Laschet wirkt auf mich weichgespült und aalglatt. Seine Politik in NRW gilt auch längst nicht überall als sonderlich erfolgreich. Und im direkten Vergleich bezüglich Corona wirkt Söder eher als der Macher - will heißen, er verkauft sich besser.(Was nicht bedeuten muss, dass er es auch besser macht!)
Laschet hat in der CDU das Problem mit den rechteren Strömungen, und Merz scheint sich als Vertreter dieser nicht in die Parteiführung einspannen zu lassen. Das kann durchaus bedeuten, dass eine potentielle Kanzlerkandidatur Laschets noch in Frage steht, oder selbst wenn sie kommt, dass dann der rechte Flügel der CDU nur mit wenig Begeisterung wählen geht.
Das könnte die CDU noch deutlich schwächen - und neue Konstellationen ermöglichen, die heute noch nicht absehbar sind. So ist denkbar, dass wirtschaftspolitisch orientierte Unions-Wähler lieber die FDP wählen, als Laschet. Insbesondere dann, wenn beispielsweise Merz querschießt, und Äußerungen derart macht, dass es für die CDU ohne die FDP eng wird, und deshalb einige dann doch die FDP wählen. Ich halte eine solche Retourkutsche von Merz durchaus für möglich.
Warten wir mal ab, wie die Situation so im April aussieht - dann sollte der Kanzlerkandidat festgelegt werden, und wir wissen auch mehr über die Corona-Situation.
Für die Grünen wird weniger Laschet eine Gefahr, als vielmehr die Frage, ob und wie stark die Klimathemen wieder an Fahrt aufnehmen. Es wird spekuliert, dass der nächste Sommer aufgrund von Wetterphänomenen eventuell tendenziell nicht ganz so heiß wird - das wäre schlecht für die Grünen, vor allem dann, wenn wegen Corona das Klimathema einfach nicht so richtig auf die Titelseiten kommt.