Um zum Straftäter selber wieder zurück zu kommen:
Ich habe nachgedacht. Man kann ihn natürlich sofort abschieben. Manche hier verbinden das mit der Hoffnung, dass ihm dann wirklich dreckig gehen wird oder er hingerichtet würde. Aber wer sagt denn, dass das so sein wird? Wenn es kein politischer Flüchtling ist, dann hat er dort nichts verbrochen. Die Straftaten waren in Griechenland und Deutschland. Und wie schon jemand erwähnt hat, gibt es zu Syrien und umgebenden Ländern keine Rechtsabkommen.
Eher müsste man erst nach Griechenland fragen, warum so einer, der dort zu 10 Jahren verurteilt wurde, schon nach 2 Jahren frei kommt. Ich weiß nicht, ob das in GR sogar rechtlich ist (glaube ich nicht). Aber wie auch immer: Die Straftat ist in Deutschland geschehen, und die hat er mangels Rechtsabkommen zum Heimatland hier abzubüßen. Danach gehört er abgeschoben (wenn überhaupt möglich bei dieser Strafe). In den USA sitzen auch ein paar Ausländer lebenslang in Haft, wobei lebenslang dort bedeutet: so lange, bis der Arzt den Tod feststellt. Es sei denn, der US-Präsident begnadigt den Häftling.
Wenn wir uns ärgern, dass die Haft so teuer sei, dann müssen wir unser Strafrecht gründlich reformieren. Im Mittelalter gab es nur Untersuchungshaft oder Schuldhaft, aber keine Haft für eine Straftat. Die wurde mit Geld-, Ehren-, Körper- oder der Todesstrafe abgegolten. Doch zurück ins Mittelalter ist auch keine Lösung.
Sollte das BGE (bedingungslose Grundgehalt) eingeführt werden, dann wird die Haftstrafe nicht mehr so teuer für den Steuerzahler, denn dann plädiere ich, dass das BGE während der Haftdauer nicht bezahlt wird. Bei einer Untersuchungshaft, die zu Unrecht* verhängt wurde (wegen Freispruch danach), sollte das BGE plus Haftentschädigung nachgezahlt werden, ebenso nach einer unrechtmäßigen Haftstrafe infolge Justizirrtum. Generell kein BGE sollte es bei Beugehaft geben, die man dann bekommt, wenn man als Zeuge eine Aussage verweigert, ohne das Recht dazu zu haben.
*BGE, aber keine Haftentschädigung, nachzahlen, wenn Angeklagter auf Bewährung verurteilt wird; kein BGE und keine Haftentschädigung, wenn Angeklagter zwar freigesprochen oder nur auf Bewährung verurteilt, aber nur durch Aussageverweigerung (z.B. um jemanden zu decken oder für jemanden in den Knast zu gehen) in U-Haft gekommen ist.
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