissen. Ein coronatest spiegelt den Augenblick der Testdurchführung wider. Soll heißen, 1 Minute später kann die Infektionslage schon eine ganz andere sein. Logistisch gesehen, werden Schulprojekte von langer Hand geplant und betreffen bei externen Partnern temporär wiederrum möglich Infizierte, die dann ebenso ausfallen.


Fühlt man sich als Lehrer da nicht manchmal auch ein wenig allein gelassen, liebes moorhuhn?


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#718

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 03.08.2020 11:55
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Forderung: Notfallplan für Schuldigitaloffensive.
Auf alle Fälle müsste nach den Erfahrungen mit der aktuellen Krise ein ordentliches Krisenmanagement organisiert werden. Und warum nicht auch mit einem passenden Notfallplan für die Bildung.

https://www.rnd.de/politik/kampf-gegen-c...3T2VOMRKD4.html


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei


zuletzt bearbeitet 03.08.2020 11:57 | nach oben springen

#719

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 03.08.2020 12:15
von Findus | 2.622 Beiträge

Älter als die Schuldigitalisierung ist die digitale Demenz. Können wir überhaupt wollen, dass Kinder schwerpunktmäßig digital unterrichtet werden? Wird man am Ende dorthin kommen, dass Präsenzunterricht nur noch in Privatschulen stattfindet und Geld dafür bezahlt werden muss?
Muss das, was vielleicht für die begrenzte Zeit der Corona-Krise sinnvoll ist, auch für die normalen Zeiten sinnvoll sein?



zuletzt bearbeitet 03.08.2020 12:16 | nach oben springen

#720

RE: Wie wir sind und wie wir sein könnten????

in Medizin und Psychologie 03.08.2020 12:29
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Ich verstehe deine Einwände und bin immer für das soziale Miteinander. Dennoch halte ich einen solchen Notfallplan für wichtig. Es können ja unterschiedliche Modelle erarbeitet werden, um Risiken zu minimieren. Ich denke, da steht man ohnehin erst am Anfang des Denkprozesses...


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
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