RE: 20 Jahre deutsche Rechtschreibreform
in Schule und Bildung 24.08.2018 22:48von Gelöschtes Mitglied
Was genau läuft denn eigentlich falsch?
Dass einige Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung hatten, gab es auch schon vor hunderten von Jahren. Dass sich Schreibweisen verändern, und die Sprache sich auch weiter entwickelt - so richtig revolutionär neu ist das auch nicht.
Im normalen Leben wird kaum einer gezwungen, sich einer Rechtschreibreform zu unterwerfen. Computer machen uns das Leben dazu noch leichter, gibt es hier doch Programme, die viele Fehler ausmerzen.
Das menschliche Gehirn ist ziemlich tolerant - es erkennt den Sprachsinn auch dann noch, wenn Wörter anders geschrieben, und Buchstaben durch andere ersetzt werden. Auch fehlende Buchstaben ergänzt unser Gehirn ziemlich gut.
Dass in Zeiten in denen vieles normiert ist auch die Sprache / Rechtschreibung stärker normiert wird, und damit auch irgendwer irgendwie definieren muss, was nun richtig und weniger richtig ist - liegt in der Natur der Sache. Schräg wäre es nur, wenn sich alles in der Welt verändert - wir aber die Rechtschreibung nicht ab und an nachziehen.
Noch eine kleine Anekdote: Wer mal des Goethes Faust liest, wird über einige Stellen stolpern, die sich scheinbar nicht reimen. Spricht man diese aber im damaligen hessischen Dialekt aus, erklingt der Reim wohltuend.
So manches Wort hat Goethe einfach auch hessisch geschrieben.....gut dass es damals noch keine Rechtschreibkorrekturprogramme gab.....
RE: 20 Jahre deutsche Rechtschreibreform
in Schule und Bildung 25.08.2018 00:01von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
Zitat von Atue im Beitrag #77
Was genau läuft denn eigentlich falsch?
Dass einige Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung hatten, gab es auch schon vor hunderten von Jahren. Dass sich Schreibweisen verändern, und die Sprache sich auch weiter entwickelt - so richtig revolutionär neu ist das auch nicht.
Im normalen Leben wird kaum einer gezwungen, sich einer Rechtschreibreform zu unterwerfen. Computer machen uns das Leben dazu noch leichter, gibt es hier doch Programme, die viele Fehler ausmerzen.
Das menschliche Gehirn ist ziemlich tolerant - es erkennt den Sprachsinn auch dann noch, wenn Wörter anders geschrieben, und Buchstaben durch andere ersetzt werden. Auch fehlende Buchstaben ergänzt unser Gehirn ziemlich gut.
Dass in Zeiten in denen vieles normiert ist auch die Sprache / Rechtschreibung stärker normiert wird, und damit auch irgendwer irgendwie definieren muss, was nun richtig und weniger richtig ist - liegt in der Natur der Sache. Schräg wäre es nur, wenn sich alles in der Welt verändert - wir aber die Rechtschreibung nicht ab und an nachziehen.
Noch eine kleine Anekdote: Wer mal des Goethes Faust liest, wird über einige Stellen stolpern, die sich scheinbar nicht reimen. Spricht man diese aber im damaligen hessischen Dialekt aus, erklingt der Reim wohltuend.
So manches Wort hat Goethe einfach auch hessisch geschrieben.....gut dass es damals noch keine Rechtschreibkorrekturprogramme gab.....
Falsch läuft, daß die Rechtschreibreform sich nach dem GAD (Größter anzunehmender Dummkopf) und seinen orthographischen Fähigkeiten richtete. Falsch ist weiterhin, daß sie nicht sich historisch entwickelt hat, sondern per Ordre Mufti eingeführt wurde. Weiterhin ist falsch, daß sie die Schriftsprache häßlich macht - Schi"FFF"ahrt tut weh. Weiterhin ist sie unlogisch.
Muß ich noch sagen, daß bei mir das Kängu seine Ruh weiter behält?
"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)
Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
RE: 20 Jahre deutsche Rechtschreibreform
in Schule und Bildung 25.08.2018 00:18von Gelöschtes Mitglied
Ah geh - das läuft für DICH falsch......viele Veränderungen, die die Rechtschreibreformer angetriggert haben, wurden genau deshalb übernommen, weil deutliche Mehrheiten an Schülern intuitiv eine andere Rechtschreibung gewählt haben, als der Duden verlangt hat.
Man kann auch sagen, dass weite Teile der Reform nichts anderes war als die Anpassung der Norm an das, was eh schon praktiziert wurde.
Sicher - man nimmt nun gerne prominente Beispiele heraus, wo die Reform suboptimal war. Aber ganz ehrlich - inzwischen habe ich mich an die 3 fs gewöhnt, und komme gut mit der Schifffahrt zurecht. Wer viel liest - und vieles, was inzwischen in der reformierten Sprache gesetzt ist, der hat in aller Regel weder beim Lesen noch beim Schreiben Probleme.
Probleme haben wie immer die ewig gestrigen, die die gegen jede Veränderung sind.
In der Zwischenzeit dreht sich die Welt weiter...und die alten schimpfen seit wenigstens 5000 Jahren über die Jungen.......
Wer mit 50 noch so schreibt, wie er es gelernt hat - wo genau wird der diskriminiert oder behindert?
Und die 10-jährigen lernen heute was, was deutlich näher an deren Sprache dran ist, als das, was deren Eltern noch lernen mussten......
Also - wo ist das Problem?
Wären die rückwärtsgewandten Kräfte der konservatien Alten nicht so stark gewesen - man hätte deutlich stärker reformieren können! Eine Schriftsprache, die nah an der Lautsprache ist - da wäre noch mehr gegangen. Ich mag den Philosophen - weil ich es halt so gelernt habe. Aber: Die Welt geht weder unter, noch wird irgendwas schlechter, wenn ich mich weiterbilden muss, und Filosof schreiben soll.....wenn ich so was lese, verstehe ich es auch noch, obwohl ich es anders gelernt habe.
Also nochmals: Wo ist das Problem?
Faktisch liegt das Problem bei den ewig gestrigen, die einfach konservativ und auf Kosten anderer sich jeder Veränderung erwehren.
wollen wir wirklich denen die Zukunft überlassen?
RE: 20 Jahre deutsche Rechtschreibreform
in Schule und Bildung 25.08.2018 08:34von Findus (gelöscht)
Zitat von Atue im Beitrag #77
Dass in Zeiten in denen vieles normiert ist auch die Sprache / Rechtschreibung stärker normiert wird, und damit auch irgendwer irgendwie definieren muss, was nun richtig und weniger richtig ist - liegt in der Natur der Sache. Schräg wäre es nur, wenn sich alles in der Welt verändert - wir aber die Rechtschreibung nicht ab und an nachziehen.
Wie passt das eigentlich damit zusammen?
Zitat von Atue im Beitrag Sprache - Warum ist Emanzipation heute noch immer so umkämpft?
Veränderungen in der Sprache geschehen permanent - trotzdem dauern größere Umbrüche regelmäßig nicht Jahrzehnte sondern Jahrhunderte.
Veränderungen im Bewußtsein hingegen sind aktuell teilweise sehr schnelllebig.Das liegt unter anderem am Internet und am Smartphone.
Einerseits verändert sich Rechtschreibung nach dem ersten Zitat schnell, andererseits kommt die Sprache den Entwicklungen durch moderne Medien etc. nicht hinterher, entwickelt sich also sehr langsam.
Was ist nun richtig, Atue?
RE: 20 Jahre deutsche Rechtschreibreform
in Schule und Bildung 25.08.2018 09:14von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
Zitat von Atue im Beitrag #79
Ah geh - das läuft für DICH falsch......viele Veränderungen, die die Rechtschreibreformer angetriggert haben, wurden genau deshalb übernommen, weil deutliche Mehrheiten an Schülern intuitiv eine andere Rechtschreibung gewählt haben, als der Duden verlangt hat.
Man kann auch sagen, dass weite Teile der Reform nichts anderes war als die Anpassung der Norm an das, was eh schon praktiziert wurde.
Sicher - man nimmt nun gerne prominente Beispiele heraus, wo die Reform suboptimal war. Aber ganz ehrlich - inzwischen habe ich mich an die 3 fs gewöhnt, und komme gut mit der Schifffahrt zurecht. Wer viel liest - und vieles, was inzwischen in der reformierten Sprache gesetzt ist, der hat in aller Regel weder beim Lesen noch beim Schreiben Probleme.
Probleme haben wie immer die ewig gestrigen, die die gegen jede Veränderung sind.
In der Zwischenzeit dreht sich die Welt weiter...und die alten schimpfen seit wenigstens 5000 Jahren über die Jungen.......
Wer mit 50 noch so schreibt, wie er es gelernt hat - wo genau wird der diskriminiert oder behindert?
Und die 10-jährigen lernen heute was, was deutlich näher an deren Sprache dran ist, als das, was deren Eltern noch lernen mussten......
Also - wo ist das Problem?
Wären die rückwärtsgewandten Kräfte der konservatien Alten nicht so stark gewesen - man hätte deutlich stärker reformieren können! Eine Schriftsprache, die nah an der Lautsprache ist - da wäre noch mehr gegangen. Ich mag den Philosophen - weil ich es halt so gelernt habe. Aber: Die Welt geht weder unter, noch wird irgendwas schlechter, wenn ich mich weiterbilden muss, und Filosof schreiben soll.....wenn ich so was lese, verstehe ich es auch noch, obwohl ich es anders gelernt habe.
Also nochmals: Wo ist das Problem?
Faktisch liegt das Problem bei den ewig gestrigen, die einfach konservativ und auf Kosten anderer sich jeder Veränderung erwehren.
wollen wir wirklich denen die Zukunft überlassen?
Hör auf mit Deinen Beleidungen der Älteren. Deinen Ödipus trag besser anderswo aus. Und auf wessen Kosten, bittscheen, ruhe ich mich aus? Wer sind "WIR"? Und wenn die Zukunft wirklich davon abhängt, daß jemand wie Du drei F schreiben darf und ob "Ihr" sie uns überlaßt, kann sie mir gestohlen bleiben. Ich habe Wichtigeres zu tun.
"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)
Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
RE: 20 Jahre deutsche Rechtschreibreform
in Schule und Bildung 25.08.2018 12:16von Lila von Rödelheim (gelöscht)
Seit "Stillleben" mit drei L geschrieben wird, kann ich mir endlich etwas darunter vorstellen; unter Stil-Leben konnte ich es nicht. Überhaupt war Schiffahrt eine Ausnahme von der Konsonanten-Verdreifachung und galt nur vor einem Vokal.
RE: 20 Jahre deutsche Rechtschreibreform
in Schule und Bildung 25.08.2018 23:13von Gelöschtes Mitglied
Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #78
Falsch läuft, daß die Rechtschreibreform sich nach dem GAD (Größter anzunehmender Dummkopf) und seinen orthographischen Fähigkeiten richtete. Falsch ist weiterhin, daß sie nicht sich historisch entwickelt hat, sondern per Ordre Mufti eingeführt wurde. Weiterhin ist falsch, daß sie die Schriftsprache häßlich macht - Schi"FFF"ahrt tut weh. Weiterhin ist sie unlogisch.
Wer sich mal näher damit beschäftigt wie genau es zu der Rechtschreibreform kam, wird solchen Unsinn nicht mehr schreiben. Wesentliche Teile der Reform wurden gerade deshalb gemacht, weil es bedeutende Bevölkerungsgruppen gab, die bereits so geschrieben haben. Quasi wurde nachgezogen, was in den Schulen sich schon etabliert hatte.
Schifffahrt tut mir nicht weh - es ist logisch. Es ist allenfalls ein wenig gewöhnungsbedürftig - nur da sollte sich niemand beschweren - wer noch vor der Reform in der Schule war ist in den wenigsten Fällen gezwungen, Schiffahrt als Schifffahrt zu schreiben.
Zitat von Findus im Beitrag #80
Einerseits verändert sich Rechtschreibung nach dem ersten Zitat schnell, andererseits kommt die Sprache den Entwicklungen durch moderne Medien etc. nicht hinterher, entwickelt sich also sehr langsam.
Was ist nun richtig, Atue?
Beides! Tatsächlich müsste es jährlich eine Reform geben! Die meisten Veränderungen spielen sich aber nicht in der Grammatik oder Syntax ab, sondern allein in neuen Wortschöpfungen. Deshalb passt es, wenn es nur alls 50 Jahre eine Rechtschreibreform gibt - aber der Duden jährlich eine neue Ausgabe mit neuen Wörtern herausbringt.....
Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #81
Ich habe Wichtigeres zu tun.
Wer hindert dich daran? Inwiefern wirst du durch die Rechtschreibreform zu was genau gezwungen?
RE: 20 Jahre deutsche Rechtschreibreform
in Schule und Bildung 25.08.2018 23:16von Anthea • | 12.633 Beiträge
Ach herrjeh, Stil ist immer gefragt. Das mit dem "Stiel" wird oft maßlos überschätzt - als Synonym
Ich rede momentan Spanisch - na ja,man versteht mich.
Olé ,torro, Muchas gracias
---
Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
RE: 20 Jahre deutsche Rechtschreibreform
in Schule und Bildung 19.09.2018 16:28von Anthea • | 12.633 Beiträge
Gerade wird mal wieder diskutiert über das "Orthografie-Experiment. Na ja, nicht gerade diskutiert, aber der Kopf wird geschüttelt, bei den einen voll Ärger, bei den anderen vor Lachen.
Jedenfalls nicht abzustreitendes Fazit des Nonsens: Die einst hochgelobte Methode brachte eine Menge an "Orthografie-Krüppeln" hervor.
Gelobt sei die gute alte Fibel-Methode, Buchstaben lernen, dann Wörter, zuerst kurze, daraus bilden... Das ist nachhaltig.
Und korrekte Rechtschreibung ist nun einmal ein unabdingbares Muss für schulischen und beruflichen Erfolg.
---
Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
RE: 20 Jahre deutsche Rechtschreibreform
in Schule und Bildung 19.09.2018 19:00von Athineos • | 551 Beiträge
Es ist fast schon ein Verbrechen, was an Bildung und Lehre unserer Schulkinder seit den 60ern speziell in den SPD-regierten Ländern ( und das zu sagen, fällt gerade mir wirklich schwer ) vollführt wurde. Im weitesten Sinne gehört da auch diese verfehlte " Reform " dazu. Grundlegend sollten sich solche Unternehmen nicht an den schwächsten Gliedern orientieren .....
Μολών λαβέ!
RE: 20 Jahre deutsche Rechtschreibreform
in Schule und Bildung 19.09.2018 21:13von moorhuhn • | 1.488 Beiträge
Zitat von Anthea im Beitrag #88
Gerade wird mal wieder diskutiert über das "Orthografie-Experiment. Na ja, nicht gerade diskutiert, aber der Kopf wird geschüttelt, bei den einen voll Ärger, bei den anderen vor Lachen.
Jedenfalls nicht abzustreitendes Fazit des Nonsens: Die einst hochgelobte Methode brachte eine Menge an "Orthografie-Krüppeln" hervor.
Gelobt sei die gute alte Fibel-Methode, Buchstaben lernen, dann Wörter, zuerst kurze, daraus bilden... Das ist nachhaltig.
Und korrekte Rechtschreibung ist nun einmal ein unabdingbares Muss für schulischen und beruflichen Erfolg.
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Sturm im Wasserglas.
Ich würde mal behaupten, dass sowohl in der Schule als auch in der Arbeitswelt die "Prüfung bestanden ist", wenn wenigstens grundlegende Regeln von Orthografie und Interpunktion verinnerlicht wurden. Wohl kaum wird sich einer aufschwingen, Erbsen in einem Topf zu zählen, dessen Inhalt er selbst nur noch mit Mühe überblicken kann.
Soll heißen, es kommt nicht aufs Detail an, mehr auf ein Schreibgefühl, was automatisch elementare Regeln anwendet. Glaubt ihr ernsthaft, ein Personalchef setzt sich mit ständigen Neuerungen in der Orthografie auseinander und prüft deren Umsetzung in schriftlichen Abhandlungen seiner Mitarbeiter?
Wenn ein Problem zu vernachlässigen ist, dann Rechtschreibreformen, weil diese immer nur einen Bruchteil an den den bestehenden Normen verändern. Die Krux liegt ganz woanders, Schachtelsätze ohne Punkt und Komma, ein Wirrwar von fehlerhafter Groß-und Kleinschreibung und vor allem stilistischer Auswüchse, die das inhaltliche Verständnis extrem erschweren.
Die Reformen sind überwiegend logisch und für junge Leute leicht zu ergänzen, krachen gehen sie meist, wenn es um die Anwendung von Regeln geht, die schon ewig bestehen, weil sie eben kein Sprachgefühl haben.
Der frühe Vogel kann mich mal !
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