#1

Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 18:53
von Anthea | 12.617 Beiträge

Jedenfalls gefällt der Türkischen Gemeinde die Absicht der Bundesregierung nicht, dem Bundesinnenministerium ein Heimatmuseum für die Bereiche Bau und Heimat anzugliedern.

So heißt es
„Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat die Pläne für ein Heimatministerium mit dem CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer als Ressortchef kritisiert. „Die Fokussierung auf den Heimat-Begriff setzt den falschen Akzent zur falschen Zeit“, sagte der Vorsitzende der Gemeinde, Gökay Sofuoglu, der Berliner Zeitung. Der Begriff Heimat beschreibe einen „von Mensch zu Mensch unterschiedlichen Erfahrungs- und Gefühlsraum“. Dies auf einen politischen Kontext zu übertragen, „halten wir nicht nur aufgrund der deutschen Vergangenheit für problematisch“.

http://www.taz.de/!5483675/

Ich finde diesen Kommentar nicht angemessen! An allen Ecken und Enden gibt es türkische Vereine, Begegnungsstätten, Kulturvereine etc. Und Deutschland selbst soll seine Heimat in den Fokus politischer Arbeit stellen?

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#2

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 19:12
von moorhuhn | 1.487 Beiträge

Es läuft wieder darauf hinaus, dass jegliche Ambitionen, die deutsches Nationalbewusstsein fördern in die rechte Ecke gestellt werden, was hast du erwartet, Anthea?


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#3

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 19:28
von Anthea | 12.617 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #2
Es läuft wieder darauf hinaus, dass jegliche Ambitionen, die deutsches Nationalbewusstsein fördern in die rechte Ecke gestellt werden, was hast du erwartet, Anthea?


Das war mir schon klar, dass Assoziationen zu solchen Leuten wie AfD und Co. da aufkommen. Aber daran muss man sich nun wirklich nicht orientieren derart, dass man nunmehr Gutes - wie Heimat - nicht mehr hochhält.

Was mich eigentlich am meisten irritiert - nein, eher erbost - ist die Tatsache, dass solche Töne aus Ecken laut werden, wo es gut wäre, wenn diese selbst Deutschland als ihre (Zweit)Heimat betrachten würden.
Wo ist Heimat? Da, wo man zu Hause ist und seinen Lebensmittelpunkt hat.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#4

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 19:30
von woipe (gelöscht)
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brauchen wir denn wirklich ein deutsches nationalbewußtsein?
ich bin in deutschland geboren - ich bin bajuware - gebürtiger münchner. muss ich darauf stolz sein?
ich kann doch nichts dafür, dass meine eltern insbesondere meine mutter mich hier auf die welt gebracht haben...
ich bin stolz auf meine eltern, dass sie mich in dieser welt groß bekommen haben.
aber deutsches nationlbewußtsein????
das ist letztlich überflüssig wie ein kropf... wie jegliches andere nationalbewußtsein auch. schließlich leben wir alle auf dem gleichen planeten...
braucht ihr was, um euch zu identifizieren???
probiert es doch mal damit:

*mitmenschlichkeit
*friedfertigkeit
*brüderlichkeit
*einigkeit
*freiheit
*gleichheit (vor dem gesetz)
*toleranz (insbesonder der andersartigkeit gegenüber)
...
ich denke, damit kommen wir letztlich alle viel weiter...


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
Anonymer Gutmensch findet das Top
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#5

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 19:37
von moorhuhn | 1.487 Beiträge

Die Frage ist nur immer wieder, woipe, warum thematisiert man Bestrebungen, sich auch staatlich mit einer Identität auszustatten, in Deutschland immer so "extra", so faschistoid?
Gerade die Türkei ist flächendeckend mit nationalen staatlich manifestierten Bekenntnissen ausgestattet und kritisiert jetzt genau solche Tendenzen in Deutschland. Ich werde es nie verstehen


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#6

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 19:39
von Till (gelöscht)
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"Seehofer selbst hat sich zu seinen Plänen bisher nur vage erklärt. Das Vorhaben eines Heimatministeriums ziele darauf, gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland herzustellen, sagte er kürzlich. Er wolle verhindern, dass immer mehr junge Menschen in prosperierende Städte abwandern, während ländliche Regionen ausbluten. Unerwähnt blieb, dass die AfD vom Zorn abgehängter Regionen profitiert. Bei der Operation Heimat spielt aber auch der Wunsch der Bayern eine Rolle, nicht mehr ewig für wirtschaftlich schwächelnde Regionen in Ostdeutschland zahlen zu müssen." (SZ)

Jetzt bin ich so schlau wie vorher. Für gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland haben wir Finanzausgleich und Bundeszuweisungen; wie die dann eingesetzt werden, wissen die Länder besser. Und wenn sich Bayern mit Hilfe dieses komischen Ministeriums vor diesen Zahlungen drücken will, hat man offenbar den Bock zum Gärtner gemacht.
Hauptsächlich soll es wohl nur eine Antwort auf AfD & Co sein.


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#7

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 19:40
von Till (gelöscht)
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Zitat von moorhuhn im Beitrag #5
Gerade die Türkei ist flächendeckend mit nationalen staatlich manifestierten Bekenntnissen ausgestattet und kritisiert jetzt genau solche Tendenzen in Deutschland. Ich werde es nie verstehen
Richtiges bleibt richtig, auch wenn es der Falsche sagt.


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#8

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 19:55
von moorhuhn | 1.487 Beiträge

"Was mich eigentlich am meisten irritiert - nein, eher erbost - ist die Tatsache, dass solche Töne aus Ecken laut werden, wo es gut wäre, wenn diese selbst Deutschland als ihre (Zweit)Heimat betrachten würden. " (Anthea)

Eben das wird niemals eintreten und dafür gibt es ganz praktische, reale Erfahrungen. Ich bin wahrlich kein Erbsenzähler und hab bisher nie sonderlich viel auf böse, gereizte Stimmung in Bezug auf unsere fremdländischen Mitbürger gegeben. Seit heute kann ich meine Landsleute aber ein bisschen verstehen. Völlig aus der Kalten pöbelt mich in der Tram ein Muselman an, warum ein anderer Fahrgast ihn so böse ansehe. Ich kam aus dem Mustopf und sah mir gegenüber einen älteren Herrn, der einfach nur auf seinem Platz saß und wahrscheinlich den Fremdling etwas genervt anschaute, weil eben dieser lautstark seine Sexgewohnheiten kundtat. "Wir brauchen täglich mindestens 3 Frauen und ihr Deutschen könnt ohne Viagra eh nichts ausrichten- warum guckst du so böse..." Ich hab dann den Platz gewechselt, weil mir dieser Typ rein akustisch einfach nur auf den Zeiger ging.
Fazit, es ist oftmals wirklich so, wie die AfD tönt und alle, die von solchen Ereignissen betroffen sind, haben keine Lust auf politische Bildung, sondern wollen einfach nur ihre Ruhe!


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#9

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 19:58
von Till (gelöscht)
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Zitat
"Wir brauchen täglich mindestens 3 Frauen und ihr Deutschen könnt ohne Viagra eh nichts ausrichten ..."

Wenn das Heimatmuseum, äh, -ministerium daran etwas ändern soll, dann nur zu.


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#10

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 20:01
von moorhuhn | 1.487 Beiträge

Das Ministerium ist vielleicht nachgeordnet, aber es war ein Beispiel, warum sich Menschen im eigenen Land unwohl fühlen.


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#11

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 20:03
von Till (gelöscht)
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Vielleicht sollte die CSU so ehrlich sein und das Heimatministerium "Ministerium für deutsche Leitkultur" nennen.


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#12

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 20:09
von moorhuhn | 1.487 Beiträge

Ist mir wurscht, welchen Namen sie dem Kind geben, fakt ist, dass man die Integrationsprobleme nicht mehr verharmlosen kann.
Political correctness und salbungsvolle humanitäre Ergüsse helfen da nicht weiter.


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#13

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 20:38
von woipe (gelöscht)
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Zitat von moorhuhn im Beitrag #5
Die Frage ist nur immer wieder, woipe, warum thematisiert man Bestrebungen, sich auch staatlich mit einer Identität auszustatten, in Deutschland immer so "extra", so faschistoid?
Gerade die Türkei ist flächendeckend mit nationalen staatlich manifestierten Bekenntnissen ausgestattet und kritisiert jetzt genau solche Tendenzen in Deutschland. Ich werde es nie verstehen


du musst so etwas nicht verstehen.
ich tu das meist auch nicht.
aber ich ziehe mir nur die schuhe an, die mir passen...
mir passen keine türkischen schuhe und auch keine deutschen...
auch passen mir keine schuhe, die mir die schuld an der deutschen ns-vergangenheit geben wollen...


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca


zuletzt bearbeitet 16.02.2018 20:42 | nach oben springen

#14

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 20:44
von woipe (gelöscht)
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Zitat von moorhuhn im Beitrag #12
Ist mir wurscht, welchen Namen sie dem Kind geben, fakt ist, dass man die Integrationsprobleme nicht mehr verharmlosen kann.
Political correctness und salbungsvolle humanitäre Ergüsse helfen da nicht weiter.


wie stellen sich denn deines erachtens die integrationsprobleme dar?
stell dir auch mal die frage, ob du assimilation statt integration meinst.
ich will nichts unterstellen, aber bitte einfach sich auch mal selbst hinterfragen...


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#15

RE: Soll „Heimat“ ein Unwort sein?

in Diverse Nachrichten 16.02.2018 20:45
von Till (gelöscht)
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Zitat von moorhuhn im Beitrag #12
Ist mir wurscht, welchen Namen sie dem Kind geben, fakt ist, dass man die Integrationsprobleme nicht mehr verharmlosen kann.
Political correctness und salbungsvolle humanitäre Ergüsse helfen da nicht weiter.
Mit anderen Worten: Da es schlechtes Benehmen (nur) bei Ausländern gibt, benötigen wir ein Heimatmuseum.


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