#436

RE: Der Wahnsinn schlägt hohe Wellen - Der Persilschein!

in Medizin und Psychologie 20.04.2020 18:57
von Anthea | 12.634 Beiträge

Was nutzt es, wenn man nichts mehr kaufen kann (bedauerlich) aber der Grund ist, dass man das "six feet under" sowieso nicht kann....
Russisches Roulette sollte vermieden werden.

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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#437

RE: Der Wahnsinn schlägt hohe Wellen - Der Persilschein!

in Medizin und Psychologie 20.04.2020 19:04
von Findus | 2.622 Beiträge

Ich bin persönlich kein Freund solcher plakativen Schlagworte. Und grundsätzlich finde ich es falsch, wenn unterschiedliche Bedürfnisse in einer Diskussion gegeneinander ausgespielt werden.
Nachdem für Kinder, Jugendliche, Familien und Behinderte jedoch nachweislich alle Notwendigen Unterstützungsmöglichkeiten nicht oder nur unzureichend geregelt sind, auch einem "Six feet under" etwas entgegengesetzt werden. Da es hat so sollen sein: "Weg mit dem Lock Down oder bewusst den Kindern und Familien die Zukunft zerstören?" - was darf es sein, Anthea?



zuletzt bearbeitet 20.04.2020 19:05 | nach oben springen

#438

RE: Der Wahnsinn schlägt hohe Wellen - Der Persilschein!

in Medizin und Psychologie 20.04.2020 19:20
von Anthea | 12.634 Beiträge

Maßnahmen sind dem Umstand geschuldet. Und Prioritäten bei "Leben" gibt es für mich nicht!
Die Kinder werden ihre Bildung nachholen können, wenn die Gefahr gebannt ist.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#439

RE: Der Wahnsinn schlägt hohe Wellen - Der Persilschein!

in Medizin und Psychologie 20.04.2020 19:32
von Dissidentia | 134 Beiträge

Ich finde beide Seiten haben ihre Berechtigung.
Es ist eine Wahl zwischen Pest und Cholera.
Keiner weiß, was das wirklich Richtige ist.
Gibt es überhaupt DIE richtige Entscheidung.
Ich denke nein.


Ayn Rand: „Man ist frei die Realität zu ignorieren. Man ist frei, seinen Verstand von jedem Fokus zu befreien und jeden Weg blind hinab zu stolpern, den man möchte. Aber man ist nicht frei, den Abgrund zu vermeiden, den zu sehen man sich weigert.“
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#440

RE: Der Wahnsinn schlägt hohe Wellen - Der Persilschein!

in Medizin und Psychologie 20.04.2020 19:54
von Findus | 2.622 Beiträge

Ich denke, Dissidentia hat den Kern des Problems erkannt. Wir haben hier einen Wertekonflikt der vorliegt. Und er zeigt doch mindestens folgendes: auch die politische Meinung die Merkel vertritt ist eine Haltung. Jedoch nicht die einzige berechtigte und sinnvolle Haltung. Merkels Weg ist also nicht unumstößlich, auch ein anderes sinnvolles Modell wie z.B. das schwedische wäre für unser Land möglich.
In einer Demokratie gehört ein entsprechender Wertekonflikt in die gesellschaftlich-demokratische Aushandlung. Nur dies ermöglicht es unserer Gesellschaft, auf einem möglichst breit getragenen Korridor eines im Wortsinn gesunden Kompromisses voran zu gehen und verschiedene wichtige Perspektiven zu berücksichtigen. Bildung z.B., kannst du nachholen, liebe Anthea. Versäumte kindliche Entwicklung jedoch nur sehr, sehr schwer oder auch gar nicht. Darüber gehört gerade in Zeiten von Corona diskutiert. Nicht umsonst wird berichten erste Medien über das Thema "Familien in Not".

Ich bin mir nicht sicher, welcher Virologe den Hinweis im NDR gab. Ich glaub es war Christian Drosten. Sinngemäß: Wenn die Corona-Einschränkungen in ihrer Schärfte nicht mehr verstanden werden, wird sie auch zunehmend niemand mehr berücksichtigen.
Hierin liegt ein weiteres wichtiges Argument nicht nur transparent zu erklären, sondern auch für die junge Generation "verdammt noch mal" endlich etwas zu tun, dass sie gut durch die Corona-Krise kommt.

Erst durch den demokratischen Kompromiss kann der bestehende Wertekonflikt ausgeglichen werden.

Merkel scheint gerade weit entfernt von den Alltagsfragen der Menschen zu sein. Die ersten Wochen als Krisenmanagerin fand ich sie richtig gut. Die letzten anderthalb Wochen wirken ein wenig wie zufälliges raten.



zuletzt bearbeitet 20.04.2020 20:05 | nach oben springen

#441

RE: Der Wahnsinn schlägt hohe Wellen - Der Persilschein!

in Medizin und Psychologie 20.04.2020 20:10
von Dissidentia | 134 Beiträge

Ein großes Problem ist, dass es keine zuverlässigen Schnelltests gibt, die man optimaler Weise auch selbst durchführen kann.
Den müsste man dennoch mindestens alle paar Tage machen.

Das Problem kann erst dann erheblich entschärft werden, wenn es solche Tests gibt.
Alternativ ausreichend FFP2 Masken.

Ich meine gelesen zu haben, dass es im Ansatz solche Tests gibt, wo ein Piekser in die Fingerkuppe wie bei Diabetikern ausreicht. Nur scheinen die noch nicht zuverlässig zu sein.
Sicher bin ich mir nicht, ob ich da nicht etwas verwechsle oder falsch in Erinnerung habe.

Im Grunde hat bei einer Lockerung jeder in gewissem Maße selbst genug Einfluss darauf, ob und welchem Risiko er sich aussetzen will.
Familien und alte Menschen haben da dennoch das Nachsehen.

Zudem wird es immer Idioten geben die für sich entscheiden, dass es kein Risiko gibt, keine Schutzmaßnahmen vornehmen und denen der Schutz der anderen total egal ist.
Das sind dann Zeitbomben.


Ayn Rand: „Man ist frei die Realität zu ignorieren. Man ist frei, seinen Verstand von jedem Fokus zu befreien und jeden Weg blind hinab zu stolpern, den man möchte. Aber man ist nicht frei, den Abgrund zu vermeiden, den zu sehen man sich weigert.“


zuletzt bearbeitet 20.04.2020 20:22 | nach oben springen

#442

RE: Der Wahnsinn schlägt hohe Wellen - Der Persilschein!

in Medizin und Psychologie 20.04.2020 20:23
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von Dissidentia im Beitrag #441

Ich meine gelesen zu haben, dass es im Ansatz solche Tests gibt, wo ein Piekser in die Fingerkuppe wie bei Diabetikern ausreicht. Nur scheinen die noch nicht zuverlässig zu sein.
Sicher bin ich mir nicht, ob ich da nicht etwas verwechsle oder falsch in Erinnerung habe.


Du hast das richtig in Erinnerung. Die Schnelltests haben teils noch auf bestimmte Marker weniger Influenza-Viren reagiert.


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#443

RE: Der Wahnsinn schlägt hohe Wellen - Der Persilschein!

in Medizin und Psychologie 20.04.2020 22:08
von moorhuhn | 1.489 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #440
sondern auch für die junge Generation "verdammt noch mal" endlich etwas zu tun, dass sie gut durch die Corona-Krise kommt.

https://www.welt.de/politik/deutschland/...heitern-an.html


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#444

Was wenn Inobhtunahmezahlen steigen und Helfer selbst in Not geraten? - Die Corona-Politik.

in Medizin und Psychologie 20.04.2020 22:41
von Findus | 2.622 Beiträge

Ein wenig frustriert bin ich nach den recht jugend- und familienfeindlichen Stellungnahmen vor deinem Beitrag, liebes moorhuhn. Im Grunde poste ich gerade nur für dich:

Der Bericht beschreibt ziemlich die bereits in normalbürgerlichen Familien angespannte Lage. Es gibt jedoch auch Familien, um die sich Dank Corona-Regelungen Jugendämter kümmern müssen. Die Inobhtunahmezahlen steigen in Zeiten der Corona-Maßnahmen (Quelle: https://www.jugendgerecht.de/eigenstaend...tik-und-corona/
). Ein Preis auf Kosten der Kinder, Jugendlichen und Familien, der kurzfristig in Kauf genommen, jedoch leider noch langfristigere Folgen für unsere Gesellschaft als die eigentliche Krise haben wird.
Außer den jungen Menschen und Familien geraten in ihrer eigenen Arbeit zunehmend auch die Helfer in Not. Das ist das fatale an der Corona-Politik.
Ich habe heute Abend recherchiert und auf der Seite gelesen. Umso stärker ernüchtert bin ich gerade.

In diesem Sinne kann ich dir als Angehörige des Bildungssektors nur viel Kraft für Notunterricht und Unterstützung deiner Familien wünschen. Bleibe bitte gesund, liebes Moorhuhn, bleibe deinem Engagement für Kinder und Familien treu und kämpfe tapfer an der Basis weiter. Leider kann ich dir aus der Ferne nicht helfen, in Gedanken bin ich solidarisch bei dir



zuletzt bearbeitet 20.04.2020 22:42 | nach oben springen

#445

RE: Was wenn Inobhtunahmezahlen steigen und Helfer selbst in Not geraten? - Die Corona-Politik.

in Medizin und Psychologie 20.04.2020 23:04
von Atue (gelöscht)
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Es ist spannend zu beobachten, wie die öffentliche Meinung sich entwickelt. Am Anfang der Krise gab es fast keine Infizierten, und jeder neu entdeckte Einzelfall wurde von den Medien mindestens 24h vermarktet. Panik stand in den Augen der Menschen, und die Zustimmung zu Einschränkungsmaßnahmen war groß.

Ich habe schon zu diesem Zeitpunkt gesagt: Man kann ethisch auch zu anderen Erkenntnissen kommen, als dass der beschrittene Weg sinnvoll ist. Ich habe mich aber auch hinter die Maßnahmen gestellt und geäußert, wenn man sich auf diesen Weg begibt, dann aber bitte in Gänze und Durchgängig.

Wenige Wochen später zählt man die Infizierten in 10.000en und mehrere tausend Tote haben es auch schon in die Statistiken geschafft. Die Menge der aktuell infizierten ist dramatisch höher als zu Beginn der Panikphase, aber heute werden die Stimmen immer lauter, die ein Ende der Zwangsmaßnahmen einfordern.

Ich weise auf folgendes hin:
WENN wir jetzt zu früh die Maßnahmen lockern, dann waren alle Zwangsmaßnahmen, die ganz sicher Grundrechte in vielerlei Hinsicht eingeschränkt haben, umsonst und vergebens!
Der durchaus berechtigte ethische Zugang zu den Beschränkungen zum Schutz von Risikogruppen wird damit ad absurdum geführt.

Genau dieses Szenario habe ich aber erwartet - weil mir seit langer Zeit klar ist, dass Einschränkungen wenn sie wirken sollen über viele Monate, und nicht nur über wenige Wochen hinweg durchgeführt werden müssen. WEIL das absehbar war, hätte man alternative auch eine andere Strategie fahren können - beispielsweise die moderat lockerere Strategie in Schweden, allerdings auch zum Preis, dass wir jetzt statt knapp 4800 Toten dann schon zum jetzigen Zeitpunkt von wahrscheinlich 14.000 Toten ausgehen müssten - das ist in etwa das Verhältnis, was die Schweden bereit sind zu fahren.

Zum Zeitpunkt der ersten 100 Toten war so etwas unvorstellbar und ist auch faktisch zerrissen worden - wenn die Zahlen aber groß genug sind, und wir schon über 4800 Tote reden, dann scheinen 14.000 gar nicht mehr so viel mehr zu sein.....

MEIN Fazit: Wenn wir nicht alle Erfolge wieder zunichte machen wollen, hilft nur, noch einige Wochen streng auf Kurs zu bleiben und die Epidemie in Deutschland weiter runter zu drücken. Wem die Folgen davon zu teuer zu sein scheinen, dem muss klar sein, dass wir für einen lockereren Kurs gar nicht erst so harte Maßnahmen hätten treffen müssen. Wo war dann der Protest am Anfang der Maßnahmen?



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#446

RE: Was wenn Inobhtunahmezahlen steigen und Helfer selbst in Not geraten? - Die Corona-Politik.

in Medizin und Psychologie 20.04.2020 23:31
von moorhuhn | 1.489 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #444
Ein wenig frustriert bin ich nach den recht jugend- und familienfeindlichen Stellungnahmen vor deinem Beitrag, liebes moorhuhn. Im Grunde poste ich gerade nur für dich:


Es tut mir leid, wenn ich "feindlich" rüber gekommen bin, Findus.
Die momentane Situation entwickelt sich gerade so bizarr, dass es mir als "Helfer" schwerfällt, diese vielen Strategien in ihrer Notwendigkeit, in ihren Erfolgsaussichten und ihrer Angemessenheit zu bewerten.
Ich durfte heute wieder zu meinen Schülern, die mir vermummt, eingeschüchtert und schweigend gegenüber saßen. Und ich schreibe von angehenden Abiturienten, die weniger Angst vor den Prüfungen haben sondern ihr Leben "nach der Schule" zurück haben wollen. Dies ist insofern interessant, weil diese Befindlichkeiten ein deutliches Signal an die Adresse der Rufer nach Bildung in den Sommerferien ist! Und wer garantiert, dass es zu diesem Zeitpunkt wieder möglich ist, in relativ "normaler" Art und Weise in den Schulen zu arbeiten. Jede Schule ist räumlich und personell bis auf die letzte Schulbank ausgefüllt, bei uns gibt es nur auf einer Gebäudeseite Waschbecken in den Klassenräumen und und und...
Im Grunde sind Kitas und Schulen neben dem Kranken- und Pflegesektor die eklatantesten Opfer des kaputt gesparten Systems.
Ich arbeite gerne mit Schülern, bin auch flexibel in der momentanen Situation, aber ich werde meine eigenen Kräfte nicht einer Politik opfern, die selbst keinen Plan hat oder ihre Altlasten auf meinem Rücken ausbreitet.
Und in Sachsen hat sie keinen Plan! Fünf Wochen ging es ohne, nun wird vom Freitag zum Montag Maskenpflicht angeordnet. Ich habe es genau 10 Minuten geschafft, dann blieb mir die Luft zum Atmen/Reden weg, den Kids ging es ähnlich.
Und nein, ich lasse mich nicht krank schreiben, versuche weiter meine Kids noch 4 Tage auf das Abi einzustimmen.

Ich bin nach wie vor ein Verfechter der Herdenimmunisierung, auch wenn davon, übrigens wie bei jeder anderen Infektionskrankheit auch, nicht alle profitieren. Man kann es drehen, wie man will, bis ein Impfstoff entwickelt sein wird, hält das Elend an und es wird perspektivisch gesehen nicht im Altersheim Nachwirkungen haben.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#447

RE: Was wenn Inobhtunahmezahlen steigen und Helfer selbst in Not geraten? - Die Corona-Politik.

in Medizin und Psychologie 20.04.2020 23:56
von moorhuhn | 1.489 Beiträge

Zitat von Atue im Beitrag #445
MEIN Fazit: Wenn wir nicht alle Erfolge wieder zunichte machen wollen, hilft nur, noch einige Wochen streng auf Kurs zu bleiben und die Epidemie in Deutschland weiter runter zu drücken. Wem die Folgen davon zu teuer zu sein scheinen, dem muss klar sein, dass wir für einen lockereren Kurs gar nicht erst so harte Maßnahmen hätten treffen müssen. Wo war dann der Protest am Anfang der Maßnahmen?


Jeglicher Protest wird/wurde mit Verweis auf das Infektionsschutzgesetz im Keim erstickt, bzw. hat man den Überrraschungsbonus am Anfang genutzt. Ich bin mir sicher, dass die meisten von 4-6 Wochen ausgegangen sind.
Der starke Staat, der zeigt, wo es langgeht, ist für den Bürger immer noch eine verlässliche Instanz. Trotzdem kann man nicht davon ausgehen, dass mit den Problemen nicht auch Zweifel eintreten.
Atue, du hast es weiter oben sehr schön ausgeführt, es geht nur um Eindämmung, nicht um Strategien, MIT dem Virus zu leben. In der Aussicht, dass ein Impfstoff in nächster Zeit nicht zur Verfügung steht, sollte man diese Option aber dringend in Erwägung ziehen. Was nützen uns weniger Infektionen, wenn die Menschen über kurz oder lang den ökonomischen und sozialen Suizid erleben?


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#448

Ausnahmen bestätigen die Regel? ;-(

in Medizin und Psychologie 21.04.2020 09:00
von Anthea | 12.634 Beiträge

Wie man im Falle unterschiedlicher Betrachtungen und Beschlüsse von Gerichten immer wieder sieht. Wie auch jetzt hier wieder:
.
"Mehr als 2 Personen zusammen gelten als Versammlung und müssen aufgelöst werden. Was dann erfreulicherweise Pegida Aufmärsche oder auch trotz der Richtigkeit des Anliegens nervende Greta“Dauer-Klimaschutz-Demos verhindert.
Aber: „Die Corona-Maßnahmen schränken zahlreiche Grundrechte stark ein, so auch die Versammlungsfreiheit. Was, wenn man dagegen demonstrieren will? Das muss grundsätzlich möglich sein, meint das Bundesverfassungsgericht.“

"Im konkreten Fall hatte die Stadt Gießen zwei Versammlungen verboten, die unter dem Motto "Gesundheit stärken statt Grundrechte schwächen - Schutz vor Viren, nicht vor Menschen" angemeldet worden waren."

Aus meiner Sicht ist dies eine merkwürdige Auslegung seitens des BVG in Bezug auf den Artikel 8 des Grundgesetzes, worauf sich das Verbot der Stadt bezog und die verfügten Beschränkungen in Bezug auf Umgang etc. miteinander, die der besonderen Situation geschuldet sind.
Es wäre aus meiner Sicht besser gewesen, den Vorgaben eines Verbots der Stadt Gießen zu entsprechen.
Gleiches Recht für alle? Demnächst will die AfDeppen-Partei ein Anliegen durch Demo kundtun und wird/kann/könnte sich auf dieses Urteil des Bundesverfassungsgerichts berufen...

Artikel 8, Grundgesetz

(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.

(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.

https://www.tagesschau.de/inland/corona-...srecht-101.html

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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


zuletzt bearbeitet 21.04.2020 09:01 | nach oben springen

#449

RE: Humanitäre Hilfe - trotz Corona

in Medizin und Psychologie 21.04.2020 12:12
von Dissidentia | 134 Beiträge

Diese Frage habe ich übersehen

Zitat von Findus im Beitrag #421
Sehr positiv wurde in den letzten Wochen über die Suche nach einem Impfstoff gegen das Corona-Virus berichtet. Wenig bekannt ist, jedoch, dass erstmalig ein neuer sog. „mRNA“-Impfstoff zugelassen werden könnte – und das in einem auf 18 Monate deutlich verkürztem Zulassungsverfahren.
Ist der Einsatz eines ersten im Eilverfahren entwickelten RNA-Impfstoffes im Rahmen ethisch vertretbar? Oder müssen die Bedenken hinsichtlich unbekannter gesundheitlicher Folgen dieser neuen Gentech-Impfung schwerer wiegen?

Gerade angesichts der Krise finde ich eine Antwort auf diese Frage alles andere als einfach.
Wenn ich nicht total falsch liege, basiert diese Impfstoffentwicklung auf folgender revolutionären Technik, die übrigens auch Phagen im Blick hat. (S. unten)
https://de.wikipedia.org/wiki/CRISPR

Ich stehe der Gentechnik auch sehr kritisch gegenüber.
Bei fast jeder Errungenschaft hat man das Problem, dass es zum Nutzen und auch Schaden angewandt werden kann.
Der Gentechnik im medizinischen Bereich verdanken wir aber schon viele Fortschritte.

Was die strengen Sicherheitsbestimmungen bei Medikamenten und Impfstoffen betrifft, sind diese sehr wichtig.
Andererseits hemmen manche Vorschriften und Verdammnis von Methoden fern ab der klassischen, klinischen Medizin, auch effektive Behandlungsmethoden
Sei es die Plazebowirkung von homöopathischen Mitteln, Chinesisch/Asiatischer Medizin, Akkupunktur, Fußreflexzonenmassage etc.
Wie lange dauerte es, bis diese "Exoten" zum Teil anerkannt wurden.

Bestes und m. E. tragischtes Beispiel ist die Skepsis und Blockade von. Bakteriophagen, die ganz ohne Crispr auskommen!
https://de.wikipedia.org/wiki/Bakteriophagen
https://www.dzif.de/de/glossar/bakteriophagen
Sie helfen gegen MRSA
Während hier wegen verantwortungslosem Umgang mit Antibiotika (Massentierhaltungen, Ärzte die bei viralem Schnupfen und viel zu oft unnötig Antibiotika verschreiben) massivste Resistenzen erzeugt werden und immer weniger Reserveantibiotika verfügbar sind.
Und allen voran diese widerliche (korrupte?) Julia Klöckner und die Politik nichts dagegen tun.

In unserer jetzigen Situation habe ich keine moralischen Konflikte gegenüber dieses Rna-Impfstoffes.
EDIT:
Man muss m. W. unterscheiden zw. Crispr im Einsatz der klassischen Gen-Technologie, wo in Organismen eingegriffen (Planzen gentechnisch verändern) wird und das Einbringen in Phargen, quasi als Träger der "impfwirkenden Stoffe/Eiweisvernichter" des Virus.
Auch sind Bakteriophagentherapien nochmal was anderes, als Crispr. Nur wird hier das Crispr verwendet um den eigentlichen Coronazerstörer über die Phagen an Ort und Stelle zu bringen.
So ungefähr verstehe ich das.
Aber wirklich fit bin ich in der Materie auch nicht.


Ayn Rand: „Man ist frei die Realität zu ignorieren. Man ist frei, seinen Verstand von jedem Fokus zu befreien und jeden Weg blind hinab zu stolpern, den man möchte. Aber man ist nicht frei, den Abgrund zu vermeiden, den zu sehen man sich weigert.“


zuletzt bearbeitet 21.04.2020 12:42 | nach oben springen

#450

RE: Was wenn Inobhtunahmezahlen steigen und Helfer selbst in Not geraten? - Die Corona-Politik.

in Medizin und Psychologie 21.04.2020 17:21
von Findus | 2.622 Beiträge

Zitat von moorhuhn im Beitrag #446
Zitat von Findus im Beitrag #444
Ein wenig frustriert bin ich nach den recht jugend- und familienfeindlichen Stellungnahmen vor deinem Beitrag, liebes moorhuhn. Im Grunde poste ich gerade nur für dich:


Es tut mir leid, wenn ich "feindlich" rüber gekommen bin, Findus.


Nein, das warst nicht du. Ich habe mich über andere Beiträge geärgert. Die Situation und der Alltag unter den Corona-Regelungen ist für niemanden einfach. Darum bin ich auch niemandem böse.

Zitat

Die momentane Situation entwickelt sich gerade so bizarr, dass es mir als "Helfer" schwerfällt, diese vielen Strategien in ihrer Notwendigkeit, in ihren Erfolgsaussichten und ihrer Angemessenheit zu bewerten.
Ich durfte heute wieder zu meinen Schülern, die mir vermummt, eingeschüchtert und schweigend gegenüber saßen. Und ich schreibe von angehenden Abiturienten, die weniger Angst vor den Prüfungen haben sondern ihr Leben "nach der Schule" zurück haben wollen. Dies ist insofern interessant, weil diese Befindlichkeiten ein deutliches Signal an die Adresse der Rufer nach Bildung in den Sommerferien ist! Und wer garantiert, dass es zu diesem Zeitpunkt wieder möglich ist, in relativ "normaler" Art und Weise in den Schulen zu arbeiten. Jede Schule ist räumlich und personell bis auf die letzte Schulbank ausgefüllt, bei uns gibt es nur auf einer Gebäudeseite Waschbecken in den Klassenräumen und und und...



Und trotzdem kannst du nicht wegen Corona eine ganze Generation abschreiben. Nichts weiter wären weitere Schul- und KiTa-Schließungen. Es wird für viele Förderungen schlicht Präsenz brauchen. Ob Didaktik oder integrative Förderung - Beziehungsarbeit funktioniert nur im persönlichen Kontakt.
Kinderbetreuung lässt sich nur mit entgegenkommen der Arbeitgeber zeitlich etwas reduzieren - doch da sendet das schnelle Hochfahren der Wirtschaft eher andere Signale. Wenn die Wirtschaft bereits halb wieder hochgefahren ist, wird auch aus diesem Grund Kinderbetreuung im Ganztag benötigt. Unterricht kann über Lernplattformen - die es nicht überall gibt! - zum Teil nach Hause verlagert werden. Jedoch auch nicht in Gänze.
Das sehr schnelle - vielleicht auch zu frühe - Hochfahren der Wirtschaft schafft zusätzlichen Handlungsdruck. Warum das Krisenmanagement der Kanzlerin fünf Wochen Shut-Down nicht genutzt hat Antworten zu finden und erst auf Druck von Frau Giffey einen Expertenkreis einberuft - mir unverständlich. Das ist schlicht nicht entschuldbare Planlosigkeit der Kanzlerin und der Virologen. Man muss froh sein, dass Frau Giffey sich für die Belange der Familien stark gemacht hat.

Zitat

Im Grunde sind Kitas und Schulen neben dem Kranken- und Pflegesektor die eklatantesten Opfer des kaputt gesparten Systems.



Stimmt.

Zitat

Ich arbeite gerne mit Schülern, bin auch flexibel in der momentanen Situation, aber ich werde meine eigenen Kräfte nicht einer Politik opfern, die selbst keinen Plan hat oder ihre Altlasten auf meinem Rücken ausbreitet.
Und in Sachsen hat sie keinen Plan! Fünf Wochen ging es ohne, nun wird vom Freitag zum Montag Maskenpflicht angeordnet. Ich habe es genau 10 Minuten geschafft, dann blieb mir die Luft zum Atmen/Reden weg, den Kids ging es ähnlich.
Und nein, ich lasse mich nicht krank schreiben, versuche weiter meine Kids noch 4 Tage auf das Abi einzustimmen.



Durchhalten. An solchem Engagement hängt gerade die Gesellschaft.
Sicher hast du auch viele Kontakte mit den Familien. Es ist nicht leicht, sich das durch den Corona-Shutdown entstandene Leid der Familien anzuhören. Oder wie sind deine schulischen Erfahrungen?

Zitat

Ich bin nach wie vor ein Verfechter der Herdenimmunisierung, auch wenn davon, übrigens wie bei jeder anderen Infektionskrankheit auch, nicht alle profitieren. Man kann es drehen, wie man will, bis ein Impfstoff entwickelt sein wird, hält das Elend an und es wird perspektivisch gesehen nicht im Altersheim Nachwirkungen haben.



Wenn ich dann an die Einführung von mRNA - Impfstoffen zu erniedrigten Zulassungsbedingungen denke, ich kann mich deinem Fazit nur anschließen. Es wird nur über Herdenimmunisierung und Einschränkungen für alte Menschen gehen. Diesen Weg muss man schon mit Sorge sehen. Jeden anderen Weg aber mit noch sehr viel mehr Sorge.



zuletzt bearbeitet 21.04.2020 17:21 | nach oben springen


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