'Ist das Problem deiner Freundin inzwischen gelöst? Ehrlich gesagt, so ganz glauben kann ich das mit dem WLAN nicht. Ein guter WLAN-Router ist locker in der Lage, im Freien 400m zu überbrücken. Selbst größere Wohnungen in München haben kaum mehr als 50m rund um einen Router zu überbrücken - da stören dann halt Wände, insbesondere Stahlbeton u.ä.. Mit Repeatern lässt sich das aber lösen - und die modernen WLAN-Mesh-Repeater tun das ziemlich stark und sind relativ einfach zu konfigurieren. Wenn es einer nicht tut, braucht es vielleicht einen zweiten......wenn beispielsweise der WLAN-Router im Keller steht, dann macht es im dreistöckigen Haus Sinn, auf mindestens jeder Etage noch einen weiteren Repeater zu legen. Besser wäre es, zunächst den optimalen Standort für den Hauptsender des WLANs zu finden, und dann mit weniger Repeatern auszukommen. An manchen Standorten kann es sogar eine gute Alternative sein, den Hauptrouter/Sender im Freien anzubringen.
Eine oftmals bessere Alternative sind tatsächlich sogenannte DLANs, die das Signal über die Stromleitung transportieren. Je nach Verkabelung in der Wohnung kann aber auch das schwierig sein, beispielsweise wenn die einzelnen Stockwerke jeweils eine Phase einer Drehstromleitung zugeordent wurden (ist manchmal in Bauten aus den 70ern der Fall), und die Phasen dann nicht synchronisiert sind. Man kann aber Bauteile einbauen lassen, die das Synchronisieren der Phasen sicherstellen, die dann auch ermöglichen, dass man DLAN einsetzt - das kostet aber extra.
WENN Leerrohre im Haus liegen, kann auch eine vernünftige Lösung sein, diese Leerrohre wo immer möglich zu nutzen, um das Signal per LAN in die Räume zu bringen. LAN ist WLAN in jedem Fall überlegen. Ggf. können dann mehrere WLAN-Router das LAN-Signal auch in entfernte Räume tragen. Mittels Mesh wird auf diese Art heute auch schon komplexe Bürogebäude beliebiger Größe mit Internet und WLAN ausgestattet - das funktioniert.
Im Privaten liegt der Teufel aber häufig gar nicht so sehr am eingesetzten Router, sondern oft genug an der Konfiguration.
WLAN ist ein Funksignal, und das überlagert sich halt auch gerne mit Funksignalen anderer WLAN-Nutzer, weshalb man darauf achten sollte, dass man eine WLAN-Frequenz nutzt, die möglichst nicht mit dem Nachbarn kollidiert. In Innenstädten gibt es oft aber viele Nachbarn - und nicht immer ist die automatische Entscheidung des Routers für das verwendete Band optimal - eventuell kann man sich auch mit den Nachbarn verständigen, so dass in stark frequentierten Gebäuden man lieber die Automatik des Routers bezüglich der Frequenzbandwahl abschaltet, und stattdessen sich auf ein bestimmtes Band für jeden Nutzer in einem Gebiet einigt.
Dabei ist das 5GHz-Band neuer, und auch schneller. ABER - dieser Frequenzbereich kollidiert unter Umständen mit Anwendungen des Militärs im Bereich Radar - und wenn das der Fall ist, dann kann es dazu kommen, dass dein Router einige für diesen Fall notwendige Sonderdinge erledigt, so dass der 5GHz Bereich erst ein paar Sekunden später zur Verfügung gestellt wird - wenn dann dein Rechner falsch konfiguriert ist, dann nimmt der Windows-Default beispielsweise nur das schlechtere ältere Band, und du bekommst deutlich weniger Power. IOS kommt mit diesem Thema besser zurecht als Microsoft Windows - wenn also ein IPHONE noch eine gute Verbindung ins WLAN hat, aber der Windows-Rechner nicht, dann könnte das an diesem Thema liegen.
Für den optimalen Stand des WLAN-Routers in der Wohnung gibt es gute APPs fürs Smartphone. Die können die Wohnung ausleuchten - und dann muss man ein wenig experimentieren.
Für die optimale Parametrisierung des Routers und des Rechners gibt es zahllose Hinweise im Internet - meist ist man mit 1-2 Stunden Recherche selbst als Laie in der Lage, mit etwas technischem Sachverstand eine Einstellung zu finden, die passt. Wenn nicht - dann sollte man einen Experten holen - der kostet zwar etwas, aber mehr Hardware kostet auch.
Wenn DLAN eine Alternative ist, dann sollte man nicht auf WLAN setzen, sondern auf DLAN. Weil dort nicht Funk, sondern letzten Endes das Stromkabel die Übertragung übernimmt, ist DLAN gegenüber Mauern aus Stahlbeton deutlich resistenter.